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Marktgemeinde im Bezirk Grieskirchen, Oberösterreich Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Pram ist eine Marktgemeinde in Oberösterreich im Bezirk Grieskirchen im Hausruckviertel mit 1710 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024).
Marktgemeinde Pram | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Oberösterreich | |
Politischer Bezirk: | Grieskirchen | |
Kfz-Kennzeichen: | GR | |
Fläche: | 20,31 km² | |
Koordinaten: | 48° 14′ N, 13° 36′ O | |
Höhe: | 435 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.710 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 84 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 4742 | |
Vorwahl: | 07736 | |
Gemeindekennziffer: | 4 08 22 | |
NUTS-Region | AT311 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Marktstraße 1 4742 Pram | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeisterin: | Katharina Zauner (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021) (19 Mitglieder) |
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Lage von Pram im Bezirk Grieskirchen | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Pram liegt auf einer Höhe von 435 m ü. A. im Hausruckviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 6,8 km, von West nach Ost 5,9 km. Die Gesamtfläche beträgt 20,3 km². 9,4 % der Fläche sind bewaldet, 81,8 % der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt.
Das Gemeindegebiet umfasst folgende 41 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]). In eckigen Klammern sind Subortschaften angeführt, die zwar nicht offiziell als eigene Ortschaften geführt werden, jedoch von der Gemeindebevölkerung immer noch verwendet werden.
Die Gemeinde besteht aus den drei Katastralgemeinden Feldegg, Gries und Pram.
Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Grieskirchen.
Um das Jahr 400 v. Chr. besiedelten die Kelten das Land und gründeten vermutlich Pram. Um das Jahr 180 v. Chr. entstand das keltische Königreich Noricum, das im Jahr 15 v. Chr. an das Römische Reich angegliedert wurde. Im Jahr 488 n. Chr. endete die römische Herrschaft, und das Gebiet des heutigen Oberösterreichs wurde Niemandsland, durch das germanische Völker zogen.
Die erste schriftliche Erwähnung des Ortsnamens erfolgte wohl schon im Jahr 792.[3] Im Jahr 893 widmete Gaugraf Aribo vom Traungau und Engilmar (ein Vasall des Bischofs zu Passau) Güter in Pram zur Gründung einer Pfarre. Am 11. August 903 wurde diese Widmung bestätigt, womit der Ort Pram unzweifelhaft urkundlich belegt wurde.[4][5][6] Im Jahr 1156 wurde Österreich ein eigenes Herzogtum, ohne dass eine genaue Grenzziehung zwischen Österreich und Bayern festgelegt wird. So kam es immer wieder zu Grenzverletzungen. 120 Jahre später wurde mit dem ersten Vertrag von Ried die Grenze zwischen den beiden Herzogtümern endgültig festgelegt, wodurch Pram bis ins Jahr 1779, als das Innviertel zu Österreich kommt, Grenzort bleibt.
1620 verpfändete Kaiser Ferdinand II. Österreich ob der Enns wegen seiner Kriegsschulden an Bayern. Beim Einmarsch der Bayern im selben Jahr wurde die Filialkirche von Pram, St. Nikola, teilweise zerstört. Pram war im Jahr 1626 ein Schauplatz des oberösterreichischen Bauernkrieges. Am 20. September 1626 fand in Pram die Schlacht am Schulterberg statt, bei der ca. 800 bayerische Soldaten und eine unbekannte Zahl aufständischer Bauern ihr Leben verloren.
1779 kam das Innviertel zu Österreich. Damit hatte die jahrhundertelange Grenzlage Prams ein Ende. Zur Zeit der Koalitionskriege (1800, 1805 und 1809) wurde Pram von den Franzosen besetzt, geplündert und erpresst. Von 1810 bis 1816 war Pram unter bayerischer Herrschaft. Durch die Beseitigung der Grundherrschaft im Jahr 1848 war der Aufbau einer neuen Verwaltungseinheit nötig geworden. Im Jahr 1849 entstand die heutige Gemeinde Pram, die aus den drei Katastralgemeinden Pram, Gries und Feldegg besteht. Im Jahr 1911 kam Pram, als Teil des Gerichtsbezirks Haag am Hausruck, zum neu geschaffenen Bezirk Grieskirchen. Vorher war Pram Teil des Bezirks Ried im Innkreis gewesen.
Am 12. März 1938 marschierte die deutsche Wehrmacht in Österreich ein, welches als Ostmark an das Deutsche Reich angegliedert wurde. Erst am 4. Mai 1945, drei Tage vor Kriegsende, wurde Pram von den Amerikanern befreit.
Die Gemeinde ist seit dem 1. Jänner 2003 Teil des Gerichtsbezirkes Grieskirchen, zuvor gehörte sie zum Gerichtsbezirk Haag am Hausruck.
1991 hatte die Gemeinde laut Volkszählung 1.781 Einwohner, 2001 dann 1.837 Einwohner. Dieses Wachstum erfolgte wegen einer positiven Wanderungsbilanz, die die negative Geburtenbilanz (−46) ausgleichen konnte. Von 2001 bis 2011 gab es eine Zuwanderung, die Geburtenbilanz war jedoch stark negativ, sodass die Bevölkerungszahl auf 1.730 Personen im Jahr 2011 zurückging.[7]
Ursprünglich wurde das Gebiet der heutigen Pfarre Pram von Hohenzell aus betreut. Durch die Grenzlage zu Bayern, die Pram bis zum Frieden von Teschen 1779 hatte, wurde schon verhältnismäßig früh das Pfarrvikariat „Prambkirchen“ errichtet.
In der Zeit der Reformation und Gegenreformation im 16. und 17. Jahrhundert nutzten die Jörger von Tollet ihre Position als Inhaber der Herrschaft Erlach, um dem Protestantismus in dieser Gegend zu wesentlichen Fortschritten zu verhelfen. Zu den Vogtpfarren von Erlach zählte etwa Dorf an der Pram, damals eine Filiale von Taiskirchen, das auch von evangelischen Gläubigen aus dem angrenzenden Bayern häufig besucht wurde, obwohl dies von den bayerischen Behörden aktiv bekämpft wurde.[8] In Pramkirchen hatten die Jörger mit dem Vikar David Khrenner einen beweibten Pfarrer, nach dessen Ableben 1608 Pramkirchen auch offiziell von lutherischen Prädikanten versehen wurde. Die katholisch gebliebenen Bewohner von Pram erhielten die Sakramente damals weiterhin von der Pfarre Hohenzell aus, ehe nach dem Durchbruch der Gegenreformation vom Pfarrer zu Hohenzell wieder katholische Geistliche als Vikare nach Pramkirchen geschickt wurden.[9]
Erst im Jahr 1861 wurde die eigenständige Pfarre Pram geschaffen. Die Pfarre Pram deckt sich nicht vollständig mit dem Gemeindegebiet. So gehören die Ortschaften Gries, Kornrödt und Gstöcket zwar zur Gemeinde Pram, sind aber Teil der Pfarre Geiersberg. Andererseits gehören die Ortschaften Weberndorf (Gemeinde Wendling), Mundorfing und Natzing (Gemeinde Dorf an der Pram) zum Pfarrgebiet von Pram. In der Ortschaft Natzing befindet sich auch die Pramer Filialkirche St. Nikola.
Msgr. Johann Kaltseis, em. Pfarrer, feierte 2019 das 60-jährige Priesterjubiläum.[10]
Musik
Im Jahr 2010 befanden sich in Pram 81 landwirtschaftliche Betriebe, davon waren 34 Haupterwerbsbauern.[14] In der Gemeinde gab es 76 Arbeitsplätze in der Landwirtschaft, 360 im Produktionssektor und 143 im Dienstleistungssektor.[15] Ein wichtiger Arbeitgeber ist das 2019 eröffnete Logistikzentrum der Firma Team 7.[16]
Im Jahr 2011 lebten 872 Erwerbstätige in Pram. Davon arbeiteten 279 in der Gemeinde, 593 pendelten aus. Aus den Gemeinden der Umgebung kamen 300 Menschen zur Arbeit nach Pram.[17]
In Pram gibt es folgende Bildungseinrichtungen:[18]
Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder.
Blasonierung: Gespalten; rechts in Blau auf grünem Dreiberg ein goldenes, lateinisches Kreuz, links in Silber ein roter, steigender Krebs. Die Gemeindefarben sind Weiß-Blau.
Das von Engelbert Häupl entworfene Wappen wurde der Gemeinde am 12. September 1977 von der oberösterreichischen Landesregierung verliehen. Das Kreuz auf dem Dreiberg steht für das Holzkreuz auf dem Schulterberg, welches an den Oberösterreichischen Bauernkrieg, konkret an die Schlacht von Kornrödt vom 20. September 1626 erinnert. Der Krebs verweist auf den früher ertragreichen Fang von Flusskrebsen.[21]
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