Die Poutine (französische Aussprache [putiːn], im Quebecer Französisch: [pʊtsɪn]) ist eine in Kanada populäre Fast-Food-Spezialität.

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Poutine

Zutaten und Herstellung

Die Poutine besteht aus Pommes frites, Käsebruch (fromage en grains) und darüber gegossener Bratensauce (Sauce brune) und wird mit einer Gabel gegessen. Die Kartoffeln sind meist gröber geschnitten, aber weniger knusprig, sofern sie nicht doppelt frittiert werden. Mitunter werden auch ungeschälte Kartoffelschnitze verwendet.

Als Ersatz für die traditionellen Cheese curds werden gelegentlich auch Mozzarella oder andere Käsesorten verwendet.[1] Zusätzlich kann eine Poutine mit weiteren Zutaten, wie z. B. Zwiebeln oder Frühstücksspeck, ergänzt werden.

Etymologie

Was die Etymologie des Wortes angeht, geht man allgemein davon aus, dass der Begriff auf den englischen Pudding zurückgeht.[2] Eine Verwandtschaft zum Okzitanischen poutringo („Allerlei“) oder auch zum Provenzalischen poutingo („Resteeintopf“) ist weniger wahrscheinlich.[3] Der erste Beleg für den heutigen Wortsinn stammt aus dem Jahre 1978.

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Poutine mit Cheese Curds und Gravy
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Le Roy Jucep in Drummondville, Québec

Geschichte

Die Poutine wurde Mitte der 1950er Jahre im ländlichen Québec erfunden. Mehrere Städte in dieser kanadischen Provinz erheben den Anspruch, die Geburtsstätte der Poutine zu sein, darunter Drummondville und Victoriaville. Einer verbreiteten Version nach wurde die erste Poutine im Städtchen Warwick erschaffen, als 1957 der Stammgast Eddy Lainesse beim Betreiber des Le Café Ideal Fernand Lachance Pommes frites mit Quark (oder Käsebruch) bestellte. Lachance habe daraufhin geantwortet: „Ça va faire une maudite poutine“ („Das wird eine Riesensauerei“).[2] Die Bratensauce soll später dazugekommen sein, um die Pommes länger warm zu halten. Mit der Zeit breitete sich das Gericht in der Provinz und schließlich im ganzen Land aus. Das Restaurant Le Roy Jucep in Drummondville wurde als Ort mit der ersten Poutine auf der Speisekarte von der kanadischen Regierung als eingetragenes Warenzeichen beurkundet[4].

Heute ist die Poutine in ganz Kanada verbreitet. Sie wird dort mittlerweile auch bei Fast-Food-Ketten angeboten. In Deutschland wurde authentische Poutine erstmals von The Poutine Kitchen in Berlin[5][6] angeboten, die echte Cheese Curds[7] und Gravy verwenden, was einen bedeutenden Beitrag zur Verbreitung der Québecer Esskultur[8] in Deutschland darstellt. Die Franchise-Restaurantkette Frittenwerk bietet in über 40 Restaurants in Deutschland Poutines an.[9] Als Alternative zu Cheese Curds werden hier Mozzarella-Stückchen verwendet.[10]

Literatur

  • Art. Poutine. In: Claude Poirier (Hrsg.): Dictionnaire historique du français québécois. Monographies lexicographiques de québécismes. Herausgegeben vom Trésor de la Langue Française au Québec der Université Laval. Presses de l’Université Laval, Sainte-Foy 1998, ISBN 2-7637-7557-8, S. 426–429; 2., überarbeitete und vermehrte Aufl., herausgegeben von Claude Poirier und Robert Vézina, 2023 (online).
Belletristik
  • Sophie Grenier-Héroux: Poutine de noël – Die Weihnachts-Poutine. Übersetzt von Andreas Jandl. In: Jennifer Dummer (Hrsg.): Pareil, mais différent – Genauso, nur anders. Frankokanadische Erzählungen (zweisprachig). dtv, München 2020, ISBN 978-3-423-09552-5, S. 8–21.
Commons: Poutine – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

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