Polar-Mohr
deutsches Maschinenbauunternehmen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die POLAR-Mohr Maschinenvertriebsgesellschaft GmbH & Co. KG ist ein deutsches Maschinenbauunternehmen mit Sitz in Hofheim am Taunus bei Frankfurt, das hauptsächlich Maschinen zur Druckweiterverarbeitung, insbesondere Schneidemaschinen und Stanzen, herstellt. Das Unternehmen ist in seiner Branche weltweit Marktführer und kam im Jahr 2000 in Deutschland auf einen Marktanteil von 65 bis 70 Prozent.[1] Der Exportanteil belief sich 2012 sich auf 85 %. An drei Fertigungsstandorten werden etwa 500 Mitarbeiter beschäftigt. Neben Hofheim befindet sich seit 2006 ein weiteres Werk in China.[2] Mit der Vertriebsorganisation ist Polar-Mohr in 170 Ländern aktiv. 2011 erwarb das Unternehmen den Maschinenbauer „Dienst Verpackungstechnik GmbH“. Das Tochterunternehmen stellt Maschinen und Systeme für das automatische Verpacken von Waren, sogenannte Kartonierer, her[3].
POLAR-Mohr Maschinenvertriebsgesellschaft GmbH & Co. KG | |
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Rechtsform | GmbH & Co. KG |
Gründung | 1906 |
Sitz | Hofheim am Taunus, Deutschland |
Leitung | Michael Wombacher, Geschäftsführer |
Branche | Maschinenbau |
Website | www.polar-mohr.com |
Geschichte
Zusammenfassung
Kontext

Die Polar-Mohr GmbH ist die Vertriebsgesellschaft für die Produkte der 1906 in Hofheim gegründeten Adolf Mohr Maschinenfabrik GmbH & Co. KG. Anfänglich produzierte das Unternehmen Holzbearbeitungsmaschinen, vorwiegend für die Holzindustrie. Bekannt wurde der damalige Inhaber, Adolf Mohr, durch seine im Jahr 1909 patentierten Messerwellen für Dickenhobelmaschinen, die erstmals über Kugellager verfügten, wodurch ein Heißlaufen an den „Polen“ vermieden werden konnte. Hieraus ergab sich auch der Produktname Polar. Ab 1947 erweiterte das Unternehmen sein Angebot um Papierschneidemaschinen, da die bisherigen etablierten Hersteller alle in der sowjetischen Besatzungszone ihre Standorte hatten und sich somit eine Marktlücke im Westen auftat. Seit 1949 arbeitet die A. Mohr Maschinenfabrik eng mit der Heidelberger Druckmaschinen AG zusammen. 1947 entwickelte Polar erstmals elektrisch gesteuerte Einmesser-Schnellschneider, die unter dem Namen Polar schnell bekannt wurden. (Dieser Produktname wurde für alle folgenden Modelle beibehalten). 1952 entwickelte man eine Schneidemaschine mit Lichtabtastsystem. In der Folgezeit konnte die A. Mohr Maschinenfabrik mit zahlreichen Neuentwicklungen die Rationalisierungsbestrebungen der grafischen Branche unterstützen. 1958 wurde die 5000. „Polar“ ausgeliefert. 1956 präsentierte Mohr die erste magnetbandgesteuerte Schneidemaschine, 1978 die erste computergesteuerte. 1979 wurde der 50.000. Polar- Schnellschneider verkauft. 1989 bezog das Unternehmen sein neues Technisches Verwaltungsgebäude am heutigen Standort in der Hattersheimer Straße. 1992 wurde ein neues Firmenlogo eingeführt. In den 1990er Jahren veränderte sich die Produktion hin zu kompletten Druckverarbeitungssystemen mit individuellen Prozesskomponenten, die 2000 um Komponenten für die Etikettenfertigung ergänzt wurden. 2006 wurde ein Produktionswerk in China in Betrieb genommen, das Schneidemaschinen für den dortigen Bedarf herstellt.[4]
Konzernstruktur
Die Polar Cutting Technologies GmbH befindet sich im Besitz des österreichischen Finanzinvestor SOL Capital. Geleitet wird das Unternehmen durch seinen Geschäftsführer Thomas Raab.[5]
Produkte

- Schnellschneider für alle Formatbereiche in den Schnittbreiten: 780 mm, 920 mm, 1150 mm, 1370 mm, 1760 mm
- Hydraulische Schneidemaschinen für Digitaldruck im Halb- und Mittelformat in den Schnittbreiten: 560 mm, 660 mm, 800 mm, 1150 mm
- Peripheriegeräte: Stapelwender, Stapellift, Transomat Be- und Entlader, Rüttelautomaten, Puffereinrichtungen, Förderelemente und Greifersysteme
- Solostanzen und Stanzsysteme für die Etikettenherstellung: Schneidetiketten, Stanzetiketten (Durchstoßprinzip und Gegendruckverfahren)
- Banderolierautomaten zum Bündeln von fertigen Nutzenstapeln
- Dreiseitenschneider (Book Cutter) zum automatischen Dreiseitenbeschnitt von klebegebundenen oder sammelgehefteten Druckerzeugnissen mit nur einem Messer
- Laserschneider für die wirtschaftliche Veredelung von klein-, mittel- und großvolumigen Auflagen
- Software Compucut: erstellt Schneidprogramme automatisch aus den Druckvorstufendaten[6]
Literatur
- Jan-Peter Domschke, Sabine Dorn, Hansgeorg Hofmann, Rosemarie Poch, Marion Stascheit: Mittweidas Ingenieure in aller Welt. Hochschule Mittweida (Hrsg.), Mittweida 2014, S. 154.
- Margit-Rosa Rehn, Bernhard Zich, Andrea Funke, Sonja Lehnert (Hrsg.): Hofheim am Taunus Verborgene Vielfalt. Rehn & Zich, Hofheim, S. 98 f.
- Friedhelm Krause, Erhard Hennemann: 100 Jahre Polar Mohr. Adolf Mohr Maschinenfabrik (Hrsg.), Hofheim 2006, ISBN 978-3-00-019668-3.
Weblinks
Einzelnachweise
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