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brasilianischer Musiker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Pixinguinha (* 23. April 1897 in Rio de Janeiro; † 17. Februar 1973 ebenda), eigentlich Alfredo da Rocha Vianna Filho, war ein brasilianischer Musiker, Sänger, Komponist und Dirigent. Er verankerte das Saxophon in der brasilianischen Popularmusik und schrieb etwa 600 Choros, von denen viele zu Klassikern wurden.
Pixinguinha stammt aus einer musikalischen Familie; sein Vater Alfredo da Rocha Viana war Flötist. Nach erstem Flötenunterricht durch seinen Vater erhielt er Unterricht durch Irineu de Almeida; seine ersten Kompositionen schrieb er mit 14 Jahren. Schon als 15-Jähriger tauchte er mit seiner Flöte überall auf, wo die Älteren Musik machten, so dass er als „Schelm“ (‚pinzinguim‘) gescholten wurde, woraus sich sein Spitzname ableite,[1] oder von einem Schreibfehler für bexiguinha, von bexiga "Harnblase".[2] Wahrscheinlicher ist jedoch ein Kofferwort aus piche (pixe) "Pech" und pinguinha (Tröpfchen, alkolholisches Getränk), also "Pechtröpfchen". 1912 begann er professionell als Musiker in den Revuen, Kinos und Cabaretts zu arbeiten. Seit 1919 spielte er in dem Oktett Oito Batutas, mit dem er letztlich die traditionelle Choro-Besetzung von zwei Gitarren, Cavaquinho und Flöte um die Klangfarben von Saxophon, Trompete und anderen Blasinstrumente sowie Perkussionsinstrumente wie Reco-reco, Pandeiro und Ganzá erweiterte. Auch etablierte er den Kontrapunkt als Basis für den Choro und dessen Improvisationen.
1922 trat Pixinguinha mit den Os Batutas, die aus dem Ensemble entstanden, in Europa auf; um in größeren Sälen spielen zu können, wechselt er auf das Sopransaxophon. 1930 löste Pixinguinha das Orchester auf und konzentrierte sich im Wesentlichen auf die Karriere als Komponist, Arrangeur und Leiter des Studioorchesters Orquestra Victor Brasileira.[3] Seine Kompositionen wurden durch Interpreten wie Francisco Alves und Mário Reis bekannt gemacht.[4]
1939 wurde er Mitglied der Gruppe von Benedito Lacerda, wo er sich auf das Tenorsaxophon (und damit die zweite Stimme) konzentrierte.[5] In den 1940er Jahren war er an Aufnahmen brasilianischer Musik beteiligt, die von Leopold Stokowski für die Columbia Records initiiert wurden. Trotz der Anerkennung durch Kollegen und Freunden konnte Pixinguinha in den letzten beiden Jahrzehnten nur noch selten auftreten, da der Choro kaum mehr beachtet wurde. 1963 schrieb er gemeinsam mit Vinícius de Moraes die Musik zu dem Spielfilm Sol sobre a Lama.
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