Loading AI tools
katabatischer Wind in Grönland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Piteraq (Plural Piteqqat) ist ein katabatischer Wind, der auf dem grönländischen Eisschild entsteht und dann an der Ostküste abwärts strömt.
Das Wort piteraq ist die ostgrönländisch beeinflusste Form des westgrönländischen Worts pitoraq. Die ostgrönländische Form lautet pilerngar/pilarngar. Es wird von einer etymologischen Verbindung zur Verbalwurzel pitar- „durchdringen, überschreiten“ ausgegangen, die möglicherweise mit einem iterativen Suffix ausgeweitet wurde.[1]
Piteqqat entstehen besonders bei Wetterlagen, wenn sich ein Tiefdruckgebiet über dem Meer südöstlich von Grönland, der Irmingersee, kommend nordwärts in die Dänemarkstraße bewegt. Da sich die Luft über dem bis zu drei Kilometer hohen Eis über Grönland stark abkühlt, sinkt sie ab und lastet auf dem Land. Es bildet sich ein Hoch, der natürliche Gegenpol des auf dem Meer befindlichen Tiefs. Dadurch saugt das Tief die kalten Luftmassen vom Eis Richtung Meer. Da die grönländische Küste durch Fjorde stark zerklüftet ist, werden die Luftmassen in den Tälern und Fjorden kanalisiert und dadurch verstärkt.[2]
Piteqqat erreichen mittlere Windgeschwindigkeiten von rund 40 m/s und Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 70 m/s. Der stärkste bekannte Piteraq geschah am 6. Februar 1970 in Tasiilaq, wo Windböen mit 90 m/s geschätzt wurden, nachdem der Windmesser durch den Sturm wie auch große Teile der Stadt zerstört worden waren.[3]
Piteqqat treten vor allem im Fjord Kangersertuaq und der Bucht Ikeq (Køge Bugt) auf.[4] Sie können auch im Fjord Sermilik auftreten und damit die dortigen Siedlungen betreffen.[5]
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.