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Gemeinde im Bezirk Weiz, Steiermark Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Pischelsdorf am Kulm ist seit Jahresbeginn 2015 eine Marktgemeinde mit 3862 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Weiz in der Steiermark.
Marktgemeinde Pischelsdorf am Kulm | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Steiermark | |
Politischer Bezirk: | Weiz | |
Kfz-Kennzeichen: | WZ | |
Hauptort: | Pischelsdorf in der Steiermark | |
Fläche: | 28,15 km² | |
Koordinaten: | 47° 10′ N, 15° 48′ O | |
Höhe: | 378 m ü. A. | |
Einwohner: | 3.862 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 137 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 8212 | |
Vorwahlen: | +43 3113 | |
Gemeindekennziffer: | 6 17 64 | |
NUTS-Region | AT224 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Pischelsdorf 85 8212 Pischelsdorf am Kulm | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Herbert Pillhofer (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (21 Mitglieder) |
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Lage von Pischelsdorf am Kulm im Bezirk Weiz | ||
Ansicht von Pischelsdorf mit Pfarrkirche | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Pischelsdorf am Kulm liegt im oststeirischen Hügelland. Die Gemeinde liegt in einer Höhenlage von 350 bis 700 Meter über dem Meer. Die Entwässerung erfolgt über den Römerbach und seine Nebenbäche in die Feistritz. Die Fläche der Gemeinde beträgt 28 Quadratkilometer. Davon wird knapp die Hälfte landwirtschaftlich genutzt, vierzig Prozent sind bewaldet.[1]
Das Gemeindegebiet umfasst folgende acht Ortschaften bzw. sieben Katastralgemeinden (Einwohner Stand 1. Jänner 2024[2]):
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Puch bei Weiz | ||
Ilztal | Feistritztal (HF) | |
Gersdorf an der Feistritz |
Die Funde von Keramikbruchstücken und Steingeräten wie Pfeilspitzen, Schaber, Klingen und kleine Flachbeile zeigen, dass das Gebiet um den Kulmberg (Gemeinden Puch am Kulm und Stubenberg) schon in der jüngeren Steinzeit besiedelt war. In der Bronzezeit waren Plätze für Häuser in die Felsen der Ostseite des Gipfelplateaus gehackt worden. Rund 300 Menschen dürften damals die Terrasse bewohnt haben. Neben Keramikfunden ist ein Depotfund von Bronzesicheln bemerkenswert. Der Fund einer Fibel aus der frühen Latènezeit ist der älteste Beleg einer keltischen Besiedlung in der Steiermark. In der späten Latènezeit wurde der Gipfel des Kulm mit einer Schalenmauer befestigt und durch ein Zangentor im Südosten gesichert. Aus der Zeit der römischen Besatzung wurden Dachziegelreste und Münzen gefunden. In diesen ersten Jahrhunderten nach der Zeitenwende dürften sich die Bewohner aber schon im Tal angesiedelt haben.[3]
Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1043. In dieser Urkunde schenkt König Heinrich III. dem Edlen Adalram drei Huben in Ramarsstetin (Römerstätte). Diese drei Huben umfassten das Gebiet der heutigen Katastralgemeinden Pischelsdorf und Romatschachen. Später kaufte der Erzbischof von Salzburg die Güter. Dieser ließ Rodungen durchführen und erbaute um 1170/1180 eine Kirche zu Ehren der Salzburger Schutzheiligen Petrus und Paulus. Der Ort Ramarsstetin wurde nach dem neuen Grundherren „Bischofsdorf“ genannt, woraus sich „Pischelsdorf“ entwickelte.[4]
Im Jahr 1203 wird die Pfarre Pischelsdorf von Feistritz abgetrennt und selbständig. Nach der Zerstörung der Kirche bei einem türkischen Einfall 1532 wird auf den Trümmern ein 33,9 Meter langer und 9,1 Meter breiter einschiffiger Bau errichtet. Nach einem Großbrand 1643 wird an der gleichen Stelle eine barocke Kirche gebaut. Johann Maximilian Graf von Herberstein errichtet 1664 an der höchsten Stelle des geschlossenen Marktplatzes eine Mariensäule. Als die Kirche zu klein wird, ersetzt man sie im 19. Jahrhundert durch einen Neubau.[5][6]
Die Gemeinde entstand im Rahmen der Gemeindestrukturreform in der Steiermark[7] aus den mit Ende 2014 aufgelösten Gemeinden Pischelsdorf in der Steiermark, Kulm bei Weiz und Reichendorf.[8] Eine Beschwerde, die von der Gemeinde Reichendorf gegen die Zusammenlegung beim Verfassungsgerichtshof eingebracht wurde, war nicht erfolgreich.[9]
Überregionale Bedeutung erlangte die 1993 von Richard Frankenberger gegründete Kulturinitiative K.U.L.M. Sie widmet sich in Ausstellungen, Lesungen, Symposien und künstlerischen Interventionen Fragen von Kunst, Gesellschaft und Ökologie. Seit der Gründung 1993 steuerte sie immer wieder Programmpunkte zum Kunstfestival Steirischer Herbst bei. 1995 bezog sie den Veranstaltungsort „Kulturstock 3“ in der ehemaligen Schuhfabrik des Ortes. Der „Rastplatz K.U.L.M.“ an der Wechsel Straße mit der Aussichtsstiege „Nomadin“ und dem geodätischen „Dom“ gehören zu den Landmarken am Ortsgebiet von Pischelsdorf. Seit dem Rückzug von Richard Frankenberger wird die „kulturinitiative kulm“ von Gertraud Ranegger geleitet. Das Vereinsangebot der Kulturinitiative wurde um Artist-in-Residence-Programme erweitert.[11]
In den Jahren 1999 bis 2010 nahm die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe von 274 auf 216 ab. Von den 726 Erwerbstätigen des Produktionssektors waren mehr als 400 im Bereich Warenherstellung und 300 in der Bauwirtschaft beschäftigt. Die größten Arbeitgeber im Dienstleistungssektor waren die Bereiche Handel (194) und soziale und öffentliche Dienste (182 Erwerbstätige).[12][13][14]
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999, Arbeitsstätten im Jahr 2021
Arbeitsmarkt, PendelnIm Jahr 2011 lebten 1832 Erwerbstätige in Pischelsdorf am Kulm. Davon arbeiteten 575 in der Gemeinde, mehr als zwei Drittel pendelten aus.[16] |
Hier fehlt eine Grafik, die leider im Moment aus technischen Gründen nicht angezeigt werden kann. Wir arbeiten daran! |
Neben einer Volksschule gibt es in der Gemeinde eine Mittelschule, eine Polytechnische Schule und eine Musikschule.[17]
Die Sicherstellung der örtlichen Sicherheit, des Rettungsdienstes und der Gefahren- bzw. Katastrophenabwehr gewährleisten in der Marktgemeinde Pischelsdorf:
Das Einsatzspektrum der Freiwilligen Feuerwehr Pischelsdorf ist sowohl von der durch das Einsatzgebiet verlaufenden, oststeirischen Hauptverkehrsader LB54 (Wechselbundesstraße), wie auch durch mehrere Landesstraßen auf technische Einsätze (Verkehrsunfälle) geprägt. Zu diesem Zweck verfügt die Feuerwehr Pischelsdorf über ein Rüstlösch-Fahrzeug samt hydraulischen Rettungsgeräten und umfassende Ausrüstung für Sanitätsbetreuung und Menschenrettung. Jedoch bilden auch Industrie & Gewerbebetriebe einen Schwerpunkt für die Brandbekämpfung und Brandverhütung. Industriebetriebe mit Sprinkleranlagen, ein Pflegeheim sowie ein gewerbliches Brennstoff & Gefahrgutlager verfügen über automatische Brandmeldeanlagen. Weiters zählen der Kindergarten, die Volks- & Mittelschule, ein Wohnheim und zahlreiche Mehrgeschoß-Wohnbauten zum Einsatzgebiet.
Der Gemeinderat hat 21 Mitglieder.
Der Marktgemeinde Pischelsdorf am Kulm wurde 2016 folgendes Wappen verliehen: Ein schwarzer, unten von einer silbernen schwarzgefugten Quadermauer mit Rundbogentor samt darin sichtbarem goldenem Lindenbaum durchzogener Schild, oben von einem goldenen Fallgitter bedeckt, dessen untere Spitzen bis über den Mauerrand herabragen und das mit einem roten, von einem silbernen Sparren durchzogenen Schildchen belegt ist, das eine goldene Laubkrone trägt.[23]
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