Pippau

Gattung der Familie Korbblütler (Asteraceae) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Pippau

Die Pippau (Crepis) bilden eine Pflanzengattung in der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Die etwa 200 Arten sind in Nordamerika, Eurasien und Afrika weitverbreitet. Der Trivialname Pippau kommt aus dem Slawischen (poln. pępawa) und galt für den verwandten Löwenzahn (Taraxacum officinale).

Schnelle Fakten Systematik, Wissenschaftlicher Name ...
Pippau

Dach-Pippau (Crepis tectorum), Illustration

Systematik
Euasteriden II
Ordnung: Asternartige (Asterales)
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Unterfamilie: Cichorioideae
Tribus: Cichorieae
Gattung: Pippau
Wissenschaftlicher Name
Crepis
L.
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Beschreibung

Zusammenfassung
Kontext
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Illustration des Wiesen-Pippau (Crepis biennis)
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Blütenkorb im Detail von Crepis sancta, die zwei Griffeläste sind gut erkennbar
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Illustration des Borsten-Pippau (Crepis setosa)
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Achänen mit Pappus vom Löwenzahn-Pippau (Crepis vesicaria subsp. taraxacifolia)

Erscheinungsbild und Blätter

Die Pippau-Arten sind ein-, zweijährige oder ausdauernde krautige Pflanzen,[1] die je nach Art Wuchshöhen von 3 bis 120 Zentimetern erreichen. Sie bilden meist Pfahlwurzeln, manchmal bilden sie Rhizome.[1] Die selbstständig aufrechten bis kriechenden Stängel sind einfach oder verzweigt.

Die oft in grundständigen Rosetten und oft auch zusätzlich am Stängel wechselständige, verteilt angeordneten Laubblätter sind oft in Blattstiel und -spreite gegliedert.[1] Die Blattstiele sind mehr oder weniger geflügelt. Die Blattspreiten sind einfach, gelappt bis fiederteilig. Die Blattränder können glatt, gezähnt oder gesägt sein.[1]

Blütenstände und Blüten

Die aufrechten körbchenförmigen Blütenstände stehen manchmal einzeln oder meist in verzweigten, schirmtraubigen bis traubigen oder rispigen Gesamtblütenständen.[1] Die Korbhülle (Involucrum) ist zylindrisch bis glockenförmig. Die Hüllblätter stehen mehreren Reihen. Die äußeren Hüllblätter überlappen sich mehr oder weniger dachziegelartig, sie werden nach außen hin allmählich länger und die Längsten sind 1/4 bis 2/3 länger als die innersten; die inneren besitzen meist die gleiche Länge. Die inneren Hüllblätter sind linealisch-lanzettlich, außen mit einfachen oder drüsigen Trichomen behaart oder selten kahl und innen kahl und anliegend seidig behaart.[1] Der flache oder konvexe Blütenkorbboden besitzt selten Spreublätter oder Borstenhaare.[1]

Die Blütenkörbchen enthalten nur fünf bis über hundert Zungenblüten. Die Farbe der Zungenblüten ist meist gelb oder orangefarben, manchmal weiß, rosafarben oder rötlich bis selten purpurrot.[1]

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Chromosomen von Crepis vesicaria

Früchte

Die gelben, braunen, grünen, roten oder schwarzen Achänen sind fein stachelig oder glatt. Die zylindrischen bis spindelförmigen Achänen besitzen zehn bis zwanzig Rippen und ein verengendes, spitz zulaufendes oder geschnabeltes oberes Ende.[1] Der haltbare oder früh abfallende Pappus besteht aus 80 bis 150 weißen bis hellgelblichen,[1] biegsamen, nicht gefiederten Borstenhaaren, die mehr oder weniger gleich sind oder die äußeren sind kürzer; sie können in ein oder zwei Reihen stehen.

Chromosomensätze

Die Chromosomengrundzahlen betragen x = 8, 7, 6, 5, 4 oder 3. Es gibt die Ploidiegrade Diploidie, Tetraploidie, Hexaploidie und Octoploidie.[1]

Systematik und Verbreitung

Zusammenfassung
Kontext

Taxonomie

Die Gattung Crepis wurde 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, Tomus II, Seite 805 aufgestellt.[2] Der Gattungsname Crepis bedeutet „Schuhsohle“ und bezieht sich auf die Form der Laubblätter. Typusart ist Crepis biennis L. Synonyme für Crepis L. sind: Aegoseris (Rchb.) Steud., Anisoderis Cass., Anisoramphus DC., Anthochytrum Rchb., Anthochytrum Rchb. f., Aracium Neck., Barckhausenia K.T.Menke, Barkhausia Moench, Barckhausia DC., Berinia Brign., Billotia Sch.Bip., Brachyderea Cass., Calliopea D.Don, Catonia Moench, Ceramiocephalum Sch.Bip., Choeroseris Link, Closirospermum Neck., Crenamum Adans., Crepidium Tausch, Crepinia Rchb., Cymboseris Boiss., Derouetia Boiss. & Balansa, Dianthoseris Sch.Bip., Dianthoseris Sch.Bip. ex A.Rich., Dysodea Borkh., Endoptera DC., Gatyona Cass., Geblera Andrz. ex Besser, Geracium Mössler, Geracium Rchb., Hapalostephium D.Don, Hieracioides Fabr., Hieraciodes Möhring ex Kuntze, Hostia Moench, Idianthes Desv., Intybellia Cass., Intybellia Monnier, Lagoseris M.Bieb., Lepicaune Lapeyr., Limnocrepis Fourr., Limnoseris Peterm., Melitella Sommier, Myoseris Link, Nannoseris Hedberg, Nemauchenes Cass., Omalocline Cass., Pachylepis Less., Paleya Cass., Phaecasium Cass., Phalacroderis DC., Psammoseris Boiss. & Reut., Psilochenia Nutt., Pterotheca Cass., Rhynchopappus Dulac, Rodigia Spreng., Sclerophyllum Gaudin, Soyeria Monnier, Succisocrepis Fourr., Trichocrepis Vis., Wibelia G.Gaertn., B.Mey. & Scherb., Zacintha Mill.[1][2][3]

Äußere Systematik

Die Gattung Crepis gehört zur Subtribus Crepidinae aus der Tribus Cichorieae in der Unterfamilie Cichorioideae innerhalb der Familie Asteraceae.[4] Schon Linné verzeichnete 1753 13 Crepis-Arten.[4] Der Umfang dieser Gattung wurde oft geändert.[4] Ohne die Arten der Gattungen Lapsana und Rhagadiolus ist die Gattung Crepis paraphyletisch. Dies wird noch kontrovers diskutiert. Die Artenliste unten entspricht diesem Umfang der paraphyletischen Gattung Crepis nach Enke & Gemeinholzer 2008.[5][1]

Arten und ihre Verbreitung

Die Gattung Crepis ist auf der Nordhalbkugel in Nordamerika, Eurasien weitverbreitet; nur jeweils wenige Arten kommen in Makaronesien und Ost-, West- sowie Südlichen Afrika vor. Der Ursprung der Gattung Crepis wird in der Altai/Tien Shan Region in Zentralasien vermutet. Die größere Artenvielfalt ist im Mittelmeerraum.[4]

Quellen

Weiterführende Literatur

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