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Schweizer Jurist und Verleger Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Pietro Paolo Supino (* 10. November 1965 in Mailand) ist ein Schweizer Jurist und Verleger. Er ist Verwaltungsratspräsident der TX Group (ehemals Tamedia), eines der grössten Schweizer Medienunternehmen.
Als Enkel des Kunstsammlers Werner Coninx und Sohn von dessen Tochter Rena Coninx gehört Supino zu einer Verlegerfamilie, welche die Mehrheit an der Tamedia AG hält und das Unternehmen in fünfter Generation führt. Sein Vater Ugo Supino, während des Zweiten Weltkriegs als Mitglied des italienischen Widerstands in der Schweiz interniert, war Direktor bei Pirelli und Alfa Romeo. Im Alter von sechs Jahren trennten sich seine Eltern und Supino zog mit seiner Mutter und seiner Schwester nach Zürich.[1]
Supino studierte Rechts- und Wirtschaftswissenschaften an der Universität St. Gallen und an der London School of Economics. 1994 verfasste er seine Dissertation zum Thema Rechtsgestaltung mit Trust aus Schweizer Sicht. Er ist Inhaber des zürcherischen Anwaltspatents und eines Masters of Laws.
Supino ist schweizerisch-italienischer Doppelbürger. Er ist verheiratet, Vater von zwei Kindern und lebt in Zürich.
Als Rechtsanwalt war Supino für die Kanzlei Bär & Karrer in Zürich und als Management Consultant für die Unternehmensberatung McKinsey & Company in Zürich tätig. Er war ausserdem Gründungspartner des Family-Office Private Client Partners in Zürich. Supinos Tätigkeit bei Bär & Karrer geriet in die Kritik, weil er 1998 an der Gründung einer «zweifelhaften» Offshore-Gesellschaft namens «Moonstone Trust» beteiligt gewesen sein sollte.[2] Die Ermittlungen gegen den damaligen Mandanten von Bär & Karrer wurden jedoch mangels Tatverdachts eingestellt.[3]
1991 wurde Supino Mitglied des Tamedia-Verwaltungsrats, 2002 dessen Vizepräsident und 2007 schliesslich – als Nachfolger von Hans Heinrich Coninx – dessen Präsident. Unter seiner Leitung entwickelte sich Tamedia mit der Übernahme der Espace Media Groupe 2007,[4] des Schweizer Mediengeschäfts von Edipresse zwischen 2009 und 2011[5] und der Ziegler Druck- und Verlags-AG 2014[6] zum grössten[7] privaten Medienunternehmen der Schweiz.[8] Bevor er das Präsidium des Verwaltungsrates von Tamedia übernahm, besuchte er die Columbia University Graduate School of Journalism in New York.[9]
Im Zuge der Umstrukturierung zur Holding wurde die Tamedia AG 2020 in «TX Group AG» umbenannt.[10] Im Jahr 2017 führte Supino ein regelmässiges Qualitätsmonotoring für alle Medien der TX Group ein.[11] Die Holding ist aufgeteilt in die Subunternehmen Tamedia (Bezahlmedien), 20 Minuten (Gratismedien), Goldbach (Medienbuchung/Agentur) und TX Markets (digitale Marktplätze/Inserate).[12] Pietro Supino leitet die TX Group als Executive Chairman.[13]
Pietro Supino war von 2016 bis 2022 Präsident des Verbandes Schweizer Medien.[14] Er ist seit 2012 Mitglied des Board of Visitors der Columbia University Graduate School of Journalism in New York[15] und war von 2013 bis 2015 Mitglied des internationalen Beirats des italienischen Medienunternehmens RCS MediaGroup.[16][17] Supino ist zudem Mitglied des Vorstandes des Family Business Network Switzerland[18] und Mitglied des Stiftungsrates der Stiftung für konstruktive, konkrete und konzeptuelle Kunst in Zürich, die das Museum Haus Konstruktiv betreibt.[19] Von 2010 bis 2017 war er Mitglied des Verwaltungsrates der Schweizerischen Depeschenagentur.
Supino gilt als treibende Kraft hinter dem Bau des neuen Medienhauses der Tamedia[20] in Zürich, das von 2011 bis 2013 nach einem Entwurf des japanischen Architekten Shigeru Ban erstellt wurde.[21]
2014 trat Supino als Keynote-Redner am Jahreskongress des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger auf.[22] Er rief die anwesenden Verleger dabei dazu auf, ihre Zukunft selbst zu gestalten und die technischen Möglichkeiten als Chance zu sehen. Die Medien, so Supino, bräuchten «mehr Ingenieure und Informatiker und weniger Lehrer.»[23]
Supino nahm 2012 und 2019 an der Bilderberg-Konferenz teil.[24][25] Von April 2020 bis April 2024 war Supino Mitglied des Verwaltungsrat der Gruppo Editoriale (GEDI), der führenden italienischen Mediengruppe und Herausgeberin der Tageszeitungen «La Repubblica», «La Stampa» und «Il Secolo XIX».[26][27]
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