Pietrasanta
italienische Gemeinde Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Pietrasanta ist eine italienische Kleinstadt mit 23.066 Einwohnern (Stand: 31. Dezember 2022) in der Provinz Lucca in der nördlichen Toskana.
Pietrasanta | ||
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Staat | Italien | |
Region | Toskana | |
Provinz | Lucca (LU) | |
Koordinaten | 43° 57′ N, 10° 14′ O | |
Höhe | 14 m s.l.m. | |
Fläche | 42 km² | |
Einwohner | 23.066 (31. Dez. 2022)[1] | |
Postleitzahl | 55045 | |
Vorwahl | 0584 | |
ISTAT-Nummer | 046024 | |
Bezeichnung der Bewohner | Pietrasantini | |
Schutzpatron | San Biagio und San Martino | |
Website | Pietrasanta | |
Pietrasanta, Piazza del Teatro |
Pietrasanta liegt etwa 30 km nördlich von Pisa am Fuße der Apuanischen Alpen. Der am Meer gelegene Ortsteil Marina di Pietrasanta ist ein bekanntes Seebad.
Zum Gemeindegebiet gehören die Ortsteile Capezzano Monte, Capriglia, Strettoia (Montiscendi), Traversagna (Pollino), Vecchiuccio, Vallecchia, Solaio, Vitoio, Castello, Valdicastello, Crociale (Ponte Rosso), Africa (Pisanica), Macelli, Osterietta und Marina di Pietrasanta (Fiumetto, Tonfano, Motrone, Focette).
Die Nachbargemeinden sind Camaiore, Forte dei Marmi, Montignoso (MS), Seravezza und Stazzema.
Mauerreste weisen auf eine Besiedlung bereits in römischer Zeit hin. Als Gründungsjahr der Stadt gilt das Jahr 1255, als der Mailänder Guiscardo Pietrasanta, Namensgeber des Ortes, zu Füßen einer bereits bestehenden lombardischen Festung eine Siedlung errichten ließ. Im Mittelalter wechselte die Herrschaft mehrmals zwischen den Stadtstaaten von Genua, Lucca und Florenz. Nach einem Schiedsverfahren kam durch Beschluss von Papst Leo X. aus dem Hause Medici im Jahr 1513 Pietrasanta und sein Gebiet mit dem Hafen von Motrone – damals der einzige in der Versilia – an Florenz, unter dessen Herrschaft es bis zur Einheit Italiens blieb.[2] Im 17. und 18. Jahrhundert folgte, unter anderem bedingt durch die Malaria, eine Periode des Niedergangs.
Leopold II., Großherzog der Toskana und Erzherzog von Österreich, förderte im 19. Jahrhundert den Wiederaufbau und schuf durch die Errichtung von Schulen für Steinmetze die wirtschaftliche Grundlage für den Wiederaufstieg zur früheren Bedeutung als Stadt des Marmors.
Der Name Pietrasanta (italienisch pietra: Stein, santa: heilig) ist Programm. Tatsächlich kommt hier der Steinbearbeitung eine ganz besondere Bedeutung zu. In den in unmittelbarer Nähe gelegenen Marmorbrüchen von Carrara wird einer der weltweit besten Bildhauermarmore namens Statuario gebrochen, der in vielen Unternehmen in und um Pietrasanta weiterverarbeitet wird. Weniger reine, weiße und graue Varietäten des dort gewonnenen Marmors sind in Pietrasanta auch billiges und praktisches Baumaterial. Viele alltägliche Gegenstände wie Fensterbretter, Briefkästen, Bürgersteige, Elektro- oder Müllkästen bestehen in der Stadt aus feinstem weißen Marmor.
Eine ganze Reihe von Steinmetzen, Bildhauern und anderen Künstlern, die mit Stein arbeiten, haben sich hier angesiedelt. Bekannte Künstler sind Fernando Botero, zugleich Ehrenbürger und Igor Mitoraj, dem die Stadt ein Museum gewidmet hat. Marmor ist jedoch nicht das einzige Material, das im Kunsthandwerk Verwendung findet. Viele Künstler, übrigens fast durchweg sehr betagte Italiener, arbeiten mit anderen Materialien, insbesondere mit Kupfer und mit Glas, mit dem kunstvolle Mosaike gelegt werden. Mehrere Gießereien bieten die notwendigen technischen Fähigkeiten für den Guss komplexer Kunstwerke.
Die ansässigen Werkstätten haben zumeist einen ausgezeichneten, teilweise internationalen Ruf. Bekannte Persönlichkeiten wie Silvio Berlusconi und Papst Johannes Paul II. haben Statuen in Auftrag gegeben. Pikanterweise hatten seinerzeit George W. Bush und Saddam Hussein fast zeitgleich Aufträge an dieselbe Werkstatt vergeben.
Pietrasanta unterhält Partnerschaften mit den folgenden Städten und Gemeinden:[3]
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