Loading AI tools
französischer Latinist und Klassischer Archäologe Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Pierre Gros (geboren am 7. Mai 1939 in Incheville) ist ein französischer Klassischer Archäologe und Latinist. Er ist emeritierter Professor für lateinische Sprache und Kulturen der Universität der Provence Aix-Marseille I.
Gros studierte ab 1960 an der École normale supérieure in Paris und erhielt 1963 die Agrégation (Staatsprüfung für das höhere Lehramt) im Fach Lettres classiques (klassische Sprachen und Literaturen). Ein Graduiertenstudium in der historisch-philologischen Sektion der École pratique des hautes études (EPHE) schloss er 1965 mit einer von Raymond Bloch betreuten Arbeit zu Begräbnis- und Unsterblichkeitsriten in der Liturgie der kaiserlichen Apotheose ab.[1] Von 1966 bis 1969 war Gros Mitglied der École française de Rome, im Anschluss bis 1972 Assistent für Latinistik an der Universität Paris IV (Paris-Sorbonne), 1972 bis 1976 Directeur des Études an der École française de Rome. Mit Forschungen zur religiösen Architektur Roms zur Zeit des Augustus – 1976 unter dem Titel Aurea Templa publiziert – wurde er 1974 an der Universität Paris IV zum Docteur d’Etat habilitiert.
Ab 1976 lehrte er als Maître de conférences und von 1978 bis zur Pensionierung 2004 als Professor für Lateinische Sprache und Zivilisation an der Université de Provence. Von 1981 bis 1995 leitete er das Institut de recherches sur l’architecture antique am Centre national de la recherche scientifique. Von 1995 bis 2005 war er Mitglied des Institut universitaire de France.
Als Spezialist für hellenistische und römische Architektur sowie Stadtentwicklung nahm Pierre Gros an zahlreichen Ausgrabungen in Italien, Frankreich, Tunesien und der Türkei teil. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen die Topographie des antiken Rom, die Romanisierung Galliens sowie der römische Kaiserkult und seine Erscheinungsformen. Darüber hinaus ist er ein bedeutender Kenner Vitruvs und Herausgeber einer einflussreichen kritischen Teilausgabe dessen Werks. Die damit verbundenen Forschungen erweitert er zudem auf Leon Battista Alberti und Andrea Palladio.
Pierre Gros ist Mitglied des Centro Internazionale di Studi di Architettura Andrea Palladio in Vicenza sowie korrespondierendes Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts. 2010 wurde er mit dem Antonio-Feltrinelli-Preis ausgezeichnet. Seit 2004 ist er Mitglied der Academia Europaea, seit 2012 der Académie des inscriptions et belles-lettres.
Eine viele hundert Titel umfassende Bibliographie zu den Schriften bis 2016 veröffentlichte die Académie des inscriptions et belles-lettres.[2]
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.