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Herzogin von Braunschweig-Wolfenbüttel Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Philippine Charlotte von Preußen (* 13. März 1716 in Berlin; † 17. Februar 1801 in Braunschweig) war eine preußische Prinzessin und durch Heirat Herzogin zu Braunschweig und Lüneburg sowie Fürstin von Braunschweig-Wolfenbüttel.
Philippine Charlotte war die vierte Tochter des Königs Friedrich Wilhelm I. in Preußen (1688–1740) aus dessen Ehe mit Sophie Dorothea (1687–1757), Tochter des Königs Georg I. von Großbritannien und somit eine Schwester Friedrichs des Großen.
Sie heiratete am 2. Juli 1733 in Berlin Herzog Karl I. von Braunschweig-Wolfenbüttel (1713–1780). Die gleichzeitige Hochzeit ihres Bruders Friedrich mit der Schwester von Philippines Bräutigam bewirkte eine dauerhafte Allianz der bedeutendsten norddeutschen protestantischen Häuser Preußen und Braunschweig.[1] Die verwandtschaftliche Beziehung der beiden Dynastien bedeutete das Bündnis Karls I. mit seinem Schwager im Siebenjährigen Krieg sowie die Karriere von Philippines Söhnen in preußischen Diensten. Ihren ältesten Sohn soll sie mit den Worten: „Ich verbiete euch, wieder vor meine Augen zu kommen, wenn ihr nicht Thaten gethan haben werdet, die eurer Geburt und eurer Verwandtschaft würdig sind“ in den preußischen Kriegsdienst verabschiedet haben.[2]
Philippine Charlotte galt als feinsinnig und hochgebildet, sie erarbeitete selbstständig einen Auszug der philosophischen Schriften des Christian Wolff in französischer Sprache.[3] Die Herzogin verfolgte, auch wegen des Einflusses des herzoglichen Beraters Johann Friedrich Wilhelm Jerusalem, das deutsche Geistesleben sehr aufmerksam. Sie schätzte den Dichter Salomon Gessner, durch den ihr erstmals ihre „Muttersprache angenehm“ erschienen war[4] und unterhielt persönliche Beziehungen zu Friedrich Gottlieb Klopstock.[5] Philippine Charlotte hinterließ der Wolfenbütteler Bibliothek ihre Sammlung von rund 4000 Bänden.[6] Sie ist im Braunschweiger Dom bestattet.
Zwei heute im Wittumspalais in Weimar befindliche Gemälde zeigen Philippine Charlotte mit ihrem Hündchen neben einem Cembalo – eine später für eine am selben Ort befindliches Porträt ihrer Tochter Anna Amalie aufgegriffene Darstellungsform. Ein von der Herzogin bestickter Kaminschirm befindet sich im Konzertzimmer des Neuen Palais in Potsdam.[7]
Aus ihrer Ehe hatte Philippine Charlotte folgende Kinder:
Georg Wilhelm (Kurfürst von Brandenburg, Herzog in Preußen) ⚭ Elisabeth Charlotte | Friedrich Heinrich (Statthalter der Vereinigten Niederlande) ⚭ Amalie | Georg (Fürst von Calenberg) ⚭ Anna Eleonore | Friedrich V. (Kurfürst von der Pfalz, König von Böhmen) ⚭ Elisabeth Stuart | Georg (Fürst von Calenberg) ⚭ Anna Eleonore | Alexandre Desmier ⚭ Jacquette Poussard | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Friedrich Wilhelm (Kurfürst von Brandenburg und Herzog in Preußen) | Luise | Ernst August (Kurfürst von Hannover) | Sophie (Kurfürstin von Hannover) | Georg Wilhelm (Fürst von Lüneburg) | Eleonore d’Olbreuse | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Friedrich I. (König in Preußen) | Sophie Charlotte (Königin in Preußen) | Georg I. (König von Großbritannien) | Sophie Dorothea | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Friedrich Wilhelm I. (König in Preußen) | Sophie Dorothea (Königin in Preußen) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Wilhelmine (Markgräfin von Brandenburg-Bayreuth) | Friedrich II. (König von Preußen) | Friederike Luise (Markgräfin von Brandenburg-Ansbach) | Philippine Charlotte (Fürstin von Braunschweig-Wolfenbüttel) | Sophie Dorothea Marie (Markgräfin von Brandenburg-Schwedt) | Luise Ulrike (Königin von Schweden) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
August Wilhelm (Prinz von Preußen) | Amalie (Äbtissin von Quedlinburg) | Heinrich (preußischer General) | August Ferdinand (preußischer General) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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