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deutscher Architekt Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Peter Weyrauch (* 2. Februar 1923 in Bensheim; † 20. September 2019 in Darmstadt[1]) war ein deutscher Architekt und Denkmalpfleger.
Peter Weyrauch wurde 1923 als Sohn des Elektromeisters Ludwig Weyrauch (* 28. Januar 1884 in Würzberg; † 2. Juli 1953 in Bensheim) und dessen Ehefrau Ida Auguste Margarethe Weyrauch geb. Rähmer (* 27. August 1892 in Leipzig-Eutritzsch; † 18. November 1961 in Heppenheim) geboren. Zusammen mit seinen Geschwistern Wilhelm, Ludwig und Marianne wuchs er in Bensheim auf.[2] Hier besuchte er 1929–1937 die Volksschule, an die sich 1938–1941 eine Schreinerlehre mit Gesellenprüfung anschloss. In den 1930er Jahren nahm er Violin- und Violaunterricht und spielte anschließend in Kammerorchestern mit (1937–1948 und ab 1984). Nach dem Reichsarbeitsdienst (1941–1942) war er im Kriegsdienst (1942–1944) und in US-amerikanischer Kriegsgefangenschaft (1944–1946).
Von 1946 bis 1948 war Weyrauch als Schreinergeselle in Aschaffenburg und Lorsch tätig, um anschließend Innenarchitektur zu studieren (1948–1953). Er finanzierte sein Studium als Möbelrestaurator am Hessischen Landesmuseum Darmstadt (1948–1951) und im Ladenbau (1951–1953). Nach vier Jahren Tätigkeit in einem Architekturbüro in Kassel (1954–1958) folgte ein Hochbau-Studium mit Staatsexamen (1957–1960), parallel arbeitete er teilzeitlich im Kirchenbau.[3] Nach einer kurzen bundesweiten Tätigkeit im Kirchenbau war er von 1961 bis 1988 als Architekt und Denkmalpfleger bei der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau tätig. Ab 1988 war Weyrauch als freier Architekt tätig. 1990 wurde er an der Technischen Hochschule Darmstadt mit einer Arbeit über den Bildhauer Ludwig Habich zum Doktor-Ingenieur promoviert.[4] Zu seiner umfangreichen Publikationstätigkeit gehören Überblickswerke über Kirchliche Bau- und Denkmalspflege im Kreise Lauterbach (1974) und Die Kirchen des Altkreises Gießen (1979). Peter Weyrauch war mit Gertraud Bangert verheiratet und wohnte in Darmstadt. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor.
Während in den 1960er und 1970er Jahren zahlreiche Kirchen abgerissen oder grundlegend modernisiert wurden, setzte sich Weyrauch für den Erhalt und konsequente Rekonstruktionen ein. Dank seines Engagements blieben einige Fachwerkkirchen erhalten und wurden auf den ursprünglichen Zustand zurückgeführt, so die Evangelische Kirche Klein-Eichen und die Evangelische Kirche Reinhardshain. Unter seiner Leitung wurde die Kapelle aus Lollar in den Hessenpark transloziert. Seine rekonstruktiven Maßnahmen wurden zum Teil als „purifizierend“ bewertet, so im Hinblick auf die Sanierung und Rekonstruktion der Butzbacher Wendelinskapelle (1982–1987).[5]
Weyrauch konnte sich aber auch mit kreativen Konzepten durchsetzen, wie 1968 beim Innenumbau der Evangelischen Stadtkirche Grünberg, wo er den Fußboden erhöhen und im Sockelbereich der Kirche Gemeinderäume einbauen ließ.[6] In der Evangelischen Kirche Kleinlinden geht die Erweiterung des Chors und der Anbau einer Sakristei mit Nebenraum im Jahr 1966 auf Weyrauch zurück.
Weyrauch setzte sich zudem für die alte Kirchenausstattung ein. Das alte Altarkreuz der Evangelischen Kirche Hattenrod entdeckte er auf dem Dachboden des dortigen Rathauses. In der Evangelischen Kirche Ettingshausen ließ er Bilder des Kirchenmalers Daniel Hisgen retten, die bereits auf dem Bauschutt vor der Kirche lagen.[7]
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