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deutscher Politikwissenschaftler Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Peter Reichel (* 19. September 1942 in Rendsburg) ist ein deutscher Politikwissenschaftler.
Reichel absolvierte zunächst in Hamburg eine Buchhandelslehre und war zehn Jahre in Rendsburg als Buchhändler tätig. Parallel dazu studierte er in Kiel und Hamburg Politische Wissenschaft, Neuere Geschichte und Philosophie und wurde 1972 promoviert. Im gleichen Jahr wurde er Assistent des Kuratoriumsvorsitzenden der Deutschen Gesellschaft für Friedens- und Konfliktforschung in Bonn und Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Politische Wissenschaft der Universität des Saarlandes.
1973 übernahm er eine Assistentenstelle in Hamburg und habilitierte sich 1981 an der Freien Universität Berlin. Dort übernahm er als Privatdozent eine Vertretungsprofessur und wurde zwei Jahre später, 1983 Professor am Institut für Politische Wissenschaft der Universität Hamburg. Von 1986 bis 2007 hatte Reichel die Professur für Historische Grundlagen der Politik inne. Seit 2007 lebt und arbeitet Peter Reichel in Berlin.
Reichels Arbeitsschwerpunkt ist die politische Symbolik- und Kulturgeschichte. Nach mehreren Vorstudien erschien 1991 seine Arbeit: „Der schöne Schein des Dritten Reiches“. In ihr nimmt er eine umfassende Darstellung und Analyse der „Ästhetisierung der Politik“ (Walter Benjamin) im Dritten Reich vor. Das Buch fand eine breite internationale und nationale Rezeption und wurde übersetzt.
Angeregt durch die großen kontroversen Debatten über die NS-Vergangenheit, widmete er sich im nachfolgenden Jahrzehnt vor allem der „zweiten Geschichte“ des Nationalsozialismus. Daraus ging eine dreibändige Darstellung des politisch-kulturellen Umgangs der Bundesrepublik mit der NS-Vergangenheit hervor: „Politik mit der Erinnerung“ (1995), „Vergangenheitsbewältigung in Deutschland“ (2001), „Erfundene Erinnerung“ (2004).
Die Publikationen von Peter Reichel sind zwei eng miteinander verknüpften Problemkreisen der neueren deutschen Geschichte zugeordnet: Zum einen der NS-Diktatur und ihrer Nachgeschichte und zum anderen den freiheitlich-demokratischen Traditionen und Brüchen Deutschlands im 19. und 20. Jahrhundert.[1] Dazu erschienen „Schwarz-Rot-Gold“ (2005), „Robert Blum“ (2007) und „Glanz und Elend deutscher Selbstdarstellung“ (2012). 2018 veröffentlichte er eine politische Biografie über Hermann Müller.
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