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deutscher Konzeptkünstler Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Peter Kees (* 19. Dezember 1965 in Bayreuth) ist ein deutscher Konzeptkünstler.
Kees studierte nach seiner Schulzeit in Bayreuth zunächst Geisteswissenschaften und arbeitete als Theaterregisseur, ehe er sich ausschließlich der Bildenden Kunst widmete. Heute lebt und arbeitet der Künstler in Bayern und Berlin. Häufig sorgte er mit gesellschaftskritischen Projekten für Aufsehen (u. a. ICH AG, Unternehmen Zukunft – Leben ohne Geld, 100%SICHER, Wir machen mehr aus Ihrem Geld). In seinem Langzeitprojekt TV REAL – erstes öffentliches Ersatzfernsehen interviewt er öffentlich Menschen aus allen Gesellschaftsschichten und versucht dabei, individuelle Lebenshaltungen und -erfahrungen zu ergründen. 2006 gründete er die Arkadische Botschaft, deren Botschafter er seitdem ist. Neben dem Berliner Hauptsitz gründet er international Konsulate. Seit 2013 besetzt er europaweit einzelne Quadratmeter Land und erklärt diese okkupierten Flächen zu arkadischem Hoheitsgebiet.[1] 2021 erhielt er einen der Hauptpreise des Tassilo-Preises der Süddeutschen Zeitung.[2]
Die Intervention ICH AG[3][4] machte ihn 2002 überregional bekannt. Kees nahm den Begriff wörtlich und stellte seine Lebenszeit in Rechnung, beispielsweise durch eine an die Bundesregierung adressierte Rechnung für gelebte Lebenszeit.
Bereits zuvor war er in den Medien mit dem Projekt Kunstschießplatz: SCHIESSMICH (2002) aufgefallen. Kees forderte Menschen auf, jeweils auf ihr eigenes Bild zu schießen.
Seit 2002 führt er an wechselnden Orten sein Interviewprojekt TV REAL durch, unter anderem in dem Kunsthaus Bregenz, in der taz oder in der Galerie DNA Berlin.
Wieder Aufsehen erregte er 2004 mit der Arbeit UNTERNEHMEN ZUKUNFT – Leben ohne Geld,[5] in der er öffentliches Überlebenstraining anbot.
Das Goethe-Institut lud ihn 2004 mit dem Projekt Identity-Checkpoint in osteuropäische Hauptstädte ein. Kees forderte Passanten auf, ihre persönliche und soziale Identität anzugeben, sowie DNA-fähiges Material zu spenden. Die Ergebnisse dieser Auseinandersetzung mit Identität waren im Martin-Gropius-Bau in Berlin zu sehen.
2005 sprengte er Gepäckstücke in der Intervention 100%SICHER.[6] Die gesprengten Überreste sowie ein Video der Sprengungen waren in verschiedenen Ausstellungen zu sehen, unter anderem in La Cappella Barcelona, im Museum for Contemporary Art Skopje und in der NGBK Berlin.
Auf der Biennale von Havanna 2006 stellte er erstmals die Arkadische Botschaft vor. Dort verteilte Kees arkadische VISA und ASYL. In der Berliner Galerie artMbassy ist der Sitz der Berliner Botschaft Arkadiens.[7] Konsulate gibt es unter anderem am ACC Weimar und am PAN Neapel.
Mit seinen Kollegen Uwe Jonas und Hans Winkler zerstörte Kees 2007 Geldscheine mit Säure und zeigte das zu Kunst transformierte Geld in der Ausstellung Wir machen mehr aus Ihrem Geld[8][9] in Berlin.
In der Arbeit „… oder die Kunst, einfach zu sein“ erklärte Kees 2008 die Bäckerei Kollwitz in Berlin zum Kunstwerk.[10]
Am 14. Juni 2013 hat er auf finnischem Staatsgebiet einen Quadratmeter Land besetzt und zum arkadischen Hoheitsgebiet erklärt. Fremde Staatsgewalten dürfen Personen hier nicht mehr belangen. Die Regierung Finnlands wurden darüber informiert und ist aufgefordert, entsprechende Grundbucheinträge vorzunehmen.[11]
Am Walchensee in Bayern besetzte er am 30. August 2013 ebenfalls einen Quadratmeter Land und erklärte ihn zum arkadischen Hoheitsgebiet.[12][13]
Am 14. Oktober 2013 besetzt Kees einen Quadratmeter Land am Aecherlipass in der Schweiz und erklärt diesen zum arkadischen Hoheitsgebiet. Das löst in und über die Schweizer Medien eine Welle an Diskussionen aus.[14][15][16][17][18]
Seitdem hat er weitere Arkadische Quadratmeter in Polen, Italien, Österreich, den Niederlanden, Tschechien, Belgien, Griechenland und Frankreich verortet.[19]
2016 veröffentlichte er den Dokumentarfilm Vaterlandschaften[20], in dem er seine eigene Geschichte vom Ausgegrenztsein und vom Kampf ums eigene Kind zum Thema macht. Kees hat dabei Regie, Kamera und Ton sowie den Schnitt selbst übernommen. Der Film lief deutschlandweit in ausgewählten Kinos.
Am 22. Juli 2016 hat er versucht, die Materialien für einen Arkadischen Quadratmeter über das Türkische Generalkonsulat in München an die Türkische Regierung zu überreichen.[21]
Am 9. April 2017 hat er einen Amtsgerichtsdirektor zum Kunstwerk erklärt, weil dieser ein Kunstwerk zensierte und damit in die Freiheit der Kunst eingriff.[22]
2019 gründete er das Arkadien-Festival[23], das Kees 2021 zum zweiten Mal kuratierte.[24]
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