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deutscher Lehrer und Erziehungswissenschaftler Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Peter Dudek (* 1. August 1949 in Bad Orb, Hessen) ist ein deutscher Erziehungswissenschaftler, Lehrer, Hochschullehrer, Autor und Publizist. Seine Arbeitsgebiete umfassen die historische Pädagogik, die Wissenschaftsgeschichte der Pädagogik, die Sozialgeschichte der Bildung und Erziehung, die Sozialpädagogik, die historische Sozialisations- und Jugendforschung, die politische Bildung mit zeitgeschichtlichen Schwerpunkten sowie rechtsextreme Protestbewegungen.[1]
Peter Dudek wurde als Sohn eines Volksschullehrers geboren. Ab Ostern 1956 besuchte er zuerst die Volksschule in Wirtheim, ab Ostern 1960 das Grimmelshausen-Gymnasium in Gelnhausen, das er mit dem Abitur im Jahr 1968 abschloss.[1]
Im selben Jahr immatrikulierte er sich an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main, um im Hinblick auf das Lehramt die Fächer Mathematik und Gesellschaftswissenschaften zu studieren. Gemäß den damals praktizierten Vorgaben für eine Ausbildung zum Gymnasiallehrer zählten auch Pädagogik und Philosophie zu seinen Studienfächern. Am mathematischen Seminar derselben Universität wurde er vom Wintersemester 1970/71 bis zum 31. Januar 1974 als Tutor beschäftigt.
Ende Mai 1973 legte er das 1. Staatsexamen für das wissenschaftliche Lehramt an Gymnasien in den Fächern Mathematik und Sozialkunde ab. Am 1. Februar 1974 begann er den Schuldienst mit einem Referendariat an der Elisabethenschule, einem Frankfurter Gymnasium für Mädchen, wo er am 28. Mai 1975 das 2. Staatsexamen bestand.[1]
Per 1. August 1975 wurde er zum Studienrat zur Anstellung (StR z. A.) ernannt und an die Otto-Hahn-Schule, eine additive Gesamtschule, in Frankfurts Stadtteil Nieder-Eschbach versetzt. Dort unterrichtete er bis zum 31. Juli 1979. Zeitweilig parallel zu dieser Tätigkeit wurde er in der Zeit vom 1. Februar 1976 bis zum 31. Januar 1977 an die Sekundarstufe II der Frankfurter Elisabethenschule abgeordnet. Nach dieser Tätigkeit wurde er am 21. Juli 1977 zum Beamten auf Lebenszeit ernannt.
Am 10. Juli 1978 promovierte Dudek bei dem Politikwissenschaftler und Soziologen Eike Hennig an Frankfurts Johann Wolfgang Goethe-Universität im Fachbereich Gesellschaftswissenschaften. Die von Dudek vorgelegte Dissertation trägt den Titel: Naturwissenschaften und Gesellschaftsformation – Zum Problem der historischen und begrifflichen Konstitution der klassischen bürgerlichen Naturwissenschaften.[2][1]
Vom 1. August 1979 bis zum 31. Juli 1984 wurde er als Studienrat (StR) für den Hochschuldienst zum Fachbereich Erziehungswissenschaften der Frankfurter Universität abgeordnet. Am 20. März 1981 wurde er zum Oberstudienrat (OStR) ernannt.
Ab 1. August 1984 war er als Oberstudienrat und später als Studiendirektor (StD) an der Lindenauschule, einer Integrierten Gesamtschule, in Hanaus Stadtteil Großauheim tätig. Dort unterrichtete er die Fächer Mathematik, Geschichte und Gesellschaftslehre.
Am 14. Mai 1985 wurde Dudek mit seiner Schrift Entstehung und Entwicklung des Rechtsextremismus in der Bundesrepublik – Zur Tradition einer besonderen politischen Kultur habilitiert und am 11. Juni desselben Jahres zum Privatdozenten (PD) für das Fach Erziehungswissenschaften[3] an der Johann Wolfgang Goethe-Universität ernannt.
Im Februar 1991 beantragte dieser Fachbereich durch Gutachten der Professoren Hans-Georg Herrlitz (Göttingen), Ulrich Herrmann (Tübingen) und Peter Menck (Siegen),[4] Dudek zum außerplanmäßigen (apl.) Professor zu ernennen. Das Hessische Ministerium für Wissenschaft ernannte ihn demgemäß am 14. Oktober 1991.[5][1]
Ab 9. März 1999 war er damit beauftragt, an der Hanauer Lindenauschule die Aufgaben eines Oberstufenleiters wahrzunehmen. Am 1. April 2000 wurde er formell zum Oberstufenleiter dieser Bildungseinrichtung ernannt.
Im August 2010 schied er aus dem hessischen Schuldienst aus.
Von 1979 bis 1985 war Dudek Redaktionsmitglied der bis 1995 publizierten Zeitschrift päd. extra – Magazin für Erziehung, Wissenschaft und Politik.[6]
Ab 1980 war er für die Bundeszentrale für Politische Bildung aktiv, zunächst als freier Autor, von 1996 bis 1999 als fester Mitarbeiter bei der Zusammenstellung der jährlich erscheinenden Annotierten Bibliographie für Politische Bildung.
Von 1983 bis 1996 war Dudek regelmäßig als freier Mitarbeiter des Hessischen Rundfunks in der Redaktion Kultur und Bildung tätig.
Von 1991 bis 2004 war er im Auftrag der Historischen Kommission der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE) Mitherausgeber des Jahrbuches für Historische Bildungsforschung. Von 1998 bis 2004 redigierte er das Jahrbuch in Kooperation mit Heinz-Elmar Tenorth (Berlin) und Hanno Schmitt (Potsdam).[1]
Auch nach seiner Pensionierung 2010 forscht und publiziert Dudek weiter, insbesondere zur deutschen Reformpädagogik und deren personellem Umfeld.[7][8]
Von Mitte 1973 bis Ende 1974 war er als ehrenamtlicher Mitarbeiter im Straf- und Arrestvollzug der Justizvollzugsanstalt in Frankfurt-Preungesheim tätig. Dort arbeitete er im Rahmen eines Qualifizierungsprogramms für jugendliche weibliche Strafgefangene mit, das von der damaligen Leiterin, der Reformpädagogin Helga Einsele, initiiert worden war.[1]
Anfänglich befasste sich Dudek mit einer marxistischen Kritik der Naturwissenschaften. Ab etwa Ende der 1970er Jahre konzentrierte er sich auf eine Analyse neonazistischer Bestrebungen in der (alten) Bundesrepublik. Dazu verfasste er, teils gemeinsam mit Hans-Gerd Jaschke, eine Reihe von Studien.[9][10] In diesem Kontext entstand seine Habilitationsschrift. Er befasste sich in Essays mit der historischen Pädagogik,[11][12][13] der Lehrerbildung und erziehungswissenschaftlichen Spezialfragen. Mitte der 1980er Jahre veröffentlichte er drei Studien zur Geschichte der deutschen Arbeiterjugend. Anfang der 1990er Jahre erarbeitete er in Kooperation mit Heinz-Elmar Tenorth Fragen der Bildungswissenschaft. Ab etwa der Mitte der 1990er Jahre befasste er sich mit der deutschen Reformpädagogik, deren Akteuren und dem weiteren personellen Umfeld.[14][15][16]
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