Loading AI tools
US-amerikanischer Politikwissenschaftler Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Peter Beinart (* 1971 in Cambridge, Massachusetts) ist ein US-amerikanischer Politikwissenschaftler[1] und Journalist. Er ist Associate Professor für Journalismus und Politikwissenschaften an der City University of New York und orthodoxer Jude. Laut Ghada Karmi ist er ein Vertreter des Liberal Zionism.[2]
In seinem einflussreichen, in der New York Review of Books erschienenem Essay "The Failure of the American Jewish Establishment" warf Beinart im Jahr 2010 jüdisch-amerikanischen Organisationen wie der AIPAC und Anti-Defamation League vor, den Kontakt zur jungen Generation amerikanischer Juden verloren zu haben. Ihre entschiedene pro-israelische Haltung entfremdete eine neue Generation von Juden, die die Besatzung kritischer sehen.[3] Um jede Zuneigung zu Israel unter jüngeren Juden zu bewahren, argumentierte Beinart, müssten man den sogenannten "liberalen Zionismus" unterstützen. Liberaler Zionismus befürwortet die Existenz Israels, glaubt jedoch, dass die fortgesetzte Besetzung palästinensischen Landes den Idealen und sogar der langfristigen Überlebensfähigkeit des zionistischen Projekts fundamental schadet.[3] Um den amerikanischen Zionismus zu retten, müsse die amerikanisch-jüdische Führung anfangen, Israel stärker zu kritisieren.[3] 2016 wiederholte Beinart seine Kritik vor dem Hintergrund der Entlassung von Simone Zimmerman und erklärte, dass das jüdische Establishment einer jungen Generation von amerikanischen Juden seine "intellektuelle Engstirnigkeit und moralische Blindheit" aufzwinge.[4]
Peter Beinart vertritt die Position, Israel müsse sich aus den besetzten Gebieten zurückziehen.[5] Im Oktober 2016 veröffentlichte er gemeinsam mit Todd Gitlin, Michael Walzer, Edward Witten, Adam Hochschild u. a. einen offenen Brief in der New York Review of Books, der zu einem gezielten Boykott von israelischen Siedlungen in den besetzten Gebieten auffordert.[6][7] Am 8. Juli 2020 erschien in der New York Times sein Artikel I No Longer Believe in a Jewish State[8][2] (dt. Ich glaube nicht mehr an einen jüdischen Staat).
Beinart ist regelmäßiger Autor für Jewish Currents. In einem darin veröffentlichten Artikel ging er im Januar 2021 über diese Position hinaus und titelte: There Is No Right to a State[9][2] (dt. Es gibt kein Recht auf einen Staat). Beinart hat sich für die Ein-Staat-Lösung ausgesprochen. Er fordert, dass Israel ein Staat seiner Bürger sein müsse, der allen Bürgern gleiche Rechte garantiert und verlangt nach der Interpretation von Ghada Karmi von den Palästinensern, dass sie ihre erfolglosen früheren Strategien zugunsten einer Überprüfung der sich tatsächlich bietenden Optionen zurückstellen. Er anerkenne jedoch, so Karmi, dass die aktuelle Situation für die Palästinenser ungerecht und unterdrückend ist und die „jüdische Selbstbestimmung“[2] den Palästinensern ihre Rechte abspricht.
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.