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US-amerikanische Fernsehserie (2011–2016) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Person of Interest (englisch für Person von besonderem (polizeilichem) Interesse) ist eine US-amerikanische Krimi-Science-Fiction-Fernsehserie des britischen Drehbuchautors Jonathan Nolan. Sie wurde erstmals am 22. September 2011 auf CBS ausgestrahlt.[1] Die Serie besteht aus fünf Staffeln und 103 Episoden.
Fernsehserie | |
Titel | Person of Interest |
---|---|
Produktionsland | Vereinigte Staaten |
Originalsprache | Englisch |
Genre | Krimi, Science-Fiction, Drama |
Erscheinungsjahre | 2011–2016 |
Länge | 44 Minuten |
Episoden | 103 in 5 Staffeln (Liste) |
Produktionsunternehmen | Bad Robot Productions, Kilter Films, Warner Bros. Television |
Idee | Jonathan Nolan |
Produktion | Athena Wickham, Margo Lulick |
Musik | Ramin Djawadi |
Erstausstrahlung | 22. Sep. 2011 auf CBS |
Deutschsprachige Erstausstrahlung | 14. Aug. 2012 auf RTL Crime |
→ Besetzung & Synchronisation |
Die deutschsprachige Erstausstrahlung war ab dem 14. August 2012 auf dem deutschen Pay-TV-Sender RTL Crime zu sehen.[2]
Die Free-TV-Ausstrahlung wurde ab dem 13. September 2012 auf dem Sender RTL gesendet.[3] Im österreichischen terrestrischen Fernsehen wurde die Serie ab dem 30. März 2013 auf ATV ausgestrahlt. In der Schweiz wurden die ersten sechs Folgen der ersten Staffel vom 28. September bis zum 12. Oktober 2012 auf 3+ ausgestrahlt.
Der Milliardär und Programmierer Harold Finch hat im Nachlauf der Terroranschläge vom 11. September 2001 zusammen mit seinem Freund Nathan C. Ingram für die US-Regierung ein streng geheimes Überwachungssystem mit einer künstlichen Intelligenz entworfen, das durch Zuhilfenahme modernster Technik seine Bürger rund um die Uhr ausspioniert. Mobiltelefone und das Internet gehören dazu, ebenso wie Überwachungskameras mit Gesichtserkennung. Die gesamte Kommunikation und jede Bewegung wird in Echtzeit erfasst und durch das System analysiert. Durch die Auswertung der gesammelten Daten können zukünftige Ereignisse verhindert werden. Die Rechtfertigung für diese Spionage ist die Prävention von terroristischen Anschlägen. Aufgrund der großen Anzahl an ermittelten Gewaltverbrechen kategorisiert das Überwachungssystem diese in „relevante“ und „irrelevante“ Verbrechen, wobei „relevante“ Verbrechen nur solche sind, die eine große Anzahl an Todesopfern nach sich ziehen. Morde und Verbrechen an normalen Bürgern werden vom Überwachungssystem als „irrelevant“ eingestuft. Während die „relevant“-Liste regelmäßig für weitere Ermittlungen über eine Gruppe namens „Northern Lights“ an die Strafverfolgungsbehörden weitergegeben wird, wird die Liste der „irrelevanten“ Verbrechen täglich um Mitternacht unbeachtet gelöscht.
Ingram lässt die Tatsache keine Ruhe, dass auf diese Weise eine große Anzahl an Morden und Verbrechen nicht verhindert werden, obwohl dies mithilfe des Überwachungssystems möglich wäre. Finch ist indes strikt dagegen, sich einzumischen und die Entdeckung zu riskieren, jedoch ist er sich bewusst, welche Macht das Überwachungssystem darstellt und wie verheerend es in den falschen Händen wäre. Deswegen ist das Überwachungssystem auch komplett autonom und liefert nur Sozialversicherungsnummern. Ingram baut jedoch heimlich eine Backdoor in das System ein, wodurch er die „irrelevanten“ Nummern erhält. Als Ingram ermordet wird, wobei auch zahlreiche andere Menschen sterben und Finch verletzt wird, taucht Finch unter und setzt die Arbeit von Ingram fort. Über diese Hintertür erhält er in unregelmäßigen Abständen Sozialversicherungsnummern von Personen, die in ein Gewaltverbrechen verwickelt sein werden. Ob als Täter oder Opfer, ist zunächst unklar. Um diese Verbrechen zu verhindern, holt er sich Hilfe von dem untergetauchten, ehemaligen Special Activities Division Operator John Reese. Reese heftet sich an die Fersen dieser „Person of Interest“, um mehr über den möglichen Täter bzw. das mögliche Opfer herauszufinden und das Verbrechen zu verhindern.
Reese bedient sich bei seinen Ermittlungen der polizeilichen Hilfe durch den korrupten New Yorker Detective Lionel Fusco. Diesen hat er durch Erpressung eines Vorgesetzten Fuscos in die Abteilung von Detective Jocelyn Carter versetzen lassen, die Reese und Finch bei ihrer illegalen Verbrechensbekämpfung bereits auf der Spur ist. Während Reese von seiner Vergangenheit geplagt wird, in der er sich nicht für die Liebe zu seiner Freundin Jessica entscheiden konnte, können sie im Verlauf der ersten Staffel Detective Carter davon überzeugen, mit ihnen zusammenzuarbeiten. Allerdings wissen Fusco und Carter vorerst nichts davon, dass sie beide mit Finch und Reese arbeiten.
Während ihrer Tätigkeit kommen sie dem Mafioso Carl G. Elias auf die Spur, der die fünf New Yorker Mafiafamilien vereinigen will und die Herrschaft des New Yorker Untergrundes an sich reißen möchte, allerdings gegen Ende der ersten Staffel verhaftet wird. Ferner lernen sie Zoe Morgan, eine „Fixerin“ im Krisenmanagement kennen, die sie aufgrund ihres enormen Einflusses auf die Oberschicht häufig unterstützt. Hauptgegner in dieser frühen Phase ist eine korrupte Polizeiorganisation namens HR, in der Fusco für John undercover arbeitet. Des Weiteren wird das Team um die Maschine von der psychopathischen Hackerin Root alias Samantha Groves angegriffen, welche Finch im Finale der ersten Staffel entführt.
Im Laufe der zweiten Staffel beginnt eine mächtige Firma namens „Decima Technologies“ unter der operativen Leitung von Ex-MI6-Agent John Greer die Maschine durch einen Virus zum Shutdown zu zwingen, um sie dann selbst zu übernehmen, was allerdings scheitert, aber fortan Root zum analogen Interface der Maschine werden lässt und die Maschine endgültig „befreit“. Dadurch versiegt der Informationsfluss an die US-Regierung, was Northern Lights Befehlshaberin Control auf den Plan ruft, die sich „ihre“ Maschine zurückholen möchte. Auch spitzt sich die Suche nach Reese durch Special Agent Nicholas Donnelly zu, einen FBI-Agenten, der es sogar schafft, Reese zusammen mit anderen Verdächtigen festzunehmen, ihn allerdings wieder laufen lassen muss. Später tötet HR Detective Cal Beecher, den Freund Carters, welche von nun an HR um jeden Preis zu Fall bringen möchte. Ferner stößt die ehemalige Regierungsagentin Sameen Shaw zum Team, weil es sie vor ihrem alten Arbeitgeber gerettet hat.
In Staffel drei kann zunächst Carter mit Johns Hilfe HR zu Fall bringen, was sie selbst allerdings mit ihrem Leben bezahlt. Daraufhin verlässt Reese kurzzeitig das Team, kehrt jedoch nach einiger Zeit wieder zurück. Im weiteren Verlauf trifft das Team immer öfter auf eine militante Bürgerrechts-Gruppierung namens „Vigilance“, welche sich dem Datenschutz der Bürger verschrieben hat. Auch Decima tritt immer mehr als skrupellose Organisation in Erscheinung, die nun mittels eines neuen Überwachungssystems namens „Samaritan“ eine „ideale Gesellschaft“ errichten will – wobei Greer die Parameter dieses Idealzustandes festlegt und Samaritan als zukünftigen Gott bezeichnet. Im Verlauf der dritten Staffel muss das Team daher, zunächst eher widerwillig, immer mehr mit Root zusammen arbeiten, da diese nun durch ihre direkte Verbindung zur Maschine eine große Hilfe im Kampf gegen Decima ist. Im Finale der dritten Staffel wird bekannt, dass Vigilance gezielt von Decima geschaffen wurde, um die US-Regierung unter Druck zu setzen und von der Notwendigkeit zu überzeugen, „Samaritan“ online gehen zu lassen, da sie zu diesem Zeitpunkt keine Informationen mehr von der Maschine bekommt. Am Ende der Staffel geht Samaritan online, erstellt umfangreiche Profile über jeden Menschen weltweit und teilt die Bevölkerung in „Irrelevant“ und „Abweichler“ ein. Die Maschine hat derweil mit Roots Hilfe einen Notfallplan umgesetzt, der die sieben wichtigsten Gegner Samaritans, darunter Finch, Reese, Shaw und Root, mittels mehrerer manipulierter Samaritan-Server digital tarnt.
Zu Beginn der vierten Staffel ist die Situation scheinbar aussichtslos. Abgeschnitten von der bisherigen Infrastruktur leben die Teammitglieder in Tarnidentitäten, da Samaritan mittlerweile vollständig funktioniert und sie mit dessen Hilfe von Greer und seinen Helfern gesucht werden. Während Finch als Universitätsprofessor arbeitet und zunächst mit seiner Verantwortung für die Situation hadert, landet Reese mit einer Polizistenidentität im Morddezernat, während Shaw sich mit ihrer neuen Identität schwertut. Root wiederum, die weiterhin als analoges Interface der Maschine operiert, taucht praktisch unter und führt unter wechselnden Identitäten weiterhin Aufträge der Maschine aus, die anscheinend einem größeren Plan folgen. Unter anderem stattet die Maschine das Team mit einer neuen Basis aus, einer stillgelegten und vergessenen U-Bahn-Wartungsstation, und errichtet für sich selbst über Schattenfirmen ein dezentrales Netzwerk aus Miniatur-Serverknoten. Eine neue kriminelle Organisation, die Brotherhood, taucht zudem als Gegenspieler von Elias auf. Greer setzt derweil mit Samaritan alle Hebel in Bewegung, um seine ideale Gesellschaft zu errichten und zugleich die Maschine aufzuspüren und zu vernichten. Dazu beginnt Samaritan mit gezielten Aktionen, die die Gesellschaft durch bewusst herbeigeführte Krisen und das daraus resultierende Bedürfnis nach Sicherheit in die gewünschte Richtung beeinflussen sollen. Das Team wiederum versucht, dies zu verhindern, bei einem dieser Unternehmen gerät Shaw in die Gewalt Decimas. Als der Druck auf die Maschine zunimmt und sie zunehmend von Samaritan in die Ecke gedrängt wird, startet das Team eine Rettungsoperation, an deren Ende die Maschine sich in einen speziellen Koffer voller Speichermodule herunterlädt.
In der finalen Staffel fünf versucht das Maschinen-Team zunächst, die Maschine wieder online zu bringen, was auch gelingt. Die aufgegebene U-Bahnstation wird zum neuen Standort der Maschine, die zudem von Finch nach langem Zögern operativ aufgerüstet wird. Um gegen Samaritan bestehen zu können, muss die Maschine endgültig von ihren letzten Beschränkungen befreit werden, was sie fortan in die Lage versetzt, mit dem Team direkt zu kommunizieren. Der Konflikt mit Decima eskaliert immer weiter und schließlich steuert alles auf einen finalen „Krieg der Götter“ hin. Hier wird auch deutlich, wie sehr sich die beiden Maschinenintelligenzen voneinander unterscheiden, denn während Finchs Maschine weiterhin menschliches Leben schützt und verteidigt, opfert Samaritan ohne Zögern alles und jeden, um seine gesetzten Ziele zu erreichen. So findet Greer ebenso den Tod wie Root, während Finch, der vom FBI festgesetzt wurde, sich entschließt, seine eigenen Regeln zu brechen, um Samaritan zu vernichten. Dazu programmiert er einen Virus, der Samaritan vernichten kann – aber gleichzeitig auch die Maschine zerstören könnte. Im Staffelfinale tritt die Maschine schließlich Samaritan im digitalen Raum entgegen. John wiederum opfert sich anstelle von Finch, um zeitgleich den Virus freizusetzen.
Im Nachklang wird klar, dass vom Maschinenteam nur Finch, Shaw und Fusco diesen „Krieg der Götter“ überlebt haben. Samaritan wird ebenso wie Decima vernichtet. Shaw wird zu einem unbekannten Zeitpunkt wieder von der Maschine kontaktiert und setzt vermutlich die Missionen des Maschinenteams fort, während Finch zu seiner Verlobten Grace zurückkehrt, die er einst zurückließ, um sie zu schützen.
Nachdem in der Pilotfolge die Grundsituation hergestellt wurde, erzählt die Fernsehserie in vertikalen, abgeschlossenen Folgen. Zu Beginn der ersten Staffel durchziehen nur wenige horizontale Elemente, wie Finchs Vorgeschichte, Reese’ ehemalige Beziehung, Carters Ermittlungen gegen Reese und die Suche nach Elias die einzelnen Krimiplots. Danach tragen horizontale Elemente einen bedeutsameren Anteil bei, insbesondere Geschehnisse, die sich auf Reese' ehemalige Agententätigkeit beziehen und der Verlauf des Baus der Maschine, bilden ein Hauptelement der Handlung in der zweiten Staffel. Ab Ende der zweiten Staffel wird des Weiteren eine mächtige chinesische Firma namens „Decima Technologies“ zum großen Gegner. In Staffel 4 wird Brotherhood – eine aufsteigende Straßengang New York Citys – zu Elias' Gegenspieler, bevor beide Organisationen im Verlauf der Säuberungen von Samaritan zerschlagen werden.
Im Mai 2011 bestellte der Sender CBS eine erste Staffel der Serie.[4] Die ursprünglich auf 13 Folgen angelegte erste Staffel wurde noch während deren Ausstrahlung auf eine volle Staffellänge mit 23 Folgen erweitert.[5] Im März 2012 folgte die Verlängerung um eine zweite Staffel.[6] Am 27. März 2013 gab CBS die Verlängerung um eine dritte Staffel bekannt,[7] die vom 24. September 2013 bis zum 13. Mai 2014 ausgestrahlt wurde. Eine vierte Staffel wurde am 13. März 2014 bestellt.[8] Die Ausstrahlung der vierten Staffel erfolgte vom 23. September 2014 bis zum 5. Mai 2015. Eine fünfte Staffel wurde am 11. Mai 2015 von CBS bestellt.[9] Am 16. März 2016 bestätigte CBS, dass die fünfte Staffel die Letzte sein wird.[10]
Die deutsche Synchronisation entstand nach einem Dialogbuch von Jürgen Wilhelm unter der Dialogregie von Joachim Tennstedt durch die Synchronfirma Hermes Synchron GmbH in Potsdam.[11]
Die Tabelle nennt die Schauspieler, ihre Rollennamen, ihre Zugehörigkeit zur Hauptbesetzung (●) bzw. zu den Neben- und Gastdarstellern (•) je Staffel (1–5), die Summe der Episoden mit Auftritten in Haupt- und Neben- bzw. Gastrolle sowie ihre deutschen Synchronsprecher.
Stefan Schulz schreibt auf FAZ.NET: „In das New York von Reese und Finch taucht nicht nur der geübte Serienfan sofort ein, weil es keine fremde Welt ist. Nur die Perspektive ist einmal mehr spektakulär neu.“. Zusätzlich nimmt er in seiner Kritik Bezug auf die Wirklichkeit: „Denn das, worum es eigentlich geht, gibt es inzwischen wirklich, und anders als in der Fiktion hat es sogar einen Namen: „TrapWire“. So heißt das Überwachungssystem, das in einigen amerikanischen Städten erprobt wird, um einen zweiten 11. September 2001 zu verhindern.“[12]
Wulf Bengsch meint auf Medien Journal: „Jonathan Nolans Person of Interest ist ein durchaus einfalls- wie abwechslungsreiches Procedural, bemüht sich dankenswerterweise aber nach einigen Folgen, auch so etwas wie einen roten Faden zu spinnen, was die Geschichten um die ungleichen Partner Reese und Finch ungleich interessanter und lohnenswerter macht. Dennoch bleibt für die nächste Staffel noch spürbar Potential auszuschöpfen, denn der Natur der Sache nach sind die kaum miteinander verbundenen Episoden mal mehr, mal weniger überzeugend geraten.“.[13]
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