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Schweizer Geowissenschaftler und Kristallograph Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Paul Niggli (* 26. Juni 1888 in Zofingen; † 13. Januar 1953 in Zürich) war ein Schweizer Geowissenschaftler und Kristallograph.
Niggli ging in Zofingen zur Schule (sein Vater war Rektor der Bezirksschule in Zofingen) und an der Kantonsschule Aarau. Ab 1907 studierte er an der ETH Zürich Naturwissenschaften, unter anderem bei Albert Einstein und Pierre-Ernest Weiss. Nach dem Abschluss 1911 war er kurz Assistent an der TH Karlsruhe am physikalisch-chemischen Institut und der Promotion 1912 an der Universität Zürich war er als Post-Doktorand am Geophysikalischen Labor der Carnegie Institution in Washington, D.C. 1913 wurde er an der ETH Zürich habilitiert und war dort Privatdozent und 1914 Privatdozent an der Universität Zürich. 1915 wurde er außerordentlicher Professor an der Universität Leipzig und 1918 außerordentlicher Professor an der Universität Tübingen. Ab 1920 bis zu seiner Emeritierung 1953 war er ordentlicher Professor für Mineralogie und Petrographie an der ETH Zürich (als Nachfolger seines Lehrers Johann Ulrich Grubenmann), deren Rektor er 1928 bis 1931 war. Außerdem war er 1940 bis 1942 Rektor der Universität Zürich.
1927 führte er die Niggli-Werte zur Bewertung von Eruptivgesteinsanalysen ein.
In der Kristallographie lieferte Niggli wichtige Beiträge zur Symmetrielehre (Raumgruppen). Von ihm stammt der Begriff Gitterkomplex, der die Anordnung von Atomen im Kristallgitter wiedergibt und den Vergleich von Kristallstrukturen ermöglicht (Verwandtschaft von Kristallstrukturen).
1921 bis 1940 war er Redakteur der Zeitschrift für Kristallographie.
Sein Sohn Ernst Niggli war ebenfalls Geologe.
Im Dezember 1924 wurde er als korrespondierendes Mitglied in die Russische Akademie der Wissenschaften[1] und in die Göttinger Akademie der Wissenschaften[2] aufgenommen. Im Jahr 1932 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt.[3] Seit 1936 war er korrespondierendes Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften.[4] Zudem war er Ehrenbürger der TH Karlsruhe.[5]
1946 wurde Niggli korrespondierendes Mitglied der Académie des sciences[6] und 1950 der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Er war Mitglied der Schweizer Geotechnischen Kommission und der Schweizer Geologischen Kommission. Er war Gründungsmitglied des Schweizer Nationalfonds und initiierte die Paul-Niggli-Stiftung, die ab 1988 die Paul-Niggli-Medaille ihm zu Ehren verleiht[7].
Das Mineral Niggliit ist nach ihm benannt[8], ebenso wie der Dorsum Niggli auf dem Erdmond, die Niggli-Nunatakker im ostantarktischen Coatsland und das Nigglifirnfeld im ostantarktischen Viktorialand.
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