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Schweizer Entwicklungspsychologin und Psychotherapeutin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Pasqua Maria Perrig-Chiello (genannt Pasqualina Perrig-Chiello)[1] (* 7. Oktober 1952 in Bagheria (PA), Italien;[2] heimatberechtigt in Ried-Brig[1]) ist eine Schweizer Entwicklungspsychologin und Psychotherapeutin. Sie ist emeritierte Professorin der Universität Bern mit Schwerpunkt «Entwicklungspsychologie der Lebensspanne» – insbesondere des mittleren und höheren Lebensalters.
Im Alter von 7 Jahren ist Perrig-Chello mit ihrer Familie aus Italien in die Schweiz gekommen und im Wallis aufgewachsen[3]. Sie studierte Heilpädagogik und Psychologie an der Universität Freiburg (Schweiz), wo sie 1981 bei August Flammer (Doktorvater) und Meinrad Perrez in Entwicklungspsychologie promovierte.[2] Von 1985 bis 1995 war sie Lehrbeauftragte an der Universität Basel, daneben bildete sie sich bis 1989 am Psychiatriezentrum Oberwallis am Kreisspital Brig zur Systemischen Familientherapeutin aus.
Von 1998 bis 2002 war sie Direktorin des Institut Universitaire Kurt Bösch (IUKB) in Sion.[4]
1996 wurde sie an der Universität Bern für Psychologie habilitiert., wo sie zunächst als Privatdozentin mit Lehrauftrag und ab 2003 bis zu ihrer Emeritierung 2016 als Honorarprofessorin tätig war.[5]
Ihre Lehr- und Forschungsschwerpunkte sind die Entwicklungspsychologie der Lebensspanne, insbesondere Persönlichkeitsentwicklung, biografische Transitionen (Übergänge), verschiedene Entwicklungsthemen des mittleren Lebensalters, Vulnerabilität und persönliches Wachstum, kritische Lebensereignisse und Wohlbefindensregulation, sowie familiale Generationenbeziehungen (pflegende Angehörige, Grosselternschaft u. a.).[5]
Sie hat in zahlreichen vom Schweizerischen Nationalfonds finanzierten Projekten als Antragstellerin oder Mitantragstellerin beim Schweizerischen Nationalfonds mitgewirkt, welche ebenfalls die gesamte Lebensspanne umfassen.[6]
In ihrer Arbeit vertritt Perrig-Chiello einen ressourcenorientierten Ansatz, Herausforderungen fallen angesichts der geringer werdenden körperlichen, kognitiven und sozialen Ressourcen mit steigendem Alter umso mehr ins Gewicht. Sie betont die Gestaltungsmöglichkeiten des Individuums bei der Bewältigung von Lebensübergängen und sieht in Krisen auch Potenziale für positive Veränderungen. Ihre Forschung zielt darauf ab, Menschen dabei zu unterstützen, ihre Stärken zu erkennen und für ein erfülltes Leben einzusetzen.[7]
Sie stellt ihre Forschungsergebnisse auch einer breiten Öffentlichkeit in allgemeinverständlicher Form zur Verfügung, so z. B. in einem Blogbeitrag zur Midlife-Crisis als Chance,[8] was es braucht, um in späteren Jahren zufrieden zu sein und wie man sich gegen Schicksalsschläge wappnet[9] oder zu Fragen der Liebe im Alter.[10]
Perrig-Chiello war Mitglied des Hochschulrates der Hochschule für Pädagogik und Soziale Arbeit beider Basel von 2002 bis 2005.
Von 2003 bis 2011 war sie Mitglied des Forschungsrats der Abteilung I des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) und zudem von 2004 bis 2011 Präsidentin der Dore-Fachkommission des SNF. Als Vertreterin des Schweizerischen Nationalfonds war sie Mitglied im Standing Committee for the Social Sciences of the European Science Foundation in Strasbourg (F) (2004 bis 2015). Sie war Präsidentin der Leitungsgruppe des Nationalen Forschungsprogrammes 52 “Kindheit, Jugend und Generationenbeziehungen im gesellschaftlichen Wandel” des SNF (2002 bis 2008), sowie Mitglied der Expertengruppe des Nationalen Forschungsprogramms 32 „Alter“ (1992 bis 1998).[11]
Auch international hat sie sich engagiert: Als Vertreterin des Schweizerischen Nationalfonds war sie Mitglied im Standing Committee for the Social Sciences of the European Science Foundation in Strasbourg von 2004 bis 2015.[5]
Perrig-Chiello engagiert sich für die lebenslange Bildung: Von 2017 bis 2022 war sie Präsidentin des Stiftungsrates der Senioren-Universität Bern und ist seit 2022 deren Vizepräsidentin. Als Präsidentin der Vereinigung der Schweizer Seniorenuniversitäten amtete sie von 2017 bis 2022.
Perrig-Chiello ist mit dem Psychologen Walter Perrig verheiratet, lebt im Wallis und hat zwei erwachsene Söhne.[3]
Ihre Publikationsliste umfasst mit Stand November 2024 80 peer-reviewte wissenschaftliche Artikel, 29 Bücher (Monografien, Herausgeberschaften), 70 Buchbeiträge sowie zahlreiche weitere wissenschaftliche Artikel ohne peer review und Forschungsberichte.[5] ResearchGate kennt mit Stand Oktober 2024 148 Publikationen, die 2'764 mal zitiert worden sind.[12]
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