indische Märchensammlung Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Papageienbuch basiert auf einer indischen Märchensammlung, die im 12. Jahrhundert in Sanskrit niedergeschrieben wurde. Der Titel Sukasaptati bezieht sich auf die siebzig Erzählungen eines Papageis, die von einer Rahmenhandlung gestützt werden. Durch die Erzählungen soll die Frau eines Kaufmanns, der sich auf Geschäftsreise befindet, vom Ehebruch abgehalten werden.
In gekürzter Form wurde diese Sammlung Anfang des 14. Jahrhunderts von dem Dichter Ziya' al-Din Nachschabi (persischضیاءالدین نخشبی) ins Persische übersetzt, redigiert und als Tuti nameh veröffentlicht. Sie enthält jetzt 52 Erzählungen, von denen einige aus dem Sindbad-Zyklus aus Tausend und eine Nacht stammen.
Im 15. Jahrhundert gelangte das Papageienbuch in türkischer und persischer Sprache nach Europa, wo es bald ins Englische und Deutsche übersetzt wurde. Eine bekannte deutsche Übersetzung stammt von Georg Rosen und erschien 1858 in 2 Bänden.
Die tibetische Version des Papageienbuches wurde 1983 in Deutsch veröffentlicht, die Ausgabe entstand im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 12 Zentralasien der Universität Bonn.[1]
Wolfgang Morgenroth (Hrsg. und Übers.): Das Papageienbuch. Liebesgeschichten und Fabeln aus dem alten Indien. Rütten und Loening, Berlin 1968; Illustrationen von Renate Göritz
Ernst Roenau (Nacherzähler): Das persische Papageienbuch. Buchschmuck Rosà. Artur Wolf, Wien 1922 (bei Internet Archive)
Georg Rosen (Übersetzer): Tuti-Nameh. Das Papageienbuch. Eine Sammlung orientalischer Erzählungen. Insel Taschenbuch, Frankfurt a.M/Leipzig 1994, ISBN 978-345833324-1
Christine Mielke: Zyklisch-serielle Narration. Erzähltes Erzählen von 1001 Nacht bis zur TV-Serie. De Gruyter, Berlin 2006, S. 49–58, ISBN 978-3110186307
Silke Hermann (Hrsg.): Die tibetische Version des Papageienbuches. VGH-Wissenschaftsverlag, Sankt Augustin 1983 (Beiträge zur tibetischen Erzählforschung, Band 5) ISBN 3-88280-016-X