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Stadt in Indonesien Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Palu ist die Hauptstadt der indonesischen Provinz Zentralsulawesi (Sulawesi Tengah).
Kota Palu Palu | ||
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Koordinaten | 0° 54′ S, 119° 52′ O | |
Symbole | ||
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Basisdaten | ||
Staat | Indonesien | |
Geographische Einheit | Sulawesi | |
Provinz | Sulawesi Tengah | |
ISO 3166-2 | ID-ST | |
Einwohner | 379.800 (2017) | |
Telefonvorwahl | (+62) 451 | |
Website | palukota.go.id/v2/ (indonesisch) | |
Die 2018 zerstörte Palu-Brücke IV über die Palu-Bucht |
Die Stadt befindet sich an der Westküste des nördlichen Sulawesis (ehemals Celebes), 1500 Kilometer von der indonesischen Hauptstadt Jakarta entfernt. Hier mündet der Fluss Palu in die zur Straße von Makassar gehörige Bucht von Palu. Das durch den Fluss gebildete Palu-Tal ist mit weniger als 600 mm durchschnittlichem Jahresniederschlag eine der trockensten Regionen Indonesiens.[1] Durch Bucht und Flusstal verläuft die Palu-Koro-Verwerfung, eine Transformstörung.
Die Stadt Palu unterteilt sich in die acht Distrikte (Kecamatan) Nord-, Süd-, West- und Ostpalu sowie Mantikulore, Ulujadi, Tatanga und Tawaeli. Diese unterteilen sich wiederum in 45 Kelurahans.
Palu hatte 2017 etwa 379.800 Einwohner.[2] Die Bevölkerung ist ethnisch sehr heterogen. Neben Ethnien aus der Region, wie Bugis, Gorontalo, Manado, Kaili, Toraja und Mandar leben hier Javaner, Araber und Chinesen.
Die Region ist seit 1998 immer wieder Schauplatz von Unruhen zwischen Christen und Muslimen, bei denen bisher 2000 Menschen starben. Brennpunkt der Unruhen ist der östliche Nachbarbezirk Poso.
Bereits im 17. Jahrhundert wurde von Palu als ein wichtiger Seehandelshafen berichtet.[3] Palu war Sitz des gleichnamigen Königreichs. Unter niederländischer Kolonialherrschaft wurde das Reich in die Bezirke Palu, Sigi Dolo und Kuwali geteilt. Letztere beide gehören heute zum Regierungsbezirk Sigi. 1942 besetzten die Japaner die Stadt. 1964 wurde Palu Hauptstadt der neugegründeten Provinz Zentralsulawesi und 1978 zur direkt der Provinz untergeordneten Stadt (Kota).
Bereits 1927 und 1968 gab es nach Angaben der indonesischen Katastrophenschutzbehörde BNPB in Palu Tsunamis.[4] Am 24. Januar 2005 kam es südöstlich von Palu zu einem Erdbeben der Stärke Mw 6,2 auf der Momenten-Magnituden-Skala. Ein Mensch starb, 177 Gebäude wurden beschädigt.[5]
Am Morgen des 31. Dezembers 2005 explodierte etwa um 7:35 Uhr Ortszeit eine mit Nägeln gefüllte Bombe auf dem belebten Markt von Palu, tötete acht Menschen und verletzte weitere 54. Die Polizei vermutet die radikal-islamische Organisation Jemaah Islamiyah hinter dem Anschlag. Der Markt wurde hauptsächlich von Christen besucht. Es ist der einzige Platz, an dem Schweinefleisch verkauft wird, das von den muslimischen Bewohnern aus religiösen Gründen abgelehnt wird. Eine zweite Bombe entschärfte die Polizei später. Die englischsprachige Zeitung The Jakarta Post berichtete in ihrer Onlineausgabe vom Neujahrstag von der Festnahme eines Verdächtigen durch die Sicherheitskräfte.
Am 28. September 2018 gab es ein Erdbeben der Stärke 7,5, dessen Epizentrum sich 80 Kilometer nördlich von Palu und dessen Herd sich 10 Kilometer unterhalb der Erdoberfläche befand.[6] Ein bis zu sechs Meter hoher Tsunami traf die Stadt.[7] Durch Erdbeben und Tsunami kamen alleine in Palu 2141 Menschen ums Leben.[8] Tausende Gebäude wurden zerstört, darunter das Einkaufszentrum Mal Tatura Jala Emy Saelan, das achtstöckige Hotel Roa-Roa, das Anutapura-Krankenhaus und mehrere Moscheen.[9] Obwohl das nationale Zentrum für Meteorologie und Geophysik wenige Minuten nach dem Erdbeben eine Tsunami-Warnung ausgegeben hatte, wurde die Bevölkerung nicht durch Sirenen vor der Gefahr gewarnt, wie es eigentlich geplant war.[10]
Wahrzeichen der Stadt war die 250 Meter lange und 20 Meter hohe Brücke Palu-Brücke IV (Jembatan Palu IV) über die Mündung des Flusses Palu. Das Bauwerk fiel 2018 dem Tsunami zum Opfer. Sie war die erste Bogenbrücke Indonesiens. Seit 2004 verbindet die Hängebrücke Jembatan Gantung die Distrikte Südpalu und Tatanga miteinander.
Palu verfügt über den Flughafen Mutiara mit Verbindungen unter anderem nach Makassar, Balikpapan auf Borneo, Luwuk und weiter nach Manado, Bali und Jakarta. Der Fährhafen befindet sich am Ostufer der Bucht, nördlich vom Stadtzentrum. Neben kleineren privaten Colleges ist in Palu die Universitas Tadulako ansässig, die eine Forschungskooperation mit zwei deutschen Universitäten unterhält.
Etwa 40 km nordwestlich von Palu in Banawa (Regierungsbezirk Donggala), befindet sich die Tanjung Karang (deutsch „Korallenhalbinsel“), die unter Tauchtouristen bekannt ist. Zum südlich von Palu gelegenen Nationalpark Lore Lindu kann man von der Stadt aus Mehrtagesauflüge unternehmen.
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