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Der Palisander Verlag hat seinen Sitz in Chemnitz. Gegründet wurde er im Jahr 2003. Der Verlag hat sich auf zwei Themen spezialisiert: Kampfkunst- und Indianerliteratur. Als Inhaber werden Viola Rott, Anja Elstner und Frank Elstner genannt.[1] Elstner arbeitet auch als Autor und vor allem als Übersetzer.
Palisander Verlag | |
---|---|
Rechtsform | GbR |
Gründung | 2003 |
Sitz | Chemnitz, Deutschland |
Branche | Buchverlag |
Website | www.palisander-verlag.de |
Der Verlag wurde nach seiner Gründung regional und später auch überregional mit Literatur über die verschiedenen asiatischen Kampfkünste bekannt. Unter den verschiedenen Autoren fällt vor allem Roland Habersetzer auf. Der im Jahr 1942 geborene Franzose, der 9. Dan, Hanshi ist, beschäftigte sich vor allem mit Shōtōkan- und Wadō-Ryū-Karate, aber auch mit Kobudō und Iaido. Die im Verlag veröffentlichten Bücher repräsentieren das breite Wissen dieses Autors. Mit Amakusa Shiro und Krieger des alten Japan hat der Verlag aber auch zwei belletristische Bücher des Autors im Programm, in denen er sich mit der Geschichte Japans und der Geschichte der japanischen Kriegerkaste Samurai beschäftigt.
Ein weiterer bekannter Meister in der Liste der Kampfkunstautoren ist Jamal Measara. Der 1949 in Malaysia geborene Measara beschäftigt sich, neben verschiedenen Kampfkünsten, wie auch Habersetzer mit den Grundlagen der Okinawa Kampfkünste, die zu den Grundlagen des modernen Karate gehören.[2] Jamal Measara vertritt außerdem das Kobudō im Stiloffenen Karate im Deutschen Karateverband.[3]
Mit Fritz Oblinger gehört ebenfalls ein bekannter Meister aus dem Deutschen Karateverband zum Kreis der Autoren des Palisander-Verlages. Er vertritt im Verband das Kyosho-Jitsu, ebenfalls im Stiloffenen Karate.[4] Oblinger hat über Die Vitalpunktmethoden der alten Meister geschrieben.
Weitere Autoren sind Maik Albrecht, Hilmar Fuchs, Kenei Mabuni, Frank Rudolph, Roman Westfehling, Xiong Daoming, Roland Czerni und Klaus Konrad.
Die Autoren repräsentieren eine breite Vielfalt der asiatischen Kampfkünste: Iaido, Karate, Shaolin Kempo, Tai Chi, Chi Gong, Kung Fu. Die neueste Veröffentlichung ist ein Buch über Judo, das unter Mitwirkung von Wladimir Putin geschrieben wurde.
Fachbücher:
Belletristik:
„Indianische Welten ermöglichen uns Einblicke in unsere früheren Epochen der Menschheitsgeschichte“
Im Jahr 2009 begann der Verlag mit der Herausgabe von Literatur über indianische Völker. Das Verlagsprogramm beinhaltet dabei Belletristik wie auch Sachliteratur.
Zuerst verlegte der Verlag die Biografie Liselotte Welskopf-Henrich und die Indianer von Erik Lorenz. Liselotte Welskopf-Henrich war eine der bekanntesten Autorinnen in der DDR. Im Jahr 1951 erschien ihr erster „Indianerroman“: Die Söhne der Großen Bärin, welchen die Althistorikerin und Professorin an der Humboldt-Universität später um die Pentalogie Das Blut des Adlers erweiterte.
Frank Elstner hatte von Rudolf Welskopf, dem Sohn der Autorin, ein Typoskript aus ihrem Nachlass erhalten.[6] Dieses beinhaltete die Erzählungen eines alten Lakota-Angehörigen, dem Welskopf-Henrich auf ihrer ersten Kanadareise 1963 in den Wood Mountains begegnete. Seine Witwe übergab der deutschen Autorin das Manuskript,[7] welches aber nicht zur Veröffentlichung kam. Elstner übernahm selbst die Übersetzung und ließ sich diese und das Recht zur Veröffentlichung von den Nachkommen des Autors noch einmal bestätigen.[8] Das Wunder vom Little Bighorn von John Okute Soca mit einem Aufsatz von Liselotte Welskopf-Henrich konnte so im November 2009 erscheinen. Im Jahr 2013 veröffentlichte der Verlag die Pentalogie Das Blut des Adlers von Liselotte Welskopf-Henrich. Diese Auflage ist die Fortsetzung ihres bekanntesten Romans Die Söhne der Großen Bärin. Die Geschichte des Lakota Harka / Stein mit Hörnern / Tokei-ihto in der Zeit von 1850 bis ca. 1878 wird durch seinen Nachfahren Joe Inya-he-yukan (Stonehorn) King fortgesetzt in den 1960er- und 1970er-Jahren. Diese Auflage enthält mannigfaltige Ergänzungen und Anhänge. Auf der Buchmesse Leipzig 2015 stellte der Verlag erstmals das erzählerische Gesamtwerk (ohne deren Kinderbücher)[9] der Autorin vor, teilweise im E-Book-Format. Folgerichtig wurde im Jahr 2017 eine neue Druckauflage von Die Söhne der Großen Bärin herausgegeben, wobei der Verlag sich streng an die Originalmanuskripte hielt.[10]
So legte der Verlag den Grundstein für das Themengebiet Indianer, welches Fachliteratur und Belletristik enthält. Der Verlag verfolgt dabei nicht das Ziel, die Geschichte der indigenen Völker Nordamerikas neu aufzulegen, es kommt ihm vielmehr darauf an, Erzählungen, Geschichten, Mythen und Legenden zu veröffentlichen, die von indigenen Autoren selbst aufgeschrieben wurden. Hauptsächlich geht es in den weiteren Büchern ebenfalls um Plainsindianer / Prärie-Indianer speziell um die Lakota. Neben John Okute Sica sei hier noch Zitkala-Ša erwähnt. Sie ist ebenfalls eine Angehörige der Lakota, die Schriftstellerin wurde. An der Übersetzung von Roter Vogel erzählt wirkte ebenfalls Frank Elstner mit.
Mythen, Legenden, die wahrhaftige Geschichte der Plainsindianer / Prärie-Indianer werden im Verlagsprogramm ergänzt durch deren Lieder. Frances Densmore zeichnete Gesänge Anfang des 20. Jahrhunderts auf und verfasste dazu musikethnologische Arbeiten. Das Buch Die Lieder der alten Lakota ergänzt die indianische Literatur von Zitkala-Ša und John Okute Sica dabei folgerichtig. Die Romane, Erzählungen, Geschichten und Sachbücher wurden im Jahr 2016 ergänzt durch eine erneute Biografie des Autors Erik Lorenz: Die Geschichte des Sitting Bull, illustriert von Claudia Lieb.
Liselotte Welskopf-Henrich
Über die Musikethnologin, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts die indianischen Lieder aufzeichnete, schrieb Elstner einen Essay: Frances Densmore: „Ich hörte eine indianische Trommel“.
Liselotte Welskopf-Henrich hat außerdem eine Reihe weitere Gesellschaftsromane mit autobiografischen Zügen geschrieben. Ebenfalls im Verlag herauskommen sind:
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