PM-International

Luxemburger Hersteller von Nahrungsergänzung und Kosmetika Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

PM-International

Die PM-International AG ist ein Hersteller und Vertriebsunternehmen von Nahrungsergänzungsmitteln und Kosmetika mit Sitz in Schengen (Luxemburg). PM steht dabei für Professional Marketing, die Eigenmarke ist Fitline. Die Produkte des Unternehmens werden über selbstständige Vertriebspartner im Netzwerk-Marketing, im Internet und im eigenen Direktvertrieb verkauft. Das Unternehmen geriet verschiedentlich in die Kritik.

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Schnelle Fakten
PM-International AG
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Logo
Rechtsform Aktiengesellschaft in Privatbesitz
Gründung 1993
Sitz Schengen, Luxemburg
Leitung Rolf Sorg
Mitarbeiterzahl 125 (Stand: 2022)[1]
Umsatz 51,61 Millionen € (Stand: 2022)[1]
Branche Nahrungsergänzungsmittel und Kosmetika
Website pm-international.com
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Geschichte

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Der Europäische Hauptsitz des Unternehmens (2019)

PM-International wurde 1993 als PM Cosmetics GmbH vom gelernten Automechaniker Rolf Michael Sorg in Limburgerhof gegründet. Im selben Jahr wurde auch die erste Auslandsniederlassung in Polen eröffnet. 1994 wurde die PM-International-Holding im luxemburgischen Schengen gegründet. Seit 2015 befindet sich dort die Firmenzentrale.[2]

2003 öffnete das Unternehmen ein Logistikzentrum in Speyer (Rheinland-Pfalz). 2005 erfolgte eine Rechtsformänderung von einer GmbH in eine nicht börsennotierte Aktiengesellschaft. 2015 eröffnete das Unternehmen im Stadtstaat Singapur einen Sitz für den Asien-Pazifik-Raum.[3] 2019 begründete das Unternehmen ein eigenes Bezahlsystem PM Direct Cash, mit dem Vertriebspartner ihr Einkommen direkt bei Kaufabschluss erhalten sollen, nach einer Testphase in den USA auch in Europa.[4]

Unternehmensstruktur

Die Produkte des Unternehmens werden über selbstständige Vertriebspartner im Netzwerk-Marketing, im Internet und im eigenen Direktvertrieb verkauft.[5][6]

Das Unternehmen unterhält eine Forschungskooperation im Bereich der Ernährungswissenschaften mit der FH Oberösterreich.[7]

PM We Care

PM-International unterstützt mit der eigenen Initiative „PM We Care“ soziale Projekte. Das Unternehmen arbeitet mit hierbei mit Hilfsorganisationen wie World Vision zusammen. Im Jahr 2023 spendete PM-International beispielsweise mehr als 2,67 Millionen Euro für Bildungs- und Gesundheitsprojekte sowie für humanitäre Soforthilfe.[8][9]

Produkte &‌ Vermarktung

Das Unternehmen entwickelt und vertreibt ausschließlich Produkte der Eigenmarke FitLine, darunter Nahrungsergänzungsmittel und Kosmetikprodukte. PM-International ist mit seiner Marke Fitline offizieller Ausrüster diverser Sportmannschaften und -verbände.[10][11] Im Zusammenhang mit einem Interview über den Ausschluss von Fitline beim Olympiastoppen, der Trainingseinheit des Norwegischen Sportverbands und Olympischen und Paralympischen Komitees, sagte Inger Sverresson, norwegischer Geschäftsführer von PM-International, dass das „Sportsponsoring PM-International ihnen einen Reputationsvorteil gegenüber allen verschaffen könne, die Sportler als Vorbilder haben. Zum Beispiel dem Breitensport.“ Martin Norum und Svein Erik Gjøsund kommen in der Norwegischen Zeitschrift für Ernährung (Norsk tidsskrift for ernæring) zum Schluss, dass Fitline es verstehe, mit Vorbildern, Sportstars und Verbänden zu spielen, um den Eindruck zu erwecken, dass die Produkte nützlich seien.[12]

Seit Juli 2024 ist Fitline offizieller Partner der ATP Tour.[13]

Kritik

Zusammenfassung
Kontext

Die Marketingstrategie und die Anwerbung neuer selbstständiger Vertriebler war in Vergangenheit Gegenstand mehrerer Publikationen. So hoben Martin Norum und Svein Helge Gjøsund dies 2018 im Aufsatz MLM-salg basert på falske premisser kritisch hervor.[12] Auch der Spiegel-Redakteur Marc Röhlig warf PM-International in einem Bento-Artikel, der Ende März 2020 erschien, vor, mit unrealistischen Verdienstaussichten immer wieder neue Menschen in das System holen zu wollen, die sich selbstständig machen wollen. Das Unternehmen, so Röhlig, habe „seine Strategie ganz auf diese Rekrutierung aus[gerichtet]“. PM-International wies diesen Vorwurf zurück.[14] Eine ähnliche Kritik übte Peter Steger bereits 2013 in der schweizerischen Zeitung Tages-Anzeiger. „Das System“, so Steger, „[lebe] davon, dass stets neue Partner dazustossen“. Er bezeichnete das Geschäftsmodell als „Empfehlungsmarketing“, das „legal“ sei, warnt jedoch davor: „Heimtückisch sei das System, weil oft sozial Schwächere oder wenig Qualifizierte hereinfallen würden.“.[15] In der norwegischen Fernsehsendung Helsenkontrollen wurde 2017 die Anwerbung neuer Vertriebler ebenfalls thematisiert, was zu einer rechtlichen Auseinandersetzung mit PM-International führte (siehe unten).[16]

In einem Test von Amway, FitLine, Herbalife, Juice Plus und Vemma des Vereins für Konsumenteninformation, dessen Ergebnisse im Januar 2013 in einem Artikel in der Zeitung Der Standard veröffentlicht wurden, war unter anderem ein Beratungstermin mit einer selbstständigen Vertriebsperson von PM-International zustande gekommen. Dabei sei es zu „grenzwertigen Werbeaussagen“, nicht jedoch zu „Falschaussagen, dass schwere Krankheiten [geheilt werden können]“, gekommen.[17] Marc Röhlig schrieb 2020 in Bento, dass dennoch einige Selbstständige, die PM-International-Produkte vertreiben, unzulässige Heilaussagen tätigen. Das Unternehmen gibt an, Vertriebspersonen, die dies tun, abzumahnen und dazu aufzufordern, falsche Heilaussagen zu entfernen.[14] Salla Varpula gab im Oktober 2019 in der finnischen Zeitung Helsingin Sanomat ebenfalls an, dass es von Seiten einzelner Vertriebspersonen zu unzulässigen Aussagen gekommen sei.[18] Auch die Yle-Redakteurin Jonna Karjalainen berichtete im März 2020 davon, nachdem sie eine FitLine-Veranstaltung besucht hatte.[19] Die finnische Wettbewerbs- und Verbraucherschutzbehörde (KKV, Kilpailu- ja kuluttajavirasto) habe diesbezüglich mehrere Beschwerden erhalten. PM-International sicherte zu, Korrekturmaßnahmen zu ergreifen. Das Unternehmen, so ein Vertreter, kündige die Verträge mit Vertriebspersonen, „die sich nicht an die Regeln halten“.[18][19]

Stiftung Warentest führte 2008 einen Test von 23 Nahrungsergänzungsmitteln für Kinder durch, wobei auch das Fitline-Produkt „fitline Super Kid orange Pulver zum Auflösen“ getestet wurde. Wie auch bei 17 anderen getesteten Produkten kamen die Testenden zum Ergebnis, dass das Fitline-Produkt für Kinder „nicht geeignet“ sei.[20]

Rechtliche Auseinandersetzung mit TV2

2017 versuchte TV 2, Norwegens größter kommerzieller Fernsehkanal, in der Sendung Helsekontrollen (deutsch: Gesundheitscheck) ein Interview mit PM-International zu arrangieren, woraufhin das Unternehmen nach Angaben des Fernsehsenders mit einem „Extremvertrag“ reagierte.[21] TV 2 bezeichnete PM-International daraufhin als Pyramidensystem und die Produkte als Puderzucker. Das Unternehmen leitete rechtliche Schritte gegen TV 2 ein und forderte Schadensersatz wegen Verleumdung. Zudem wurde per einstweiliger Verfügung gefordert, dass die Berichte auf der Website von TV 2 entfernt oder gelöscht werden. Jarle Nakken, Programmdirektor von TV 2 äußerte sich, dass er in den Berichten nichts Illegales oder einen Verstoß gegen die ethischen Regeln der Presse sehe. Ein Vertreter der Gegenseite stellte die Vermutung auf, dass in der Sendung Helsenkontrollen das Pyramidensystem mit dem legalen Direktvertrieb vermischt werde.[22]

PM-International stellte einen Antrag auf eine einstweilige Verfügung beim Osloer Stadtgericht, der in erster Instanz abgelehnt wurde. Das Unternehmen musste auch die Gerichtskosten bezahlen.[23][24] Die Berufung, die PM-International daraufhin beim Obersten Gerichtshof von Norwegen einlegte, wurde abgewiesen, woraufhin das Unternehmen in Erwägung zog, eine Unterlassungsklage vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg zu bringen.[25] Als Folge dessen kündigte PM-International zudem an, TV 2 auf ca. 5 Mio. Euro (50 Mio. NOK) Schadenersatz verklagen zu wollen.[26] Das Unternehmen hatte vor Gericht letztlich eine Entschädigung von ca. 7 Mio. Euro (70 Mio. NOK) für Einkommensverluste nach dem Programm verlangt, doch die Klage wurde abgewiesen. Die daraufhin eingereichte Berufung in der Zivilklage wurde im Dezember 2019 ebenfalls vom Obersten Gerichtshof von Norwegen abgewiesen.[27]

Einzelnachweise

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