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deutscher Geoökologe, Klimaforscher und Hochschullehrer Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Otto Klemm (* 1959) ist ein deutscher Geoökologe, Klimaforscher und Hochschullehrer.[1][2]
Von 1978 bis 1984 studierte Klemm Geoökologie. Nachdem er sein Studium mit dem Diplom abgeschlossen hatte, arbeitete er als wissenschaftlicher Assistent an der Universität Bayreuth.[1] 1988 promovierte er an der Universität Bayreuth zum Doktor der Naturwissenschaften mit einer Arbeit zum Thema: Säure/Base- und redoxchemische Simulation des Verdampfens von Niederschlagswasser von Fichtennadeln.[1][2][3] 1989 ging er für 4 Monate an das College of Marine Studies der University of Delaware, USA. Anschließend arbeitete er ein Jahr als Gastprofessor an der University of New Hampshire.
Von 1991 bis 1996 war er Leiter der Arbeitsgruppe Flugzeugmessungen. Gleichzeitig arbeitete er als freier Mitarbeiter für das Fraunhofer-Institut für Atmosphärische Umweltforschung (IFU) in Garmisch-Partenkirchen. 1996 habilitierte Klemm sich. Von 1996 bis 2002 war er wissenschaftlicher Angestellter und Oberassistent im Bayreuther Institut für Terrestrische Ökosystemforschung (BITÖK). Im Jahr 2004 entstand aus dem BITÖK das Bayreuther Zentrum für Ökologie und Umweltforschung (Bayreuth Center for Ecology and Environmental Research, BayCEER).[1][4]
Seit 2002 ist Klemm Professor für Klimatologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.[1][2]
Klemm forscht auf den Gebieten der Klimatologie, der Luftqualität, der Mikrometeorologie, der Aerosolpartikel und der Nebelforschung.[1]
Klemm war in verschiedenen Funktionen an den folgenden Forschungsprojekten beteiligt:
Klemm hält Vorlesungen zu den Themenbereichen Klimatologie und Umweltmeteorologie. Er unternahm mit seinen Studenten mehrfach (2016, 2019) Exkursionen nach Taiwan. Die Studenten lernten bei diesen Gelegenheiten den Hochwasserschutz von Taipeh kennen. Sie besuchten eine Einrichtung für Nebelmessungen im Wald von Xitou und beobachteten auf dem Observatorium auf dem Mount Lulin die Veränderung der Grenzschicht mit zunehmender Sonneneinstrahlung.[6][7]
Klemm war 7 Jahre, von 2012 bis 2018, Vorsitzender des von ihm gegründeten Klimabeirates der Stadt Münster. 2018 versuchte er resigniert den Vorsitz des Klimabeirates niederzulegen. Dies gelang ihm nicht, da sich niemand für den Vorsitz und für den stellvertretenden Vorsitz fand. Daraufhin trat Klemm aus dem Klimabeirat aus.[8]
Grund dafür war, dass die Stadtverwaltung von Münster viele klimaschützende und verbessernde Maßnahmen blockierte. Zwar hatte Münster erklärt, bis 2050 seine CO2-Emissionen um 95 % zu reduzieren, aber es wurde zu wenig unternommen, um dieses Ziel zu erreichen. Dies lag nicht am Mangel an Expertise und konkreten Vorstellungen, wie dieses Vorhaben zu verwirklichen sei, sondern oft an der fehlenden Bereitschaft, diese Maßnahmen umzusetzen. Viele sorgsam ausgearbeiteten Vorschläge dazu wurden lakonisch abgelehnt mit Bescheiden, wie z. B.
“Nach Abwägung der öffentlich und privaten Belange gegeneinander und untereinander wird den … Stellungnahmen nicht gefolgt.”
Klemm arbeitete leicht und allgemein verständliche Präsentationen zum Thema Stadtklima aus, die kostenlos im Internet zugänglich sind.[9] Außerdem hielt er Vorträge über Luftqualität und Stadtklima, auf denen er versuchte, das allgemeine Bewusstsein für die Problematik zu schärfen.[10]
Klemm betonte, dass es angesichts der zunehmenden Hitze in den Städten wichtig sei, in der Stadtplanung das Stadtklima positiv zu beeinflussen. Als Maßnahmen seien Frischluftschneisen in den Innenstädten, offene Wasserflächen, Grünanlagen und insbesondere das Pflanzen und Erhalten von Bäumen geeignet.[11] Bei der Anlage neuer Stadtviertel und Wohngebiete, sei es wichtig, nur noch Neubauten zuzulassen, die keine Treibhausgase emittieren.[8]
Im Rahmen der COVID-19-Pandemie beschäftigte sich Klemm mit der Wirksamkeit des Mund-Nasen-Schutzes. Er untersuchte die Rückhaltung der Aerosole.[12] Auf einer 2020 zu diesem Thema veranstalteten European Aerosol Conference (EAC) nahm er als Spezialist für Aerosole an der Panel-Diskussion teil.[13]
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