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deutscher Pädagoge Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Otto Heinrich Herz (* 21. März 1944 in Weinheim an der Bergstraße) ist ein deutscher Reformpädagoge, Psychologe und Autor.
1965 legte Otto Herz das Abitur als Industriestipendiat der Heiner- und Walter-Freudenberg-Stiftung[1] und Präsident des Schülerparlamentes an der Odenwaldschule ab und studierte anschließend Psychologie, Pädagogik, Philosophie und Theologie in Hamburg und Konstanz[2]. Er ist Diplom-Psychologe.[3]
In Hamburg wurde Herz Initiator der Aktion „Student in die Betriebe“. In den Jahren 1967/68 arbeitete er als stellvertretender Vorsitzender des Verbandes Deutscher Studentenschaften (VDS) und wurde Mitglied der SPD.
Von 1970 bis 1980 war er Mitarbeiter von Hartmut von Hentig beim Aufbau der Laborschule und des Oberstufen-Kollegs an der Universität Bielefeld. Otto Herz war seit Mitte der 1970er Jahre Mitglied im gesamtverantwortlichen Trägerverein der Odenwaldschule und trat 2010 nach dem erneuten öffentlichen Bekanntwerden des OSO-Mißbrauchsskandales aus[4]. 1980 bis 1982 arbeitete er als Bundesvorsitzender der Gemeinnützigen Gesellschaft Gesamtschule (GGG) und von 1981 bis 1984 als letzter „Oberleiter“ der Hermann-Lietz-Schule, dem Gründungsinternat der Deutschen Landerziehungsheime.
1985 ging Herz als wissenschaftlicher Mitarbeiter ans Institut für Interkulturelle Erziehung und Bildung der Freien Universität Berlin. 1987 nahm er eine Tätigkeit am Landesinstitut für Schule und Weiterbildung in Soest auf, verantwortlich für das Projekt „Gestaltung des Schullebens und Öffnung von Schule“ (GÖS), für COMED e. V., den Verein zur Förderung von Community-Education. 1991 war er, mit Wolfgang Tiefensee, Mitbegründer der Nachbarschaftsschule Leipzig[5][6], einer der zwei sächsischen Schulversuche. Er war Leiter der Arbeitsstelle „Praktisches Lernen“ der Universität Dortmund und von 1993 bis 1997 Mitglied im Geschäftsführenden Bundesvorstand der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Vorstandsbereich Schule. Danach machte er Wahlkampf für den Oberbürgermeister von Leipzig, Wolfgang Tiefensee. Seit 1998 ist er freiberuflich tätig.
Im Jahr 2000 rief er die Stiftung zur Förderung der Civil-Courage ins Leben. Die gemeinnützige Stiftung fördert die politische Bildung zur Entwicklung der persönlichen Urteilskraft und der politischen Handlungsfähigkeit.
Otto Herz verfasste Fachartikel, hielt Vorträge und engagierte sich in zahlreichen Schul- und Bildungsprojekten. Er ist Schirmherr und Unterstützer der Vereinsinitiative Schüler Helfen Leben e.V. Er bezeichnet sich selbst als antiautoritär und lehnt das in Deutschland herrschende Schulsystem als „ungerecht“ ab.
Otto Herz ist mit der Pädagogin Ulla Dolt-Herz verheiratet und lebt und arbeitet in Bielefeld und Leipzig (Alte Handelsschule).
Er ist Vater einer Tochter.
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