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deutsch-namibischer Fachtierarzt und Virologe Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Otto J. B. Hübschle (* 9. Oktober 1945 in Radolfzell am Bodensee; † 16. Juli 2008 in Paris) war ein deutsch-namibischer Fachtierarzt, Virologe und Leiter der namibischen Veterinärbehörde.
Hübschle war ein Sohn von Otto Eduard Hübschle (1906–1948),[1] Regierungsrat im Landwirtschaftsamt Radolfzell am Bodensee.
Am 22. September 1973 heiratete er die namibische Politikerin Michaela Hübschle, geborene Kuntze. Er hatte mit ihr zwei Kinder, darunter den Regisseur Tim Hübschle.
Hübschle studierte Veterinärmedizin an der Universität München und der Universität Zürich. 1970 erhielt er ein Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes und setzte am Onderstepoort Veterinary Institute im südafrikanischen Pretoria sein Studium fort. Er schloss es als Veterinärmediziner mit dem Hauptfach in Virenforschung ab und arbeitete mehrere Jahre an diesem Institut. Während seines Studiums in Pretoria lernte er auch seine Ehefrau, die namibische Farmerstochter und spätere Politikerin Michaela Kuntze, kennen. Im Jahr 1976 zog das Ehepaar nach Tübingen, wo Hübschle an der Bundesforschungsanstalt für Viruskrankheiten der Tiere (BFAV) sich unter anderem mit der Maul- und Klauenseuche befasste und zum Fachtierarzt für Mikrobiologie und Serologie promovierte.
Nach seinem Studium arbeitete Hübschle an verschiedenen Projekten in Madagaskar und Kenia, sowie als Berater für die Europäische Union. 1983 bekam er eine Anstellung als Vizedirektor des Central Veterinary Laboratory (CVL) in Windhoek. Unter seiner Führung wurden neue Forschungsgebiete aufgenommen und das Labor entwickelte sich zu einer international anerkannten Forschungsanstalt. Als Forscher verfasste er während dieser Zeit auch zahlreiche wissenschaftliche Artikel. 2006 wurde er zum Leiter der namibischen Veterinärbehörde (Directorate of Veterinary Services), eines der acht Direktorate des namibischen Landwirtschaftsministeriums, ernannt und setzte sich hier vor allem für die Ausrottung der Maul- und Klauenseuche sowie verschiedener Lungenkrankheiten in der namibischen Wild- und Nutztierhaltung ein und ermöglichte den Farmern so breiteren Zugang zu internationalen Märkten.
Hübschle nahm 2008 als Chief Veterinary Officer an dem Jahreskongress der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) in Paris teil. Während dieser Veranstaltung wurde er mit Herzproblemen in ein Pariser Krankenhaus eingeliefert und starb am 16. Juli 2008 an Herzversagen.[2] Die Trauerfeier fand am 25. Juli 2008 in der Christuskirche in Windhoek statt.[3][4] Das namibische Landwirtschaftsministerium, die Fachzeitschrift Veterenaria Italiana, der er als Mitglied des wissenschaftlich beratenden Gremiums angehörte, und die namibische RDP-Partei, der seine Frau als Politikerin angehört, verfassten einen Nachruf und würdigten Hübschles „bahnbrechende wissenschaftliche Arbeit“ und nannten ihn einen „Verfechter von Gerechtigkeit und Frieden“.
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