Otto Alexander Webermann
estnisch-deutscher Finnougrist, Literaturwissenschaftler und Kulturhistoriker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Otto Alexander Webermann (* 7. Januar 1915 in Vihula, Gouvernement Estland; † 14. Februar 1971 in Göttingen) war ein estnischer Finnougrist, Literaturwissenschaftler und Kulturhistoriker, der nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland im Exil lebte.
Webermann wurde 1915 in Vihula (damals im Gouvernement Estland des Russischen Kaiserreichs) in eine bäuerliche Familie geboren. Seine Schulbildung erhielt er am Gymnasium von Rakvere, wo er 1935 den Abschluss erhielt. Im Jahr 1937 schrieb er sich an der Universität Tartu ein um Philologie zu studieren.[1] 1943 trat er ein weiterführendes Auslandsstudium an der Universität Halle an,[1] wo er 1944 dienstverpflichtet wurde. Im Kriegsgefangenenlager in Lübeck lernte er den estnischen Dichter Kalju Ahven kennen, der 1946 an Tuberkulose starb und dessen Gedichte das Thema von Webermanns Doktorarbeit wurden. Von 1946 bis 1948 lebte er in einem Displaced-Persons-Lager in Göttingen[2] und setzte sein Studium an der Georg-August-Universität Göttingen fort, wo er bis 1951 promovierte und 1952 den Doktorgrad erlangte.[1] Im Juni 1959 wurde Webermann als korrespondierendes Mitglied in die Baltische Historische Kommission aufgenommen.[3] Im Februar 1971 starb er an einem Schlaganfall.
Von 1947 bis 1964 arbeitete Webermann als Lektor für Estnisch an der Georg-August-Universität Göttingen, wo er ab 1965 als Akademischer Rat am Finnisch-ugrischen Seminar verbeamtet wurde.[3] Seine Forschung beschäftigte sich mit der estnischen und deutschbaltischen Literatur und Kulturgeschichte. So fand er auch 1953 bei Recherchen in der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen ein Exemplar der Erstausgabe des bis dahin als verschollen vermuteten Buches Juttud ja teggud des deutschbaltischen Schriftstellers und Volksaufklärers Friedrich Wilhelm Willmann, welches er 1959 in einer Ausgabe der Ural-Altaischen Jahrbücher beschrieb. Ein Werk über den deutschbaltischen Schriftsteller und Volksaufklärer Friedrich Gustav Arvelius blieb bei seinem Tod unvollendet und wurde 1978 posthum veröffentlicht.
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