Osloer Dom

Kirchengebäude in Oslo Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Osloer Dommap

Der Osloer Dom (norwegisch Oslo domkirke) ist die evangelisch-lutherische Kathedrale und die größte Kirche in der norwegischen Hauptstadt Oslo. Der barocke Sakralbau wurde 1694 bis 1697 errichtet und befindet sich am Großen Platz (Stortorvet) im historischen Zentrum.

Thumb
Osloer Dom
Thumb
Innenansicht, Blick zu Kanzel und Altar

Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

Der Dom ist das dritte Kathedralgebäude in Oslo. Ein erster Dom (Hallvards domkirke) wurde unter König Sigurd I. in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts erbaut. Nach dem großen Brand von Oslo 1624 wurde die Stadt verlagert. Im neuen Stadtzentrum entstand zwischen 1632 und 1639 ein neuer Dom, während der alte verfiel. Die neue Kirche brannte Ende des 17. Jahrhunderts nieder. An ihrer Stelle wurde in den Jahren 1694 bis 1697 der heutige Dom erbaut.

Thumb
Außenansicht, um 1870

1848/1850 wurde der Dom nach Plänen des deutschen Architekten Alexis de Chateauneuf (1799–1853) unter der Bauleitung des deutschen Architekten Heinrich Ernst Schirmer (1814–1887) umgebaut. Als Chateauneuf 1850 erkrankte, beauftragte Schirmer Wilhelm von Hanno (1826–1882) mit der Beendigung des Baus.[1][2]

Bis 1950 trug der Dom den Namen Vår Frelsers kirke („Erlöserkirche“). Am 29. August 1968 heirateten hier der Kronprinz und spätere König Harald V. und Sonja Haraldsen. Am 25. August 2001 fand die Hochzeit ihres Sohnes Kronprinz Haakon von Norwegen mit Mette-Marit Tjessem Høiby ebenfalls in dieser Kirche statt. Von August 2006 bis April 2010 war der Dom wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. Am 18. April 2010 wurde die Kirche mit einem Gottesdienst wiedereröffnet.

Ausstattung

Die Ausstattung des Doms umfasst im Wesentlichen den Altar, die Kanzel, die königliche Empore und die Orgel. Die Kanzel aus dem 17. Jahrhundert, die Altartafel und die Orgelfassade mit Akanthus-Schnitzereien sind original erhalten. Am Altar sind das Abendmahl Jesu und die Kreuzigungsgruppe dargestellt.

Die Glasmalereien stammen von Emanuel Vigeland, dem Bruder von Gustav Vigeland. Der Künstler Hugo Lous Mohr schuf Deckengemälde. Die Bronzetüren wurden vom Bildhauer und Maler Dagfin Werenskiold gestaltet.[3]

Orgel

Zusammenfassung
Kontext
Thumb
Loge und Orgel

Die große Orgel der Kathedrale wurde in den Jahren 1997–1998 von der norwegischen Orgelbaufirma Ryde & Berg hinter dem historischen Prospekt von Lambert Daniel Kastens (1726–1729) neu erbaut. Es handelt sich dabei um das fünfte Instrument; das erste Instrument wurde 1702 erbaut, es folgten weitere Instrumente in den Jahren 1729, 1888 und 1930 (E. F. Walcker, 102 Pfeifenreihen; die Walcker-Orgel wurde durch den Neubau 1998 ersetzt).[4] Das neue Instrument hat 53 Register (über 4.000 Pfeifen) auf drei Manualen und Pedal. Die Spieltrakturen sind mechanisch, die Registertrakturen sind elektrisch (Setzeranlage).[5]

I Hovedverk C–a3
1.Principal16′
2.Bordun16′
3.Principal08′
4.Gamba08′
5.Spissfløyte08′
6.Oktav04′
7.Gedaktfløyte04′
8.Kvint223
9.Oktav02′
10.Mixtur VII
11.Mixtur III
12.Cornet V08′
13.Trompet16′
14.Trompet08′
II Positiv C–a3
15.Principal8′
16.Gedakt8′
17.Vox candida8′
18.Oktav4′
19.Rørfløyte4′
20.Kvint223
21.Oktav2′
22.Terz135
23.Kvint113
24.Mixtur III
25.Trompet8′
26.Kromhorn8′
Tremulant
III Svellverk C–a3
27.Bordun16′
28.Flúte Harm.08′
29.Bordun08′
30.Fugara08′
31.Voce celeste08′
32.Principal04′
33.Italiensk fløyte04′
34.Nasard223
35.Waldfløyte02′
36.Terz135
37.Mixtur VI
38.Bombarde16′
39.Trompet Harm.08′
40.Obo08′
41.Clairone04′
Tremulant
Pedal C–f1
42.Grand bourdon32′
43.Principal16′
44.Subbas16′
45.Fløytebass16′
46.Oktav08′
47.Gedakt08′
48.Oktav04′
49.Mixtur V
50.Basun32′
51.Basun16′
52.Trompet08′
53.Trompet04′
  • Koppeln:
    • Normalkoppeln: II/I, III/I, III/II, I/P, II/P
    • Superoktavkoppeln: III/P

Siehe auch

Commons: Osloer Dom – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Loading related searches...

Wikiwand - on

Seamless Wikipedia browsing. On steroids.