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saarländischer Autor und Verleger in Beckingen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Johann Matthias Oskar Barth (* 3. November 1910 in Weiler; † 29. Juni 2012, Pseudonyme: Till Barbe, Sep Rubin) war ein saarländischer Autor und Verleger in Beckingen.
Barth wurde in Weiler (heute Kreisstadt Merzig) als Sohn eines Bergmanns geboren. Den größten Teil seines Lebens verbrachte er im Haustadter Tal (Gemeinde Beckingen). Er war nach seinem Abitur als Arbeiter, später Angestellter und Beamter in der Kommunalverwaltung tätig. Über ein Abendstudium ließ er sich schließlich zum Maschinenbau-Ingenieur ausbilden und trat in den Dienst einer Buntmetallgießerei in Saarbrücken (später: SaarMetall).
Barth war in den 1960er Jahren Mitglied der NPD. Er wurde 1969 als deren Bundestagskandidat im Wahlkreis 246 (Saarlouis) aufgestellt, obwohl er die Partei bereits verlassen hatte.[1] Barth war mit Erna Barth geb. Lieser († 2002) verheiratet. Sohn Achim Barth († 1989) war Germanist, Politikwissenschaftler und Journalist, zuletzt als Leiter der Kulturredaktion des Münchner Merkur.
Barth hat Unterhaltungsromane geschrieben, die im eigenen Verlag erschienen sind. Er hat zudem Gedichte, Erzählungen und Volksstücke veröffentlicht.[2]
Mitte der 1970er Jahre hatte Oskar Barth das Rentenalter erreicht und Zeit für seine literarischen Ambitionen. Die Romanmanuskripte dürften aber im Wesentlichen schon in den 50er und 60er Jahren entstanden sein. Darauf deuten Stil und Pathos hin.
Die Erzählung „Der fröhliche Clown“ enthält ein Plädoyer für die erzählende Unterhaltungsliteratur. Barth schreibt: „[...] Also einen Roman, der fesselnd ist, aber nicht allzu flach. Der die Phantasie animiert, aber nicht allzu kitschig - doof. Der die Welt kennt, in der wir leben, ihr aber nicht versklavt ist. Und der auf menschenwürdigem Niveau von Liebe, Leidenschaften, Gefahren erzählt, zur Lesewut reizt - ohne Drang nach Fernsehkonsum.“ Und weiter: „... fehlt es in Deutschland zwischen hoher Dichtung und seichtem Flachsinn an einer menschenverbindenden literarischen Mitte, die auch mit Traurigem zu fesseln vermag.“ Er hält sich damit auf Distanz zur Trivialliteratur, indem er den Schematismus meidet. Vielmehr erzeugt er durch komplexe Handlungsstränge Spannung, um so auch gesellschaftskritische und moralische Botschaften zu vermitteln, etwa zum Umgang der Gesellschaft mit unehelichen Kindern.
1979 veröffentlichte das Feuilleton der Zeit einen Text von Helmut Schödel[3], in dem Oskar Barth unter dem Pseudonym „Till Barbe“ (barbe = französisch Bart) vorkommt. Es geht um dessen gescheiterten Versuch, Zugang zur „Münchner Anarcho-Bohème“ zu finden. Darin heißt es: „Till Barbes Kunst des einsamen Widerstandes ist unbezweifelbar (künstlerisch) bedeutungslos. Till Barbe lebt als Rentner in der saarländischen Provinz. In Tag- und Nachtarbeit hat er ein unlesbares Theaterstück geschrieben und von seiner Rente 4000 Exemplare drucken lassen. Die ‚Komödie der Illusionen und Kontraste‘ ist ein Deutschlanddrama, dessen zweite Szene (von insgesamt sieben) bereits ‚Begegnung und Deutung‘ heißt und in dem Lénie vom Place Pigalle freizügig bekennt: ‚Ich hab' fürwahr / Denn ohne Höschen / Im Westen Deutschen Landes / Genascht mit großem Eifer / Erfreut / Beglückt manch' fromme Geister. / Erfahrung brachte mir der Sex / Das hier blüht unter Schleife.‘ Till Barbe wollte sein Drama bei Peymann uraufführen lassen, ist aber mit seinem Anliegen über das Vorzimmer nicht hinausgekommen. Erfolgreich widersetzt er sich der Einsicht, daß er nicht schreiben kann, weil diese Erkenntnis seinen Lebensabend sicher um vieles langweiliger gestalten würde. Till Barbe ist ein tapferer Träumer. Für nächste Woche hat er die Druckfassung seines ersten Romans versprochen: ‚Das Geheimnis des Virgen-Tals‘. Es gibt nicht nur Riesen im Lande des Wahnsinns.“
Als Herausgeber verlegte Oskar Barth insbesondere Texte seines Sohnes Achim.
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