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Schulreformerin und Berufspädagogin in der deutschen Frauenbewegung Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Olga Essig (* 15. Juli 1884 in Bromberg, Westpreußen, Deutsches Reich; † 14. Dezember 1965 in Hamburg) war eine deutsche Berufspädagogin und als Teil der deutschen Frauenbewegung besonders in der Mädchen- und Frauenbildung aktiv.
Olga Essig wurde als eines von sechs Kindern einer Bauernfamilie in Bromberg (Westpreußen) geboren.[1] Seit 1908 absolvierte sie eine Ausbildung zur Diplomhandelslehrerin, die sie 1914 mit einer zusätzlichen Prüfung in Technologie abschloss. Ab 1914 studierte sie Pädagogik, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften in Breslau und Frankfurt, 1918 schloss sie ihr Studium mit der Promotion ab.
Essig wurde 1920 Mitglied im Bund Entschiedener Schulreformer (BESch). Sie übernahm 1921 die Leitung der Frauenarbeitsschule in Mainz[2] und trat bereits im Jahr darauf im Streit um ihren Führungsstil zurück.[3] 1922 wurde sie im Zuge der Greilschen Schulreform zum Vortragenden Rat für das Referat Mädchen-Berufsschulwesen im thüringischen Ministerium für Volksbildung ernannt und sollte das Mädchen-Berufsschulwesen reformieren.[4] 1924 wurde sie umgehend entlassen, nachdem die Reichswehr im November 1923 die Koalitionsregierung in Thüringen aus SPD und KPD per Reichsexekution abgesetzt und rechte Parteien die Regierung übernommen hatten. Ab 1924 war sie Direktorin der Allgemeinen Gewerbeschule für das weibliche Geschlecht, d. h. der Mädchen-Berufsschule in Hamburg; es erfolgte ihre Ernennung zur Oberschulrätin für das gesamte Hamburgische Berufsschulwesen.[5]
Nach der „Machtübernahme der Nationalsozialisten“ wurde Essig 1933 aus politischen Gründen in den Ruhestand versetzt. Nach Kriegsende übernahm sie 1945 das Amt als Oberschulrätin für die Berufsschulbehörde (heute: Hamburger Institut für Berufliche Bildung (HIBB)) erneut. 1946 war sie Mitbegründerin des Hamburger Frauenrings. 1950 wurde sie pensioniert. Sie erhielt 1959 das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse.[6]
Olga Essig wurde auf dem Hamburger Friedhof Bornkamp beigesetzt, das Grab wurde aufgelöst.[7]
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