Ocrana
deutsche E-Sport-Mannschaft Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Ocrana (in der Eigenschreibweise OCRANA) war ein erfolgreicher deutscher E-Sport-Clan. Am 2. November 1996 wurde der am 30. Oktober 1996 gegründete Clan offiziell beim Softwarehersteller id software als Quake-World-Clan registriert. Die Registrierungsnummer bei id software war die ID 761.[1] Ende 2008 löste sich Ocrana nach einem missglückten Versuch, wieder Anschluss zum professionellen E-Sport zu finden, auf.
OCRANA | |
---|---|
Kürzel | ocr |
Betreiber | OCRANA GmbH |
Manager | Christian „dEF“ Seifert |
Hauptsitz | Bonn |
Gründungsjahr | 1996 |
Auflösung | 2008 |
Clanfarbe | Rot |
Homepage | www.ocrana.com |
Ehemalige Mannschaften | |
Der Name Ocrana ist ein Fantasiename, die Ähnlichkeit mit dem russischen Wort "охрана" (Ochrana), ein Oberbegriff für die Geheimdienste und Geheimpolizei des zaristischen Russlands, ist rein zufällig.
Ocrana kann als erster deutscher Proficlan im E-Sport gesehen werden, noch vor SK Gaming (Gründung 1997).
Im Oktober 1997 sicherte sich Ocrana in dem Computerspiel Quake den ersten Platz in der Deutschen Clanliga (DeCL) (heute: Electronic Sports League) und wurde damit der erste deutsche Meister im E-Sport. Auch die darauffolgenden beiden Saisons beendete der Clan auf dem ersten Platz.[2]
Im Juni 1999 wandte sich Ocrana von Quake ab, um sich anderen Spielen zu widmen. Nach einem mehr oder weniger ereignislosen Jahr kam es 2000 zu einigen einschneidenden Veränderungen. Im Juni 2000 wurde in dem Webportal startseite.de ein Sponsor gefunden, der Reisen zu Turnieren wie beispielsweise den CPL Championships in Dallas finanzierte. Im Zuge dessen wurde der Name OCRANA im Juli beim Deutschen Patent- und Markenamt registriert. Im August wurde eine Unreal-Tournament-Mannschaft vorgestellt und auch in Counter-Strike wurde eine Sektion eröffnet.
Im August 2002 wurde D-Link Hauptsponsor des Clans. Wenige Monate später kam mit ATI ein weiterer bedeutender Sponsor hinzu. Zu diesem Zeitpunkt gehörte Ocrana zusammen mit mTw und SK Gaming zu den erfolgreichsten deutschen Clans.[1] Es kamen neue Mannschaften, z. B. in Warcraft III, FIFA und Return to Castle Wolfenstein, hinzu und die Teams von Ocrana nahmen auf vielen großen Turnieren auf der ganzen Welt teil.
Ebenfalls im August 2002 wurde das finnische Counter-Strike-Team Ewok in den Clan integriert. Es war die erste nicht-deutschsprachige Sektion bei Ocrana. Juli 2003 verließ sie den Clan allerdings wieder. Dafür nahm im selben Jahr das deutsche Counter-Strike-Team von Ocrana an den World Cyber Games in Südkorea teil.
Im April 2004 trat D-Link die Position als Hauptsponsor an ATI ab, blieb aber als Sponsor erhalten.
Ab Juli 2004 erschien das OCRANA Magazin, ein kostenloses E-Magazin mit Spieletests. Neben Interviews und Hintergrundberichten der Ocrana-Spieler kamen in den insgesamt vier Ausgaben auch Entwickler wie beispielsweise Gerald Köhler von EA Sports zu Wort.
In Kooperation mit Fujitsu Siemens Computers wurde 2005 eine Live-for-Speed-Turnierserie mit dem Namen Ocrana Racing Challenge veranstaltet, welche sich hauptsächlich an Amateurspieler richtete.[3]
Anfang 2006 kam es im Hause Ocrana zu einer drastischen Umstrukturierung. Alle Mannschaften, mit Ausnahme der Live-for-Speed- und Pro-Evolution-Soccer-Teams, wurden entlassen, darunter auch die in der ESL Pro Series spielenden Teams in Counter-Strike und FIFA. Eine GmbH wurde gegründet, mit der man sich zukünftig auf Sportspiele beschränken wollte, da man in Ego-Shootern kein ausreichendes Vermarktungspotential sah. Projekte wie die Ocrana Racing Challenge sollten eine wichtige Rolle bei der neuen Ausrichtung des Clans einnehmen.
Im Sommer 2006 veranstaltete Ocrana in Zusammenarbeit mit der Sport- und Jugendpflege der Stadt Nauheim einen Pro-Evolution-Soccer-Tag, bei dem die Kinder und Jugendlichen von den Spielern erfuhren, wie spannend Sportspiele in professioneller Hinsicht sein können.[4]
Im März 2007 verließ das Live for Speed-Team Ocrana in Richtung SK Gaming, womit der Clan seine letzten Leistungsträger verlor. Daraufhin sah man ein, dass das Projekt gescheitert war und Ocrana in dieser Form keine Zukunft hatte. Das Management trat zurück und überließ die Leitung des Clans Christian "dEF" Seifert. Ocrana kehrte zu seinen Wurzeln zurück und nahm wieder Ego-Shooter-Mannschaften auf, unter anderem in Counter-Strike, Call of Duty und Enemy Territory: Quake Wars.
Mitte 2008 wurde schließlich ein FIFA-Team übernommen, das in der ESL Pro Series spielte, und in Counter-Strike: Source zog Ocrana ebenfalls in die EPS ein. Damit war Ocrana nach zweieinhalb Jahren wieder in der höchsten deutschen Spielklasse vertreten. Jedoch gelang es dem neuen Management nicht, sich auf Dauer erneut im E-Sport zu etablieren und stabile Strukturen aufzubauen. Die großen Erfolge blieben aus und daraufhin verabschiedete sich Ocrana in die Inaktivität.
Obgleich Ocrana in seiner bekannten Form als E-Sport-Clan 2008 aufhörte zu existieren, entschied sich einige Zeit später einer der fünf Gründerväter, Oliver 'BuLL' Paul, den Namen, das Logo sowie die Webpräsenz weiter zu nutzen. Ocrana ist seitdem eine Gilde für MMORPGs, allen voran für Guild Wars 2 sowie für Star Wars: The Old Republic. An eine Rückkehr in den kompetitiven E-Sport, dem der Clan seine Bekanntheit verdankt, scheint es bis heute (Stand: 2019) kein Interesse zu geben.
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