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Spezialeinheit der belarusischen Polizei Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
OMON (ОМОН, auch AMAP, АМАП, nach belarussisch Атрад міліцыі асобага прызначэння; russisch Отряд милиции особого назначения) ist eine Spezialeinheit der Miliz in Belarus.
Miliz-Einheit besonderer Bestimmung — OMON — russisch Отряд милиции особого назначения belarussisch Атрад міліцыі асобага прызначэння | |
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Auf Anweisung des Innenministeriums der Sowjetunion vom 4. Oktober 1988 wurden in der gesamten Sowjetunion in 19 Großstädten Spezialeinheiten der Polizei gegründet. Auf dem Territorium der Belarussischen SSR geschah dies im November 1988 in Minsk. Nach der Auflösung der Sowjetunion wurden die OMON-Einheiten den jeweiligen Sicherheitsbehörden der Nachfolgestaaten unterstellt und aus den Minsker OMON-Einheiten die polizeilichen Spezialeinheiten der Republik Belarus.
2014 fragte Radio Free Europe aufgrund einer Veröffentlichung der Website der Zeitung „Salidarnasts“ beim belarussischen Innenministerium an, ob ehemalige Mitarbeiter der ukrainischen Berkut-Einheiten in der belarussischen OMON beschäftigt sind. Der Pressesprecher des Innenministeriums Kanstantin Schalkewitsch äußerte dazu, dass „das Innenministerium keine Kommentare zu minderwertigen Aufsätzen zu einem freien Thema im Internet veröffentlicht“.[1] Dennoch wurden im Jahr 2020 ehemalige Mitarbeiter der aufgelösten Berkut -Spezialeinheiten in den Reihen der OMON identifiziert.[2] Nowy Tschas konnte im Jahr 2021 noch weitere ehemalige Berkut-Angehörige identifizieren.[3]
Während der Proteste im August 2020 nach der umstrittenen Präsidentschaftswahl kam die Einheit vielfach zum Einsatz. Dabei wurden Verhaftete auch in das Isolationszentrum Okrestino gebracht, in dem sie misshandelt wurden. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch dokumentierte mehrere Fälle von Misshandlungen durch OMON-Spezialeinheiten. Einem 29-jährigen Journalisten aus Hrodna wurden beispielsweise von einem OMON-Angehörigen beide Handgelenke gebrochen. Mehrere Verhaftete berichteten, sie seien von OMON-Angehörigen gezwungen worden, sich aufeinander zu legen. Dabei wurden sie geschlagen und erniedrigt. Sieben männliche und zwei weibliche Inhaftierte erklärten, sie seien beim Transport von OMON-Angehörigen mit Vergewaltigung bedroht worden. Ein 30-Jähriger berichtete, er sei von einem leitenden OMON-Offizier mit einem Schlagstock vergewaltigt worden.[4]
Am 24. August 2020 nahmen Einheiten der OMON zwei Mitglieder des Koordinierungsrats, Wolha Kawalkowa und Sjarhej Dyleuski, fest.[5]
OMON-Offiziere sind wiederholt unter internationale Sanktionen geraten. Am 2. Oktober 2020 fügte die Europäische Union ihrer Sanktionsliste Dsmitryj Balaba, Leanid Schurawskij, Michail Damarnazkij, Maksim Michowitsch – die Kommandeure bzw. der Minsker, Wizebsker, Homeler und Brester OMON hinzu.[6] Dieselben Mitarbeiter wurden in die Sanktionslisten des Vereinigten Königreichs,[7] Kanadas[8] und der Schweiz[9] aufgenommen. Die Vereinigten Staaten setzten Balaba am 2. Oktober 2020 und am 23. Dezember 2020 auch die ganze Minsker OMON in die Specially Designated Nationals and Blocked Persons.[10][11]
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