Nuschelberg
Ortsteil von Lauf an der Pegnitz Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Nuschelberg ist ein Gemeindeteil der Stadt Lauf an der Pegnitz im Landkreis Nürnberger Land (Mittelfranken, Bayern).[2] Nuschelberg liegt in der Gemarkung Günthersbühl.[3]
Nuschelberg Stadt Lauf an der Pegnitz | |
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Koordinaten: | 49° 32′ N, 11° 14′ O |
Höhe: | 409 m ü. NHN |
Einwohner: | 47 (31. Dez. 2008)[1] |
Postleitzahl: | 91207 |
Vorwahl: | 09123 |
![]() Blick aus östlicher Richtung auf den Ortsrand von Nuschelberg mit vorgelagerter Streuobstwiese |
Lage
Das Dorf liegt in einer Rodungsinsel auf einem Bergrücken. Im Westen wie auch im Süden fällt das Gelände zum Nüschwiesengraben ab, einem rechten Zufluss des Bitterbachs. Eine Anliegerstraße führt zur Kreisstraße LAU 14 bei Günthersbühl (0,7 km südlich).[4]
Geschichte
Zusammenfassung
Kontext
Frühgeschichte
Östlich der Nuschelberger Anhöhe befindet sich eine Abschnittsbefestigung aus vorgeschichtlicher Zeit, welche auf eine frühgeschichtliche Besiedelung des Raumes schließen lässt.[5]
Mittelalter
Im 11. und 12. Jahrhundert wurden nördlich von Lauf ehemalige Reichswaldflächen gerodet und urbar gemacht. Am westlichen Rand dieser Rodungsinsel entstand die Siedlung Nuschelberg, welche geschützt auf einer kleinen Anhöhe lag. Der Weiler umfasste im Jahre 1275 zwei Höfe und den Lehenbesitz der Bayernherzöge.[6] Die kleine Siedlung gehörte damals zu Günthersbühl, das von 1398 bis 1764 im Besitz der Nürnberger Patrizierfamilie Pfinzing war.[7]

Sebastian Cammerer (aus der Familie Kämmerer, die in Nürnberg zu den Familien der „Ehrbarkeit“ und damit nicht zum Nürnberger Patriziat, sondern zum Zweiten Stand zählte) erwarb im Jahre 1534 zwei dieser Höfe zum Kaufpreis von 1010 Gulden und errichtete anstelle des alten Gehöftes einen Herrensitz. Im Zweiten Markgrafenkrieg (1553) wurde das Anwesen beschädigt und später wiederaufgebaut.[6] Der nach einer nachfolgenden Besitzerfamilie, den Haller von Hallerstein (1766–1815), „Hallerschlösschen“ genannte Herrensitz steht noch. Der Turmbau mit Fachwerkanbau und Steinsockel steht unter Denkmalschutz und wird als Gaststätte genutzt.[8]
Schon im Mittelalter existierte eine Forsthube im Ortsgebiet von Günthersbühl. Sie diente der Verwaltung eines Forstbezirkes im Sebalder Reichswald.
20. Jahrhundert
Im 20. Jahrhundert wurde in Nuschelberg eine Brotfabrik errichtet. Das dort gebackene Brot war in der ganzen Region bekannt.
Am 1. Juli 1971 wurde die Gemeinde Günthersbühl mit Nuschelberg in die Kreisstadt Lauf an der Pegnitz eingemeindet.[9]
Politische Zugehörigkeiten
- Reichsamt Heroldsberg (bis 1279)
- Gericht und Amt Neunhof (bis 1405)
- Pflegamt Lauf (seit 1504)
- preußische Besatzung (1796 bis 1810)
- Königreich Bayern (ab 1811)
- Bezirk Erlangen (bis 1843)
- Bezirk Lauf (ab 1843)
- Stadt Lauf (ab 1971)
Landschaftsschutzgebiet Nuschelberg
Mit Ausnahme der bebauten Fläche liegt das gesamte Gebiet im Landschaftsschutzgebiet Nuschelberg (LSG-00190.01[10]).
Persönlichkeiten
- Johann Georg Friedrich Haas (* 18. Oktober 1846 in Nuschelberg; † 22. August 1912 in München), Jurist und Politiker
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Nuschelberg. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 4: Ni–R. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753101, Sp. 146 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Nuschelberg. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 500 (Digitalisat).
- Werner Meyer, Wilhelm Schwemmer: Landkreis Lauf an der Pegnitz (= Die Kunstdenkmäler von Bayern. Mittelfranken XI). R. Oldenbourg, München 1966, DNB 457322500, S. 335–337.
- Eckhardt Pfeiffer (Hrsg.): Nürnberger Land. 3. Auflage. Karl Pfeiffer’s Buchdruckerei und Verlag, Hersbruck 1993, ISBN 3-9800386-5-3.
Weblinks
Commons: Nuschelberg – Sammlung von Bildern
- Die Laufer Ortsteile > Günthersbühl mit Nuschelberg und Hub. In: lauf.de. Abgerufen am 27. Oktober 2024.
- Weitere Orte im Neunhofer Land > Nuschelberg. In: neunhofer-land.jimdo.com. Abgerufen am 27. Oktober 2024.
- Nuschelberg in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 14. November 2022.
- Nuschelberg in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 27. Oktober 2024.
- Nuschelberg im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 27. Oktober 2024.
Einzelnachweise
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