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Gemeinde in Tschechien Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Nové Město na Moravě (deutsch: Neustadtl) ist eine Stadt in Tschechien in der Region Vysočina zehn Kilometer östlich der früheren Bezirksstadt Žďár nad Sázavou.
Nové Město na Moravě | ||||
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Basisdaten | ||||
Staat: | Tschechien | |||
Historischer Landesteil: | Mähren | |||
Region: | Kraj Vysočina | |||
Bezirk: | Žďár nad Sázavou | |||
Fläche: | 6113[1] ha | |||
Geographische Lage: | 49° 34′ N, 16° 5′ O | |||
Höhe: | 594 m n.m. | |||
Einwohner: | 9.919 (1. Jan. 2023)[2] | |||
Postleitzahl: | 592 31 | |||
Kfz-Kennzeichen: | J | |||
Verkehr | ||||
Straße: | Žďár nad Sázavou – Bystřice nad Pernštejnem | |||
Bahnanschluss: | Tišnov – Žďár nad Sázavou | |||
Struktur | ||||
Status: | Stadt | |||
Ortsteile: | 10 | |||
Verwaltung | ||||
Bürgermeister: | Michal Šmarda (Stand: 2018) | |||
Adresse: | 592 31 Nové Město na Moravě Vratislavovo náměstí 103 | |||
Gemeindenummer: | 596230 | |||
Website: | www.nmnm.cz |
Der tschechische Name „Nové Město“ und der deutsche Name „Neustadtl“ sind Übersetzungen des lateinischen „Nova Civitas“. Weil im deutschen und tschechischen Sprachraum mehrere Städte und Ortsteile diese Namen trugen, bekam das Nové Město in Mähren im Tschechischen den Zusatz „na Moravě“. Er bedeutet „in Mähren“. Im Deutschen geschah die Unterscheidung in der Diminutivform „-stadtl“ für „-stadt“. In neuerer deutscher Literatur findet sich als deutscher Name für Nové Město na Moravě auch „Neustadt“.
Nové Město na Moravě liegt am Südrand der Žďárské vrchy (Saarer Berge) im Ostteil der Böhmisch-Mährischen Höhe im westlichen Mähren am Oberlauf des Flüsschens Bobrůvka. Nördlich der Stadt befindet sich der Ochozawald, im Westen erheben sich der Harusův kopec (741 m) und der Šibenice (706 m).
Der Ort wurde um 1250 von Boček von Jaroslavice und Zbraslav († 1255), dem Gründer des Zisterzienserklosters Saar, gegründet. Die erste schriftliche Erwähnung erfolgte 1267 als „Bočkanov“ in einer Urkunde des Olmützer Bischofs Bruno von Schauenburg, in der er dem Kloster die Zehntansprüche aus den ehemaligen Gütern Bočeks von Jaroslavice und Zbraslav bestätigte. 1293 wurde der Ort unter dem Namen „Nova Civitas“ in einer Urkunde Wenzels II. erstmals als Städtchen bezeichnet und unterstand der Gerichtsbarkeit des Klosters. Mit dem Tode von Smil von Obřany erlosch 1312 die Stammlinie des Boček von Jaroslavice und Zbraslav im Mannesstamme und ihre Güter fielen den Herren von Leipa zu. Nachfolgend entwickelte sich die Stadt zum Zentrum einer Herrschaft. 1482 übernahm Wilhelm II. von Pernstein die Herrschaft als Vormund für Pertold von Leipas nachgelassenen Sohn Heinrich und kaufte sie ihm 1495 ab. 1499 erhielt Neustadtl das Privileg für zwei Jahrmärkte. Im Jahre 1500 teilte Wilhelm von Pernstein die Herrschaft in die Anteile Pernstein sowie Neustadtl-Ingrowitz. Unter Johann von Pernstein erfolgte 1588 die Abtrennung der Herrschaft Ingrowitz.
Während der Herrschaft der Herren von Pernstein erreichte die Stadt in der Renaissance ihre größte Blüte. 1564 übernahm die Stadt einen Teil der Schulden von Vratislav von Pernstein, der ihr im Gegenzuge eine weitgehende Selbstverwaltung gewährte. Nach Vratislavs Tod verkauften seine Söhne Jan und Maximilian von Pernstein die verschuldete Herrschaft an Wilhelm Dubský von Třebomyslice, der das Schloss Neustadtl zu seinem Sitz machte. 1603 kaufte Dubský auch die Herrschaft Ingrowitz auf. Nach der Schlacht am Weißen Berg wurden die Güter Dubskýs 1624 wegen Beteiligung am Ständeaufstand konfisziert und an Kardinal Franz Xaver von Dietrichstein verkauft, der bereits 1616 die Güter des Klosters Saar erworben hatte. Dessen Erbe fiel 1636 seinem Bruder Maximilian zu, der die Herrschaft 1638 an den Verwalter Simon Kratzer von Schönsberg verpachtete. Kratzer wurde 1645 beim Angriff der Schweden auf Neustadtl erschossen. Sein Sohn Franz Maximilian Kratzer von Schönberg errichtete in den Saarer Bergen mehrere Eisenhütten und Eisenhämmer. 1660 kaufte Kratzer die Herrschaft. Als er 1679 verstarb, hinterließ er große Schulden und die Herrschaft ging in die Verwaltung eines der Hauptgläubiger, Ferdinand Fürst von Dietrichstein, über. Dessen Sohn Leopold überließ die Herrschaft 1699 dem adeligen Damenstift Maria Schul in Brünn. Das Damenstift leitete im 18. Jahrhundert eine weitere Kolonisation der Saarer Berge ein.
Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften wurde Nové Město /Neustadtl ab 1850 Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Gerichtsbezirkes in Mähren. Mit dem Bau der Strecke von Tišnov (Tischnowitz) nach Žďár nad Sázavou (Saar) erhielt die Stadt 1905 einen Anschluss an das Eisenbahnnetz. 1906 erfolgte zur Unterscheidung von „Mährisch-Neustadt“, damals und heute tschechisch Uničov, die Erweiterung des bisherigen tschechischen Stadtnamens „Nové Město“ (dt.: Neustadt) zu Nové Město na Moravě (dt.: „Neustadt in Mähren“). Die Stadt verlor 1949 ihren Status als Bezirksstadt und wurde dem Okres Žďár nad Sázavou angeschlossen.
Nové Město na Moravě besteht aus den Ortsteilen Hlinné (Hlinny, auch Leimfeld), Jiříkovice (Jirschikowitz), Maršovice (Marschowitz), Nové Město na Moravě (Neustadtl), Olešná (Oleschna), Petrovice (Petrowitz), Pohledec (Pochledetz), Rokytno (Rokitno), Slavkovice (Slawkowitz) und Studnice (Studnitz).[3] Grundsiedlungseinheiten sind Beranice, Brožkův kopec, Černý rybník, Hlinné, Holubka, Horní Dvůr (Oberhof), Jiříkovice, Kalvárie, Maršovice, Nad Pustým mlýnem, Nádraží, Nemocnice, Nové Město na Moravě-střed, Olešná, Petrovice, Pohledec, Rokytno, Slavkovice, Studnice, U Bezděkova, U koupaliště, U můstku, U nádraží, U nemocnice und U stadiónu.[4]
Das Gemeindegebiet gliedert sich in die Katastralbezirke Hlinné, Jiříkovice u Nového Města na Moravě, Maršovice u Nového Města na Moravě, Nové Město na Moravě, Olešná na Moravě, Petrovice u Nového Města na Moravě, Pohledec, Rokytno na Moravě, Slavkovice und Studnice u Rokytna.[5]
Der erhaltene historische Stadtkern bildet eine städtische Denkmalzone, deren reiche Ausschmückung der Straßen und Plätze mit Plastiken der in der Stadt geborenen Bildhauer Jan Štursa und Vincenc Makovský ergänzt wird. Zu den bedeutendsten Denkmälern gehören die katholische Kirche St. Kunigunde (Kostel svaté Kunhuty), das Alte Rathaus und das Schloss.
Nordwestlich der Stadt Nové Město na Moravě befindet sich am Harusův kopec und im Ochozawald das bedeutendste Skizentrum auf der Böhmisch-Mährischen Höhe, wo seit 1934 jährlich der Wettkampf um den Pokal Goldener Ski der Böhmisch-Mährischen Höhe ausgetragen wird. Dieser Wettkampf ist seit 1981 Teil des Skilanglauf-Weltcups. 2006 wurde die Vysočina Arena als Trainings- und Wettkampfstätte für Biathlon und Langlauf eröffnet. Seit 2012 wurden hier auch wiederholt Wettkämpfe im Rahmen des Biathlon-Weltcup ausgetragen. Nové Město na Moravě war bisher Gastgeberstadt folgender internationaler Wettkämpfe:
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