Nossendorf
Gemeinde in Mecklenburg-Vorpommern Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Nossendorf ist eine vorpommersche Gemeinde im Norden des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte. Sie liegt nordwestlich von Demmin und wird vom Amt Demmin-Land verwaltet, das seinen Sitz in Demmin hat.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 53° 58′ N, 12° 58′ O | |
Bundesland: | Mecklenburg-Vorpommern | |
Landkreis: | Mecklenburgische Seenplatte | |
Amt: | Demmin-Land | |
Höhe: | 9 m ü. NHN | |
Fläche: | 35,13 km2 | |
Einwohner: | 660 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 19 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 17111 | |
Vorwahl: | 039995 | |
Kfz-Kennzeichen: | MSE, AT, DM, MC, MST, MÜR, NZ, RM, WRN | |
Gemeindeschlüssel: | 13 0 71 112 | |
Gemeindegliederung: | 5 Ortsteile | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Goethestraße 43 17109 Demmin | |
Website: | www.gemeinde-nossendorf.de | |
Bürgermeister: | Carsten Tietböhl | |
Lage der Gemeinde Nossendorf im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte | ||
Nossendorf liegt etwa neun Kilometer nordwestlich von Demmin. Die Bundesstraße 194 verläuft östlich und die Bundesstraße 110 südlich der Gemeinde. Der Ort ist auch über die Bundesautobahn 20, Anschluss Grimmen-West (ca. 15 km), zu erreichen. Durch die Gemeinde fließt die Trebel.
Aus der Flur Nossendorf gibt es Bodenfunde aus der Bronzezeit und der Zeit der langen germanischen und späteren slawischen und deutschen Besiedlung.
Nossendorp wurde 1292 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Es lag auf einer Flussinsel (Werder), die von Trebel, Peene und Burg- und Krohngraben gebildet wurde. Eine Kirche St. Marien wurde im 13. Jahrhundert gebaut. Im Ort gab es ein Landgut. Der letzte Gutsbesitzer war bis 1945 Hans Syberberg, bis 1933/34 auch Bürgermeister. Nossendorf hatte 1945/46 sehr viele Flüchtlinge aus dem Osten aufzunehmen. Sie wurden auch im Gutshaus und in der Kirche untergebracht. Der Einmarsch der Roten Armee war Anfang Mai 1945 von den üblichen Gewalttaten begleitet, besonders gegen die Frauen und Mädchen. Hans Syberberg, Gutsbesitzer und Vater des Filmemachers Hans-Jürgen Syberberg, wurde – wegen seiner NS-kritischen Haltung – von der Besatzungsmacht vergleichsweise geschont. Er soll sein Land freiwillig aufgeteilt und selber ein Stück erhalten haben. 1947 unterzeichnete er eine Verzichtserklärung. Der Landaufteilung folgte in den 1950er Jahren die Bildung einer Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG). Die historischen Ställe und Scheunen wurden abgerissen und durch Plattenbauten ersetzt. 1990 war das Gutshaus noch mit mehreren Familien belegt, im Jahr 2000 unbewohnt und in ruinösem Zustand.
Die Gemeinde verfügt über kein amtlich genehmigtes Hoheitszeichen, weder Wappen noch Flagge. Als Dienstsiegel wird das kleine Landessiegel mit dem Wappenbild des Landesteils Vorpommern geführt. Es zeigt einen aufgerichteten Greifen mit aufgeworfenem Schweif und der Umschrift „GEMEINDE NOSSENDORF * LANDKREIS MECKLENBURGISCHE SEENPLATTE“.[2]
Hans-Jürgen Syberberg ist in den Ort seiner Geburt und Kindheit zurückgekehrt und wohnt im 2000 von ihm wiedererworbenen und ab 2003 wiederaufgebauten Gutshaus. Er betreibt die Revitalisierung auch des Umfeldes (Kopfsteinpflasterstraße, Hof, Garten und Park), die Wiedererrichtung der historischen Ställe und Scheunen, der alten Silhouette des Ortes. Dieses „radikal-romantische Wiederaufbau-Projekt“ hat Syberberg 2010 in einer Installation in der Deutschen Kinemathek in Berlin dargestellt.[3]
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