Nordwestuckermark

Gemeinde im Landkreis Uckermark, Land Brandenburg Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Nordwestuckermarkmap

Nordwestuckermark ist eine amtsfreie Gemeinde im Landkreis Uckermark in Brandenburg (Deutschland).

Schnelle Fakten Wappen, Deutschlandkarte ...
Wappen Deutschlandkarte
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Basisdaten
Koordinaten: 53° 20′ N, 13° 41′ O
Bundesland:Brandenburg
Landkreis: Uckermark
Höhe: 65 m ü. NHN
Fläche: 254,33 km2
Einwohner: 4149 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 16 Einwohner je km2
Postleitzahl: 17291
Vorwahlen: 03984, 039852, 039853, 039859, 039855
Kfz-Kennzeichen: UM, ANG, PZ, SDT, TP
Gemeindeschlüssel: 12 0 73 429
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Amtstraße 8
17291 Nordwestuckermark
Website: www.nordwestuckermark.de
Bürgermeister: Roland Klatt
Lage der Gemeinde Nordwestuckermark im Landkreis Uckermark
ThumbGrünowMittenwaldeOberuckerseePinnowSchenkenbergSchönfeld
Karte
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Schloss Arendsee um 1860, Sammlung Alexander Duncker

Geografie

Der Name der uckermärkischen Gemeinde beschreibt exakt die Lage im nordwestlichen Teil der Uckermark. Mit 253 km² gehört Nordwestuckermark zu den 40 flächengrößten Gemeinden Deutschlands. Das Gemeindegebiet ist damit größer als die Stadt Frankfurt am Main oder fast doppelt so groß wie Schwerin.

Das im Norden Brandenburgs gelegene Gebiet der Gemeinde umfasst die eiszeitlich geprägte Hügel- und Seenlandschaft der Uckermark. Große Teile der Gemeinde Nordwestuckermark liegen im Naturpark Uckermärkische Seen, der direkt an den Naturpark Feldberger Seenlandschaft im benachbarten Landkreis Mecklenburgische Seenplatte angrenzt. Von den uckermärkischen Seen seien die fünf größten innerhalb des Gemeindegebietes genannt: Großer See, Dammsee, Großer Parmensee, Sternhagener See und Naugartener See. Die Gemeinde verfügt im Süden in der Zerweliner Heide über ausgedehnte zusammenhängende Waldgebiete. Die höchste Erhebung mit 129 m ü. NHN befindet sich im Naturschutzgebiet Kiecker südwestlich des Ortsteils Fürstenwerder.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Nordwestuckermark besteht laut ihrer Hauptsatzung aus folgenden zehn Ortsteilen:[2]

Weitere Wohnplätze im Gemeindegebiet:[3]

  • Arendsee
  • Augustfelde
  • Ausbau
  • Beenz
  • Birkenhain
  • Bollmannshof
  • Bülowssiege
  • Christianenhof
  • Damerow
  • Dochower Mühle
  • Dollshof
  • Falkenhagen
  • Ferdinandshof
  • Fibigershof
  • Fischerhof

Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

Die Gemeinde Nordwestuckermark wurde am 1. November 2001 aus den bis dahin selbstständigen Gemeinden Ferdinandshorst, Fürstenwerder, Gollmitz, Kraatz, Naugarten, Röpersdorf/Sternhagen, Schapow, Schönermark und Weggun (Amt Nordwestuckermark) und der Gemeinde Holzendorf (Amt Prenzlau-Land) gebildet.[4] Gleichzeitig wurde das Amt Nordwestuckermark aufgelöst und die Gemeinde Nordwestuckermark amtsfrei.[4] Die Gemeindeverwaltung befindet sich im Ortsteil Schönermark.

Die heutigen Ortsteile von Nordwestuckermark (mit Ausnahme von Naugarten und Weggun) gehörten 1817–1952 zum Landkreis Prenzlau (bis 1947 in der preußischen Provinz Brandenburg, 1947–1952 im Land Brandenburg). 1952–1993 waren sie Teil des Kreises Prenzlau (bis 1990 im DDR-Bezirk Neubrandenburg, 1990–1993 wieder im Land Brandenburg). Weggun und Naugarten gehörten 1817–1952 zum Landkreis Templin und wurden 1952 ebenfalls in den Kreis Prenzlau eingegliedert.

Seit der Kreisreform in Brandenburg im Jahr 1993 gehören die Orte zum Landkreis Uckermark.

Ortsteile

  • Ferdinandshorst: 1825 wird Ferdinandshorst erstmals urkundlich erwähnt.
  • Lindenhagen: im Juni 1944 entstand ein Konzentrationslager, der Lagerkomplex Hindenburg als Außenlager des KZ Ravensbrück, um in der Nähe eine SS-Kommandostelle zu errichten (Birkenhain). Bis 1949 hieß die Gemeinde Hindenburg.
  • Birkenhain: In diesem Ortsteil errichtete und unterhielt der VEB Backkombinat Neubrandenburg ein Betriebsferienlager, das durch die Großbäckerei Pasewalk (GROPA) betreut wurde.

Gemeindeteile

  • Arendsee: Erste urkundliche Erwähnung mit dominus Johannes de Arnesse 1289.

Eingemeindungen

Die Neubildung der Gemeinde Nordwestuckermark trat mit Wirkung vom 1. November 2001 in Kraft.[4] Frühere Eingemeindungen werden ebenfalls aufgeführt.[5]

Weitere Informationen Ehemalige Gemeinde, Datum ...
Ehemalige Gemeinde Datum Anmerkung
Arendsee1. Dezember 1997Zusammenschluss mit Parmen-Weggun zu Weggun
Beenz1. Mai 1998Eingemeindung nach Gollmitz
Falkenhagen31. Dezember 1997Eingemeindung nach Holzendorf
Ferdinandshorst1. November 2001
Fürstenwerder1. November 2001
Gollmitz1. November 2001
Holzendorf1. November 2001
Kraatz1. November 2001
Kröchlendorff1. Januar 1968Eingemeindung nach Gollmitz
Lindenhagen11. Juli 1961Eingemeindung nach Sternhagen
Naugarten1. November 2001
Parmen1. Juli 1965Zusammenschluss mit Weggun zu Parmen-Weggun
Parmen-Weggun1. Dezember 1997Zusammenschluss mit Arendsee zu Weggun
Rittgarten1. April 1979Eingemeindung nach Schapow
Röpersdorf1. Dezember 1997Zusammenschluss mit Sternhagen zu Röpersdorf/Sternhagen
Röpersdorf/Sternhagen1. November 2001
Schapow1. November 2001
Schönermark1. November 2001
Sternhagen1. Dezember 1997Zusammenschluss mit Röpersdorf zu Röpersdorf/Sternhagen
Weggun1. Juli 1965
1. Dezember 1997
1. November 2001
Zusammenschluss mit Parmen zu Parmen-Weggun
Neue Gemeindegründung durch Zusammenschluss von Parmen-Weggun mit Arendsee

0000
Zollchow1. Juli 1950Eingemeindung nach Röpersdorf
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Fußnote

1 Lindenhagen hieß bis zum 30. September 1949 Hindenburg.

Bevölkerungsentwicklung

Weitere Informationen Jahr, Einwohner ...
Jahr Einwohner
20015 429
20055 164
20104 762
20154 288
Jahr Einwohner
20204 182
20214 155
20224 173
20234 145
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Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohner: Stand 31. Dezember[6][7][8], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011

Politik

Zusammenfassung
Kontext

Gemeindevertretung

Die Gemeindevertretung von Nordwestuckermark besteht aus 16 Gemeindevertretern und der hauptamtlichen Bürgermeisterin. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[9]

Weitere Informationen Partei / Wählergruppe, Stimmenanteil ...
Partei / Wählergruppe Stimmenanteil Sitze
Wählergruppe „Für das Leben auf dem Lande“ 28,1 % 5
Wählergruppe „Anhänger der Freiwilligen Feuerwehren Nordwest“ 18,6 % 3
SPD 16,0 % 3
CDU 13,9 % 2
Wählergruppe „Frischer Wind“ 12,8 % 2
Bündnis 90/Die Grünen 07,9 % 1
Einzelbewerberin Anja Tettschlag 01,6 %
Einzelbewerberin Susanne Taudte 01,1 %
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Bürgermeister

  • 2001–2020: Sylvia Klingbeil[10]
  • seit 2020: Roland Klatt

Klatt wurde in der Bürgermeisterstichwahl am 15. März 2020 mit 56,2 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von acht Jahren[11] gewählt.[12]

Wappen

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Wappen von Nordwestuckermark
Blasonierung: „Im goldenen Schild, bestreut mit schwarzen Getreidekörnern, eine grüne Windrose mit grün-schwarz facettiertem 16-strahligen Stern und ins rechte Obereck zeigendem schwarzen Richtungsweiser.“[13]

Das Wappen wurde vom Erfurter Heraldiker Frank Diemar gestaltet und am 24. September 2003 durch das Ministerium des Innern genehmigt.

Flagge

„Die Flagge ist Grün - Gelb (1:1) gestreift und mittig mit dem Gemeindewappen belegt.“

Dienstsiegel

Das Dienstsiegel zeigt das Wappen der Gemeinde mit der Umschrift GEMEINDE NORDWESTUCKERMARK • LANDKREIS UCKERMARK.

Sehenswürdigkeiten

In der Liste der Baudenkmale in Nordwestuckermark stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Baudenkmale.

Verkehr

Die Bundesstraße 109 zwischen Prenzlau und Templin führt durch den Südosten des Gemeindegebietes, die B 198 zwischen Prenzlau und Woldegk berührt die Gemeinde im Nordosten (Ortsteil Holzendorf). Die Landesstraße L 25 (ebenfalls zwischen Prenzlau und Woldegk) durchquert von Nordwesten nach Osten das Gemeindegebiet.

In der östlich anschließenden Kreisstadt Prenzlau besteht Bahnanschluss. Die Bahnstrecke Prenzlau–Strasburg mit dem Haltepunkt Holzendorf wurde 1995 stillgelegt. Die Bahnstrecke Templin–Prenzlau mit den Haltepunkten Beenz und Groß Sperrenwalde ist seit 2000 außer Betrieb. Die Bahnstrecke Templin-Fährkrug–Fürstenwerder (Haltepunkte Weggun-Arendsee, Parmen, Fürstenwerder) wurde 1945 als Reparationsleistung an die Sowjetunion abgebaut.

Persönlichkeiten

Literatur

Commons: Nordwestuckermark – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Falkenhagen in der RBB-Sendung Landschleicher vom 1. Januar 2017

Einzelnachweise

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