Kreis Norderdithmarschen
ehemaliger Landkreis in der preußischen Provinz Schleswig-Holstein Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Der Kreis Norderdithmarschen war ein Landkreis in der preußischen Provinz Schleswig-Holstein (1867–1932, 1933–1945) und anschließend ein Landkreis im Land Schleswig-Holstein (1946–1970).
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten (Stand 1970) | ||
Koordinaten: | 54° 12′ N, 9° 6′ O | |
Bestandszeitraum: | 1867–1970 | |
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Verwaltungssitz: | Heide | |
Fläche: | 605,76 km2 | |
Einwohner: | 61.642 (27. Mai 1970) | |
Bevölkerungsdichte: | 102 Einwohner je km2 | |
Kfz-Kennzeichen: | HEI | |
Kreisschlüssel: | 01 0 37 | |
Kreisgliederung: | 68 Gemeinden | |
Landrat: | Carl Heinrich Hannemann | |
Lage des Kreises Norderdithmarschen in Schleswig-Holstein | ||
Der Kreis lag im Nordwesten des Landesteils Holstein an der Nordseeküste. Die Eider bildete die natürliche Grenze im Nordosten.
Der Kreis grenzte Anfang 1970 im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die Kreise Eiderstedt, Schleswig, Rendsburg und Süderdithmarschen. Im Westen grenzte er an die Nordsee.
Norderdithmarschen als territoriale Einheit entstand 1559 nach der letzten Fehde, als die bis dahin selbständige Bauernrepublik Dithmarschen unter den Siegern geteilt wurde. Norderdithmarschen wurden dem Herzogtum Schleswig-Holstein-Gottorf zugeordnet und fiel 1773 an den dänischen Gesamtstaat.
Nachdem Schleswig-Holstein an Preußen gefallen war, wurden 1867 die Landschaft Norderdithmarschen, der Carolinenkoog, der Hedewigenkoog und der Friedrichsgabekoog zum Kreis Norderdithmarschen zusammengeschlossen. Kreisstadt wurde die Stadt Heide, die auch Sitz des Amtsgerichts war. Einzige weitere Stadt war seit 1899 Wesselburen.
Norderdithmarschen war eine frühe Hochburg des Nationalsozialismus. Eine antirepublikanische und gegen die Moderne gerichtete Grundstimmung führte dazu, dass die Blut-und-Boden-Ideologie der Nazis in Dithmarschen auf fruchtbaren Boden fiel.
Wahl | Norderdithmarschen | Schleswig-Holstein | Deutsches Reich |
---|---|---|---|
1924 (I) | 7,3 % | 7,4 % | 6,6 % |
1924 (II) | 2,9 % | 2,7 % | 3,0 % |
1928 | 18,1 % | 4,0 % | 2,6 % |
1930 | 50,3 % | 27,0 % | 18,3 % |
1932 (I) | 68,4 % | 51,0 % | 37,4 % |
1932 (II) | 65,3 % | 45,7 % | 33,1 % |
1933 | 68,6 % | 53,2 % | 43,9 % |
Am 1. Oktober 1932 wurde der Landkreis mit dem Kreis Süderdithmarschen vorübergehend zum Kreis Dithmarschen vereinigt. Am 1. Oktober 1933 wurden die beiden Kreise wieder getrennt.
Große Teile des Kreises Norderdithmarschen waren bis 1934 in Kirchspielslandgemeinden gegliedert. Die Kirchspielslandgemeinden waren regionaltypische und historisch gewachsene Verwaltungseinheiten. Sie wurden am 1. April 1934 aufgelöst und ihre einzelnen Dörfer wurden zu eigenständigen Landgemeinden erhoben. Nach einer Reihe von Gemeindefusionen im Verlauf der 1930er Jahre umfasste der Kreis 1945 zwei Städte und 71 Landgemeinden.[2]
Nach weiteren Gemeindefusionen bestanden im Kreis Norderdithmarschen Anfang 1970 zwei Städte und 66 Landgemeinden. Im Zuge der schleswig-holsteinischen Verwaltungsreform wurde der Kreis am 26. April 1970 mit dem Kreis Süderdithmarschen zum heutigen Kreis Dithmarschen vereinigt, der in seinen Grenzen wieder dem Territorium der ehemaligen Bauernrepublik entspricht.[3]
(Verwaltungsgliederung vom 25. April 1970, Einwohnerzahlen vom 27. Mai 1970)
Städte (Einwohner) (Fläche in ha)
Weitere Gemeinden (Einwohner) (Fläche in ha)
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Die folgende Liste enthält die Kirchspielslandgemeinden des Kreises Norderdithmarschen, die am 1. April 1934 aufgelöst wurden und ihre jeweiligen Nachfolgegemeinden:[5]
Die folgende Liste enthält alle Gemeinden des Kreises Norderdithmarschen, die zwischen 1934 und der Auflösung des Kreise am 26. April 1970 in andere Gemeinden eingegliedert wurden:[5][2]
Gemeinde | eingemeindet nach |
Datum der Eingemeindung |
---|---|---|
Bennewohld | Süderholm | 1. April 1943 |
Borgholz | Weddingstedt | 1. Januar 1969 |
Dahrenwurth | Lehe | 1. Juli 1936 |
Flehderwurth | Groven | 1. Juli 1936 |
Mahde-Wollersum | Groven | 1. Juli 1936 |
Nesserdeich | Groven | 1. Juli 1936 |
Österborstel | Tellingstedt | 1. Oktober 1959 |
Preil | Lehe | 1. Juli 1936 |
Sankt Annen-Damm | Sankt Annen | 1. Juli 1936 |
Sankt Annen-Neufeld | Sankt Annen | 1. Juli 1936 |
Sankt Annen-Österfeld | Sankt Annen | 1. Juli 1936 |
Süderholm | Heide | 1. Januar 1968 |
Weddinghusen | Weddingstedt | 1. Januar 1969 |
Am 1. Juli 1956 wurde dem Kreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen HEI zugewiesen. Es leitet sich von der Kreisstadt Heide ab. Es wird im Kreis Dithmarschen durchgängig bis heute ausgegeben.
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