Nonntal
Stadtteil von Salzburg Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Nonntal ist ein Stadtteil der österreichischen Stadt Salzburg und liegt südlich der linken Altstadt. Der Stadtteil wird im Osten durch den Eschenbach, im Norden durch den Festungsberg, im Westen durch die Fürstenallee und den Hans-Donnenberg-Park begrenzt. Im Westen und Südwesten bildet die Hangkante der Friedhofsterrasse unterhalb der Thumeggerstraße, der nördlichen Verlängerung der Tauxgasse und des Ostteils der Karl-Höller-Straße die Grenzlinie, im Südosten begrenzt die Nonntaler Hauptstraße den Stadtteil gegen Morzg-Kleingmain. Der Siedlungsraum von Nonntal umgreift dabei mit drei fürsterzbischöflichen Fürstenwegen – nämlich der heutigen Hellbrunner Straße im Osten, der heutigen Fürstenallee im Westen und der heutigen Hofhaymer Allee im Süden – den uralten Landschaftsraum von Freisaal mit dem zentralen fürsterzbischöflichen Schloss Freisaal. Die alte Vorstadt Nonntal (Inneres Nonntal) gehört mit zum Weltkulturerbe der Stadt Salzburg. Der Stadtteil Nonntal besitzt eine Größe von 126,6 ha und eine Einwohnerzahl von gut 4.000 Bewohnern.
Oberhalb von Nonntal, das im Mittelalter bis nach Morzg und Hellbrunn hinaus zumindest weitgehend im Eigentum des Benediktinen-Klosters Stift Nonnberg stand, erhebt sich der Nonnberg mit dem Kloster, das dem Stadtteil den Namen gab. Der Nonnberg über dem Nonntal war wohl schon in keltischer Zeit besiedelt. Im inneren Nonntal wurden Reste eines antik-römischen Hauses aus der Zeit der Erbauung Iuvavums entdeckt. Im Mittelalter wohnten hier vor allem die Dienstleute des Benediktinen-Frauenstiftes, also Knechte und Mägde, Wäscher, Schmiede, Bäcker und Müller, zu denen sich aber im Zuge der allmählichen Stadterweiterung in der alten Salzburger Vorstadt (die stets außerhalb der Wehranlagen der Stadt Salzburg gelegen war), bald auch viele Salzburger Bürger gesellten.
1839 wird Nonntal beschrieben als „eine Vorstadt von Salzburg […] mit 81 Häusern, 175 Wohnparteyen, 436 Einwohnern, bey 400 Schritte von der Hauptstadt [entfernt]“.[1]
Die gotische Erhardkapelle ist erstmals 1404 erwähnt. Die Kapelle war mit dem nächstliegenden Krankenhaus verbunden und so zuerst wesentlich als Spitalskirche genutzt. Sie war bereits dem heiligen Erhard, dem wundertätigen Patron der Kranken und Armen geweiht. Die Kapelle hatte sich zuletzt als recht baufällig (und zudem „unmodern“) erwiesen. Von 1685 bis 1689 wurde unter Erzbischof Max Gandolf von Kuenburg vom Architekten Giovanni Gaspare Zuccalli die heutige Erhardkirche im Stil des italienischen Barock erbaut und besitzt eine beherrschende Tambourkuppel mit aufgesetzter Laterne, die von schlankeren Seitentürmen mit einem der Kuppel ähnelndem Helmaufsatz umrahmt wird. Das Eingangsportal ist als Portikus mit einer zweiflügeligen Treppe gestaltet und ähnelt so entfernt einem herrschaftlichen Renaissanceschloss. Dieser hochgelegene Eingang weist auf die früher zahlreichen Überschwemmungen hin, vor dem die Kirche geschützt werden sollte.
Vor der St.-Erhard-Kirche befand sich zwischen 1727 und 1879 der dörfliche Friedhof für die Bewohner des Nonntals. Er wurde 1902 abgetragen und umgestaltet. Heute erinnert ein hohes Kruzifix (aufgestellt vom Salzburger Stadtverein 1989) an diese einstige Bestimmung des heutigen Kirchenvorplatzes.
Fürsterzbischof Paris Graf Lodron ließ in den Jahren nach 1622 am linken Ufer der Salzach unterhalb des Nonnberges als Teil der Stadtbefestigung dieses starke Verteidigungsbauwerk errichten. Es ist unterhalb des Klosters heute nur noch kleinräumig als „Schanzl“ erhalten. Nächstgelegen stand einst die alte Fronfeste, die gemeinsam mit einem Gutteil der Wehranlagen 1906 abgebrochen wurde, um Platz für das neue Justizgebäude zu schaffen.
Siehe auch Befestigungen der Stadt Salzburg
Der Hans-Donnenberg-Park ist nach dem langjährigen Vizebürgermeister der Stadt Salzburg Hans Donnenberg (1952–1964) benannt. Er wurde um 1965 an der Hangkante der alten Friedhofsterrasse unter Vergrößerung des alten Gartens (Obst- und Gemüsegarten) des Nonntaler Versorgungshauses angelegt.
Der Soldatenfriedhof (Militärfriedhof) wurde 1803 während der Napoleonischen Kriege angelegt und war als letzte Ruhestätte für Militärangehörige bis 1882 in Verwendung. Hier liegen 2127 Soldaten beerdigt, die großteils friedlich verstorben sind.
In Verhandlungen zwischen 1997 und 2001 konnte Landeshauptmann Franz Schausberger eine Zusicherung der Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur, Elisabeth Gehrer, für die Finanzierung und die Errichtung des Uniparks Nonntal erreichen.[2] Das 2005 aus einem Architekturwettbewerb als Sieger hervorgegangene Projekt (Architektur: Storch Ehlers Partner) wurde im Herbst 2011 nach etwa dreieinhalbjähriger Bauzeit fertiggestellt. Der Unipark Nonntal beherbergt die Fachbereiche Anglistik, Erziehungswissenschaft und Kultursoziologie, Germanistik, Linguistik, Romanistik, Slawistik sowie Kunst-, Musik- und Tanzwissenschaft der Universität Salzburg. Ferner finden sich in dem zur Fakultät für Kultur- und Gesellschaftswissenschaften gehörende Gebäude eine Teilbibliothek der Universitätsbibliothek Salzburg sowie ein Hörsaal im Stile eines Audimax. Der Unipark ersetzt die bis dahin in der Akademiestraße befindlichen Institutsgebäude. Auf 17.000 Quadratmetern finden rund 5500 Studenten und 300 wissenschaftliche Mitarbeiter der Universität Platz. Aufgrund seiner imposanten Gestaltung wird der Unipark für ein nicht zu übersehendes architektonisches Monument des gesamten Stadtteils Nonntal gehalten.[3][4]
Die Errichtung des Uniparks ist Teil eines Gesamtkonzepts – nämlich die völlige Neuordnung des Areals (unter anderem mit dem ehemaligen Sportplatz des Salzburger AK 1914), zu dem auch der Neubau der ARGEkultur Salzburg, der Abriss der Institutsgebäude in der Akademiestraße gegenüber der Pädagogischen Hochschule und Ersatz durch das Sportzentrum Mitte sowie ein neues Busterminal (für Tagestouristen) und ein neuer Anschluss der Grünzone Freisaal an die Altstadt gehören.[5]
Das Sportzentrum Mitte liegt zwischen dem Unipark Nonntal und den Freisaalwiesen und besteht aus einem kleinen Stadion, einem Kunstrasenplatz mit Leichtathletikanlage und 400-Meter-Tartan-Bahn, einer Sporthalle, mehreren Trainingsplätzen (davon ein Kunstrasenplatz), einem Basketballfeld und eine Fun-Court. Es ersetzt den alten SAK-Platz, den alten UFC Platz und die alte Sportunion Turnhalle. Nach einer langjährigen Diskussions- und Planungsphase wurde die Anlage im Jahr 2008 (erster und zweiter Teil) bzw. 2010 (dritter Teil) fertig gestellt. Die Anlage wird vom Salzburger AK 1914, der Sportunion und den Schulen der Gegend genutzt.[6]
Nonntal gliedert sich in zwei Bereiche: einen historischen Teil, das Innere Nonntal, das zum Altstadtschutzgebiet und auch zum Weltkulturerbe zählt, und einen außerhalb gelegenen – heute ungleich größeren – Bereich, das Äußere Nonntal. Das Innere Nonntal gehörte in fürsterzbischöflicher Zeit mit zum Weichbild der Stadt, in dem folgerichtig – trotz der Lage vor den Stadtmauern – das strenge Stadtrecht galt; das Äußere Nonntal war dagegen in fürsterzbischöflicher Zeit nie Teil der Stadt. Die sichtbare Grenze zwischen Innerem und Äußerem Nonntal bildet die Mariensäule am Beginn der Fürstenallee, die aus einem alten Grenzkreuz („Weichbildkreuz“) hervorgegangen ist.
Der Stadtteil wird von Bürgerhäusern im Charakter des 17. Jahrhunderts geprägt, die im Kern aber oft mittelalterlich sind. Er besitzt kleinstädtischen Charakter.
Als bemerkenswerte historische Profanbauten gelten:
Zwischen dem Inneren und dem äußeren Nonntal steht heute eine Mariensäule (errichtet 1735, vor dem Haus Fürstenallee 1), an deren Stelle auf einer Säule zuvor ein Weichbildkreuz stand, das seit dem späteren 15. Jahrhundert die Grenze der städtischen Gerichtsbarkeit anzeigte. Das Äußere Nonntal war ursprünglich von verstreut liegenden Höfen (großteils im Eigentum des Stiftes Nonnberg) geprägt. Dichter bebaut wurde der Siedlungsraum im stadtnahen Teil schon seit der Zwischenkriegszeit, im äußeren seit der Zeit großteils erst nach etwa 1960. Das Äußere Nonntal reicht bis zur Hofhaymerallee, wo der Stadtteil Morzg mit dessen stadtseitiger Siedlung Kleingmain beginnt.
Bemerkenswerte historische Profanbauten:
Benachbarte Stadtteile von Nonntal sind im Norden die Altstadt, im Osten der Siedlungsraum Josefiau, im Süden Morzg mit seinem stadtnahen Teil Kleingmain und im Westen die Riedenburg.
Nonntal ist heute vor allem als Schulstadt bekannt. Der Stadtteil beherbergt neben zwei Kindergärten eine Volksschule und die Übungshauptschule der Pädagogischen Hochschule. In Inneren Nonntal befinden sich die Neue Mittelschule Nonntal und drei Gymnasien an der Josef-Preis-Allee. Im Äußeren Nonntal an der Akademiestraße bestehen weitere Gymnasien sowie die Pädagogische Hochschule. Ein großer Bau, an den offenen Freisaalwiesen gelegen, ist das zur Universität Salzburg gehörige Gebäude der Naturwissenschaftlichen Fakultät.
Weitere wichtige Bauwerke und Einrichtungen in Nonntal sind:
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