Niederndobrach
Gemeindeteil der Großen Kreisstadt Kulmbach Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Niederndobrach (oberfränkisch: Nidderndohbrich[1]) ist ein Gemeindeteil der Großen Kreisstadt Kulmbach im Landkreis Kulmbach (Oberfranken, Bayern).[2] Niederdobrach liegt in der Gemarkung Höferänger.[3]
Niederndobrach Große Kreisstadt Kulmbach | |
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Koordinaten: | 50° 8′ N, 11° 26′ O |
Höhe: | 330 m ü. NHN |
Postleitzahl: | 95326 |
Vorwahl: | 09221 |
Geografie
Das Dorf liegt an der Dobrach. Die Gegend ist weitestgehend flachhügelig, im Osten befindet sich die bewaldete Anhöhe Martersberg (492 m ü. NHN), im Südwesten der Heidelberg (395 m ü. NHN). Unmittelbar östlich tangiert die Bundesstraße 85 den Ort. Die Kreisstraße KU 3 führt nach Höferänger zur B 85 (0,6 km nordöstlich) bzw. nach Höfstätten (1,4 km südwestlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt die B 85 kreuzend nach Ziegelhütten (1,5 km südöstlich).[4]
Geschichte
Zusammenfassung
Kontext
Der Ort wurde 1361 als „Dabrach“ erstmals urkundlich erwähnt.[5] Dem Ortsnamen liegt ein gleichlautender Gewässername zugrunde. Das Bestimmungswort ist dǫbru (slaw. für Eichenwald), das Grundwort aha (ahd. für Bach, Wasser).[6] 1398 wurde der Ort „Munchdabrach“ genannt zur Unterscheidung von dem 4 Kilometer nordwärts gelegenen „Dabrach“, dem heutigen Grafendobrach. Den Zusatz Munch- erhielt der Ort, weil das Kloster Langheim dort begütert war. 1740 wurde der Ort erstmals „Niederndobrach“ genannt.[5]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Niederndobrach 10 Anwesen. Das Hochgericht übte das bayreuthische Stadtvogteiamt Kulmbach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte der bambergische Langheimer Amtshof. Grundherren waren der Langheimer Amtshof (1 Mahlmühle, 7 Güter), das Amt I des Rittergutes Kirchleus (1 Gut) und das Rittergut Wernstein (1 Hof).[7]
Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Kulmbach. Mit dem Gemeindeedikt wurde Niederndobrach dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Oberdornlach und der 1812 gebildeten Ruralgemeinde Oberdornlach zugewiesen. Infolge des Zweiten Gemeindeedikts (1818) wurde der Ort in die neu gebildete Ruralgemeinde Unterdornlach umgemeindet, die 1955 in Höferänger umbenannt wurde.[8] Am 1. Januar 1974 wurde Niederndobrach im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Kulmbach eingegliedert.[9]
Einwohnerentwicklung
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Ort wird zu Kulmbach gerechnet.
Religion
Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Peter in Kulmbach gepfarrt.[7][18]
Literatur
- Rüdiger Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 38). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2012, ISBN 978-3-7696-6554-3.
- Johann Kaspar Bundschuh: Niederdobrach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 4: Ni–R. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753101, Sp. 1 (Digitalisat).
- Erich Freiherr von Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Oberfranken. Band 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1952, DNB 451738918, S. 22.
- Georg Paul Hönn: Nieder-Dobrach. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 278 (Digitalisat).
- Otto Knopf: Thüringer Schiefergebirge, Frankenwald, Obermainisches Bruchschollenland : Lexikon. Ackermann-Verlag, Hof 1993, ISBN 3-929364-08-5, Sp. 440.
Weblinks
- Niederndobrach in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 16. Dezember 2021.
- Niederndobrach in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 8. August 2020.
- Niederndobrach im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 8. August 2020.
Fußnoten
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