Markt Sankt Martin (ungarisch Sopronszentmárton, Szentmárton; kroatisch Sveti Martin)[1] ist eine Marktgemeinde im Bezirk Oberpullendorf im Burgenland in Österreich.

Schnelle Fakten Marktgemeinde, Wappen ...
Marktgemeinde
Markt Sankt Martin
WappenÖsterreichkarte
Wappen von Markt Sankt Martin
Markt Sankt Martin (Österreich)
Markt Sankt Martin (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Burgenland
Politischer Bezirk: Oberpullendorf
Kfz-Kennzeichen: OP
Fläche: 32,11 km²
Koordinaten: 47° 34′ N, 16° 26′ O
Höhe: 307 m ü. A.
Einwohner: 1.282 (1. Jän. 2024)
Bevölkerungsdichte: 40 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 2812, 7341
Vorwahl: 02618
Gemeindekennziffer: 1 08 12
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Kirchenplatz 17
7341 Markt Sankt Martin
Website: www.marktstmartin.at
Politik
Bürgermeister: Jürgen Karall (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022)
(19 Mitglieder)
14
5
14 5 
Insgesamt 19 Sitze
Lage von Markt Sankt Martin im Bezirk Oberpullendorf
Lage der Gemeinde Markt Sankt Martin im Bezirk Oberpullendorf (anklickbare Karte)
Lage der Gemeinde Markt Sankt Martin im Bezirk Oberpullendorf (anklickbare Karte)
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Pfarrkirche Markt St. Martin
Pfarrkirche Markt St. Martin
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
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Geografie

Die Gemeinde liegt im Mittelburgenland. Teile des Gemeindegebietes gehören zum Naturpark Landseer Berge. Der ehemalige Vulkan Pauliberg und seine Umgebung (Landseer Bucht) sind geologisch untersucht.[2]

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende drei Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[3]):

  • Landsee (280) samt Blumau
  • Markt Sankt Martin (802)
  • Neudorf bei Landsee (200)

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Landsee, Neudorf bei Landsee und St. Martin.

Nachbargemeinden

Wiesmath (WB) Kobersdorf, Weppersdorf Lackenbach
Hollenthon (WB)

Kirchschlag (WB)

Thumb Unterfrauenhaid
Weingraben Kaisersdorf Neutal

Geschichte

Vor Christi Geburt war das Gebiet Teil des keltischen Königreiches Noricum und gehörte zur Umgebung der keltischen Höhensiedlung Burg auf dem Schwarzenbacher Burgberg.

Während der Römerzeit lag das heutige Markt Sankt Martin in der Provinz Pannonia.

Der Ort gehörte – wie das gesamte Burgenland – bis 1920/21 zum Königreich Ungarn (Deutsch-Westungarn). Ab 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Sopronszentmárton verwendet werden.

Nach Ende des Ersten Weltkrieges wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes).

1931 wurde die Gemeinde Schwabenhof, welche mit Markt Sankt Martin Beziehungen im Bereich der Verwaltung und der Pfarre pflegte, trotz Ablehnung des Neutaler Gemeinderates, nach Neutal eingemeindet.

Der später hinzugekommene Ortsteil Neudorf wurde erstmals 1583 bei der Teilung des Erbes von Johann Csòron (Herrschaft Kobersdorf) erwähnt. Die ersten Siedler waren Kroaten, denen später die deutsche Bevölkerung folgte. 1643 wurde Neudorf als katholische Ortschaft erwähnt. 1934 wies Neudorf 351 Deutsche und 53 Roma als Bewohner auf. 1971 verlor Neudorf seine Selbstständigkeit und wurde (zusammen mit Landsee) ein Ortsteil der Gemeinde Markt Sankt Martin.[4] Die Filialkirche Neudorf bei Landsee wird im Dehio-Handbuch Burgenland (1976) als „ehemalige Wallfahrtskirche zum Gegeißelten Heiland“ angeführt.[5]

Das Marktrecht von Markt Sankt Martin wurde 1973 bestätigt.

Bevölkerungsentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Thumb
Burgruine Landsee
Thumb
Kamaldulenserkloster Landsee
Thumb
Pfarrkirche Landsee
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Markt Sankt Martin

Sport

Wirtschaft und Infrastruktur

Der Ort beheimatet Betriebe aus den verschiedensten Sparten:

  • Basaltwerk Pauliberg
  • Diskothek Kuhstall, Nasa Bar[7]
  • Pizzeria Venezia
  • Autohaus Dorner[8]
  • Getränkeautomaten Grill
  • Tischlerei Parapatits[9]
  • Pfrommer Strickwarenfabrik
  • Kürbis-, Mohn- und Kernprodukte Schütz[10]

Politik

Gemeinderat

Gemeinderatswahl 2022
 %
80
70
60
50
40
30
20
10
0
71,77
(+5,46)
25,55
(−5,28)
2,39
(−0,46)
0,30
(n. k.)
2017

2022

Thumb
Gemeindeamt

Der Gemeinderat umfasst aufgrund der Anzahl der Wahlberechtigten insgesamt 19 Mitglieder.

Weitere Informationen Partei, Sti. ...
Ergebnisse der Gemeinderatswahlen seit 1997
Partei 2022[11] 2017[12] 2012[13] 2007[14] 2002[15] 1997[15]
Sti. % M. Sti.%M. Sti.%M. Sti.%M. Sti.%M. Sti.%M.
SPÖ 722 71,77 14 62866,3113 46753,3710 54760,9812 49456,0711 39146,499
ÖVP 257 25,55 5 29230,836 40846,639 35039,027 36341,208 34240,678
FPÖ 24 2,39 0 272,850 nicht kandidiert nicht kandidiert 242,720 nicht kandidiert
KLART 3 0,30 0 nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert
WFG nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert 10812,842
Wahlberechtigte 1265 1163 1129 1133 1091 1085
Wahlbeteiligung 83,56 % 85,98 % 84,94 % 86,58 % 88,63 % 85,35 %
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Gemeindevorstand

Neben Bürgermeister Jürgen Karall (SPÖ) und Vizebürgermeister Patrick Fuchs (SPÖ) gehören weiters Friedrich Authried (SPÖ), Christian Draxler (ÖVP) und Gerald Horvath (SPÖ) dem Gemeindevorstand an.[16]

Zu Ortsvorstehern wurden Patrick Fuchs (SPÖ, für Landsee) und Friedrich Authried (SPÖ, für Neudorf) ernannt.[16]

Bürgermeister

Bürgermeister ist seit 28. Dezember 2016 Jürgen Karall (SPÖ). Nachdem Rudolf Steiner (SPÖ), der die Gemeinde seit 2002 leitete, im November 2016 seinen bevorstehenden Rücktritt bekanntgab, wurde im Rahmen der Gemeinderatssitzung Karall, der bisher Gemeindekassier war, zu seinem Nachfolger gewählt.[17] Bei der Bürgermeisterdirektwahl am 1. Oktober 2017 wurde Karall mit 74,77 % in seinem Amt bestätigt. Sein Mitbewerber Bernhard Reisner (ÖVP) erhielt 25,23 %.[12]

Bei der Wahl 2022 wurde Jürgen Karall mit 78,23 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt.[11]

Leiter des Gemeindeamts ist Gerhard Horwath.[18]

Wappen

Blasonierung: „In Gold auf einem grünen Hügel stehend eine rote Darstellung des Heiligen Martin auf dem Pferd, den Mantel mit einem Bettler teilend, in den Oberecken vorne ein roter Wehrturm, hinten ein mit einem roten Schläger gekreuzter roter Hammer.[19]

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter:

  • Paul Kiss (1894–1961), Politiker (NSDAP)
  • Ivan Wurglics (1924–2002), Landesbeamter und Politiker der SPÖ, Abgeordneter zum Burgenländischen Landtag
  • Christine Heindl (* 1950), Berufsschullehrerin und ehemalige österreichische Politikerin (Grüne), 1990–1994 Abgeordnete zum Nationalrat

Einzelnachweise

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