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iberische jüdische Zwangskonvertiten Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Marranen oder Marranos, auch Conversos oder Neuchristen (spanisch cristianos nuevos, portugiesisch cristãos-novos), sind iberische Juden und deren Nachkommen, die unter Zwang oder schwerem Druck zum Übertritt zum Christentum gezwungen wurden. Oft wurde ihnen vorgeworfen, als Kryptojuden weiterhin jüdische Riten zu praktizieren. Der Begriff tauchte erstmals im spätmittelalterlichen Spanien auf.[1]
Eine prägnante und viel zitierte Definition der Marranen stammt vom Philosophen Carl Gebhardt (1922): „Der Marrane ist ein Katholik ohne Glauben und ein Jude ohne Wissen, doch Jude im Willen.“[2]
Einige Forscher, so Révah und Yerushalmi, beschränken den Begriff Marrane auf Conversos, die im Geheimen „judaisieren“ und die Absicht hegen, zum Judentum zurückzukehren. Andere Forscher, wie Benzion Netanjahu, Yirmiyahu Yovel, Cecil Roth, N. Wachtel und die französische Schule, verwenden das Wort als Oberbegriff für alle judeoconversos iberischer Abstammung.[3] Nicht wenige Historiker vermeiden den Ausdruck wegen seiner Unbestimmtheit und seiner Herkunft aus der judenfeindlichen Vulgärsprache, siehe unten.
Im Spanischen und Portugiesischen bedeutet marrano bzw. marrão „Schwein“. Abgeleitet vom spanischen Verb marrar (irren, verfehlen, vom rechten Weg abweichen) kann es aber auch im Sinne von Abtrünniger, Renegat interpretiert werden. Diese begriffliche Unschärfe führte dazu, dass die Bezeichnung Marrane in Bezug auf getaufte Juden meist als Schmähwort gilt.[4]
In anderen Erklärungen wird der Begriff aus dem Arabischen hergeleitet. So bezieht sich die Real Academia Española auf das Adjektiv muharram,[5] das auf religiöse Verbote verweist und im konkreten Kontext in der anathematischen Bedeutung von „(von Gott) verflucht, exkommuniziert“ interpretiert wird.[6] Andere Deutungen verweisen auf das spätarabische Wort barrānī[7] für „Fremder, Außenseiter“[8] oder das arabische Verb marana[9] (biegsam, anpassungsfähig sein).[10]
Einige führen Marrane auf das hebräische Wort mar’it ayin (Augenschein, Trugbild) zurück, da die Marranen augenscheinlich Christen waren, doch im Geheimen Juden blieben, oder auf Hebräisch mochoram (verbannt, verboten), das mit dem oben genannten arabischen muḥarram verwandt ist.[11] Nach einer anderen Deutung stammt der Begriff vom aramäischen maran atha (Unser Herr ist gekommen) oder mar anus und bar anus (gezwungener Herr oder Mann bzw. Sohn eines Gezwungenen).
Auf den Balearischen Inseln setzte sich eine andere Bezeichnung der Nachkommen zwangsgetaufter Juden durch: Xuetes (mallorquinisch) bzw. Chuetas (spanisch). Auch in diesem Fall ist die Herkunft ungesichert. Das Wort scheint mit dem katalanischen xulla (Speck) verwandt zu sein, was darauf zurückzuführen ist, dass der freiwillige oder erzwungene öffentliche Verzehr von Schweinefleisch angeblich als Beweis der Zugehörigkeit zur christlichen Glaubensgemeinschaft galt. Nach anderer Deutung stammt es von juetó, einer Verkleinerungsform von jueu (Jude).[12]
Marrane und Converso sind in der heutigen Forschung die gängigen Bezeichnungen für Judeoconversos iberischer Herkunft und deren Nachkommen.[13] Im Hebräischen werden zwangsgetaufte Juden als anussim (Gezwungene) bezeichnet.
Die Geschichte der Marranen ist Teil der Geschichte der Juden der Iberischen Halbinsel, der Sephardim, und spiegelt in verschiedenen Zwangsbekehrungswellen und Verfolgungen der Inquisition in Spanien, Portugal und Übersee den Antijudaismus der christlichen Bevölkerungen und Herrscher wider. Weitere historische Ereignisse für die Marranen sind deren weltweite Emigration, die Vertreibung der Juden aus Spanien durch das Alhambra-Edikt im Jahr 1492 und die Massentaufe in Portugal im Jahr 1497.
Auf der Iberischen Halbinsel gab es bereits früh jüdische Niederlassungen. Archäologisch belegt ist die Präsenz von Juden seit den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung. Die Zeit unter römischer und unter westgotischer Herrschaft war anfänglich geprägt durch Toleranz. Dies änderte sich, als die Westgoten vom arianischen zum katholischen Glauben übertraten. Nachdem im 3. Konzil von Toledo antijüdische Beschlüsse erlassen worden waren, setzten erste Judenverfolgungen ein. Der Westgotenkönig Sisebut führte im Jahr 613 zum ersten Mal Zwangstaufen durch. Unter seinen Nachfolgern wurden die Verfolgungen weitergeführt. Viele der zwangsbekehrten Juden übten ihre Religion weiter im Geheimen aus. Bevor es den Begriff Marrane gab, begann ein erstes Jahrhundert des Kryptojudentums.
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Als die Mauren im Jahr 711 bei der Schlacht am Río Guadalete das Reich der Westgoten vernichteten, änderte sich die Lage der zwangsgetauften Juden entscheidend. Unter der islamischen Herrschaft durften sie ihren angestammten Glauben wieder ausüben. Zudem setzte eine jüdische Einwanderungswelle aus Nordafrika und dem Nahen Osten ein. Das neu erstandene spanische Judentum erlebte bis zum 10. Jahrhundert eine eigentliche Blüte. Die Beziehung zur islamischen Bevölkerung war jedoch nicht immer ungetrübt. So kam es 1066 zum Massaker von Granada, bei dem mehrere tausend Juden ihr Leben verloren.[14] Als die Almohaden im 12. Jahrhundert die Macht in Al-Andalus übernahmen, änderte sich die Situation der Juden schlagartig. Die neuen Herrscher vertraten einen intoleranten Islam. Den Juden wurde die Wahl gestellt, zum Islam überzutreten oder auszuwandern. Die zweite große Zwangsbekehrung setzte ein. Eine große Zahl von Juden nahm vorübergehend den islamischen Glauben an. Das prominenteste Opfer war der Religionsphilosoph Maimonides. Viele fanden Zuflucht in Nordafrika und vor allem im christlichen Teil Spaniens.
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In den ersten Jahrhunderten der Reconquista (12. und 13. Jahrhundert) herrschte in Spanien ein Klima der religiösen Toleranz. Das Nebeneinander der drei abrahamitischen Religionen wird zuweilen als Convivencia bezeichnet. Die vor allem von Américo Castro vertretene These der convivencia wurde allerdings von dem auf Andalusien spezialisierten Historiker Eduardo Manzano Moreno infrage gestellt.
Juden und Christen waren stets auf eine klare Trennung bedacht. Die Juden wohnten in eigenen Vierteln, den Aljamas oder Judérias, wo ihnen eine eigene Gerichtsbarkeit zustand und sie direkt der Krone unterstanden. Einige der Juden erlangten angesehene Stellungen am Hofe, vor allem im Finanzbereich als Steuereinzieher, Geldverleiher oder Finanzaufseher.
Die Situation der Juden verschlechterte sich im 14. Jahrhundert zusehends. Infolge innerspanischer Wirren kam es zu einer Aushöhlung der rechtlichen und sozialen Lage der Juden.[15] Die antijüdische Stimmung in der Bevölkerung stieg zunehmend, bis es 1391 zur Katastrophe kam. Unter dem Einfluss der antisemitischen Hasspredigten des Archidiakons Ferran Martinez kam es im Juni 1391 in Sevilla zu Pogromen, die sich schon bald auf ganz Spanien und die Balearen ausweiteten. Unzählige Judenviertel wurden geplündert und zerstört, tausende Juden getötet und zehntausende zur christlichen Taufe gezwungen. Die Historiker sprechen von den größten antijüdischen Ausschreitungen des ganzen Mittelalters.[16] Es war ein Schlag, von dem sich das spanische Judentum nie mehr ganz erholten konnte.
Zu weiteren Bekehrungswellen kam es zu Beginn des 15. Jahrhunderts. Der Bischof von Burgos Pablo de Santa Maria, der sich als Rabbi Shlomo Halevi im Jahr 1391 (freiwillig?) taufen ließ, tat sich hervor, indem er Druck auf die jüdischen Gemeinden ausübte und sie zur Konversion aufrief. Mit weit mehr Erfolg trat der Dominikaner Vinzenz Ferrer auf. In den Jahren 1412–1414 zog er predigend von Stadt zu Stadt und rief Juden und Muslime zur Bekehrung auf. Ferrer, der die Zwangsbekehrungen von 1391 noch verurteilt hatte, drang als eschatologischer Bußprediger mit dem Kreuz in der Hand in Synagogen und Moscheen ein und forderte die Anwesenden zur Umkehr auf. Mit seinen Predigten vom nahen Weltende hatte er einigen Erfolg und war gleichzeitig Auslöser für weitere Judenverfolgungen.
Krönung der Bekehrungsversuche war die Disputation von Tortosa (1413–1414). Die Religionsgespräche von Tortosa zwischen Juden und Christen wurden vom damaligen Gegenpapst Benedikt XIII (vormals Pedro de Luna) veranlasst. Hauptvertreter der christlichen Seite war der Converso Gerónimo de Santa Fe (Josua ben Josef Lorki); für die jüdische Seite hatte er Rabbis aus ganz Aragonien nach Tortosa berufen. Hauptgegenstand war die Messianität Jesu. Die jüdischen Vertreter hatten keinerlei Redefreiheit und durften nur die Anschuldigungen Gerónimos beantworten. Somit war von vornherein klar, wer als Sieger aus der Disputation hervorging. Die Auswirkungen der Niederlage waren für die Juden einschneidend. Tausende ließen sich taufen und die Demoralisierung im jüdischen Lager war groß.[17]
Die Aktivitäten von Paul von Burgos, Ferrer, Gerónimo und Benedikt XIII. hatten zusätzlich den Effekt, dass weiter antijüdische Gesetze erlassen wurden. So wurde die Segregation verschärft und die Juden weiter sozial ausgegrenzt. Wie viele Juden sich halb freiwillig, halb gezwungen in den Jahren zwischen 1412 und 1415 taufen ließen, ist schwer zu schätzen; es werden einige zehntausende gewesen sein.[18]
Siehe auch: Geschichte der Juden (Mittelalter) → Spanien
Im letzten Jahrhundert der jüdischen Geschichte (von 1391 bis 1492) war das spanische Judentum gespalten in altgläubige Juden und in Marranos. Die Conversos traten allerdings nicht als kohärente Gruppe auf. Das Spektrum der Auffassungen war breit; es reichte von den Judaizantes, die im Geheimen nach wie vor den mosaischen Glauben ausübten bis zu strengkatholischen Judenhassern. Gemein war ihnen, dass sie keine Möglichkeit mehr hatten ins Judentum zurückzukehren, ohne zu Häretikern zu werden.
Die Conversos legten eine erstaunliche Aufstiegsmobilität an den Tag.[19] Den Marranen standen nun auch Berufe offen, die ihnen als Juden vorenthalten waren. Mit geschickter Heiratspolitik gelang zudem einigen Conversos neben dem beruflichen auch der gesellschaftliche Aufstieg. Neid und Missgunst der Altgläubigen bewirkten, dass die Judenfeindschaft in Hass gegen die Marranen umschlug. Zu ersten Anticonverso-Unruhen kam es 1449 in Toledo und später in anderen Städten Andalusiens.
Da mit Gewalt das Problem nicht gelöst werden konnte, wurde mit den „Blutreinheitsgesetzen“, den estatutos de limpieza de sangre reagiert. Mit rassistischen Mitteln sollte bewirkt werden, dass Christen mit jüdischen (oder maurischen) Vorfahren der Zugang zu öffentlichen Ämtern verwehrt wurde. Die Altgläubigen versuchten die Reinheit des Blutes mit Statuten und Gesetzen zu bewahren. Für die Reinheit des Glaubens wurde ab 1478 ein anderes Instrument eingeführt: die Inquisition. Ziel der Aktivität waren die „judaisierenden“ Conversos, die Kryptojuden. Gemäß zeitgenössischen Chronisten sollen zwischen 1481 und 1488 siebenhundert judaizantes den Behörden übergeben und verbrannt worden sein, weitere 5.000 wurden mit Bußauflagen mit der Kirche „versöhnt“.[20]
Das „Converso-Problem“ konnte jedoch längerfristig nur gelöst werden, wenn auch das „Juden-Problem“ aus der Welt geschafft war. So erließen die Katholischen Könige Isabella von Kastilien und Ferdinand II. von Aragon 1492 das Alhambra-Edikt, mit dem beschlossen wurde, innerhalb weniger Monate alle Juden aus Spanien zu vertreiben. Eine der Begründungen zur Vertreibung lag im Conversoproblem. Dieses sei nicht lösbar, solange Juden und Neuchristen so nahe zusammen lebten. Nur durch eine Vertreibung aller Juden könnten die Neuchristen von der ständigen Versuchung des Judaisierens geschützt werden. So wurden im gleichen Jahr, als die Reconquista (unter Mithilfe von Juden und Conversos) zu Ende geführt worden war, alle Juden aus Spanien vertrieben. Ein Teil der Betroffenen entschied sich zur Konversion, eine große Zahl emigrierte nach Portugal, der Rest fand hauptsächlich im osmanischen Reich Zuflucht.[21]
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Das Zusammenleben der jüdischen Minderheit mit den portugiesischen Christen war im Mittelalter recht problemarm. Wohl herrschte eine Politik der Segregation, die Juden hatten sich in eigenen Vierteln, den Judarias aufzuhalten. Sie standen unter dem Schutz des Königs und hatten spezielle Steuern und Abgaben zu entrichten. Von großen Verfolgungs- und Bekehrungswellen blieben sie weitgehend verschont. Immer wieder fanden verfolgte spanische Juden Zuflucht in Portugal, so etwa nach den Verfolgungen von 1391. Nach der Einführung der Inquisition von 1478 flüchteten vermehrt auch kastilische Conversos in die portugiesischen Städte. Im Jahre 1488 wurde die Einwanderung weiterer Marranos[22] unterbunden und die bereits eingewanderten zur Weiterreise aufgefordert. Einen großen Zustrom von spanischen Juden erlebte Portugal nach dem Vertreibungsedikt von 1492. Zwischen 50.000 und 100.000 Juden emigrierten nach Portugal, um der Zwangsbekehrung zu entgehen. 600 reichen jüdischen Familien wurde gegen Bezahlung einer beträchtlichen Summe eine dauerhafte Aufnahme gewährt. Den restlichen Flüchtlingen wurde eine vorerst befristete Einreise gestattet. João II. versuchte mit verschiedenen Zwangsmaßnahmen, die spanischen Juden zur Konversion oder zur Weiterreise zu bewegen. Eine besonders grausame Aktion war die Entführung und Zwangstaufe von bis zu 2.000 Kindern und Jugendlichen und deren Deportation nach São Tomé im Jahr 1493. Einige der nicht aufgenommenen Juden emigrierten nach Nordafrika oder Italien, andere konvertierten und kehrten nach Spanien zurück.[23]
Unter dem König Dom Manuel I. entspannte sich die Lage der Juden etwas. Dies änderte sich, als er Isabella, die Tochter des katholischen Königs von Spanien, heiraten wollte. Dem Antrag wurde nur unter der Bedingung zugestimmt, dass auch aus Portugal alle Juden ausgewiesen werden. So erließ Manuel im Dezember 1496 den Erlass, dass alle Juden das Land zu verlassen haben. Aus wirtschaftlichen und sozialen Gründen konnte er sich jedoch einen solchen Aderlass nicht leisten. Im Gegenteil: er hinderte die Juden an der Ausreise und ließ 1497 die gesamte jüdische Bevölkerung zwangstaufen. Im Gegenzug gewährte der König allen Neuchristen eine Amnestie und erließ im Mai 1497 ein Edikt, dass sie während der nächsten zwanzig Jahre nicht wegen abweichender Religionspraxis angeklagt werden durften. Zudem verbot er, dass für die Cristãos novos je eine eigene Gesetzgebung eingeführt werde.[24] Dies war einer der Gründe, dass sich in Portugal eine starke kryptojüdische Tendenz durchsetzen konnte. Zudem waren die portugiesischen Neuchristen eine einigermaßen kompakte Gruppe. Ihre Stellung in der Gesellschaft war, wie schon als sie noch Juden waren, recht einflussreich. Neben Schlüsselstellungen im Finanzwesen und im Großhandel waren sie oft auch im Wissenschaftsbereich führend. Dank ihrem Einfluss konnten sie fast vierzig Jahre lang die Einführung der Inquisition in Portugal verhindern.[25]
Trotz des Schutzes, der den Conversos durch den König gewährt wurde, konnte nicht verhindert werden, dass es zu Ausschreitungen der Altchristen kam. Die schlimmsten Unruhen ereigneten sich um die Osterzeit des Jahres 1506. Zu einem Zeitpunkt, als der König sich wegen der Pest außerhalb Lissabons aufhielt, kam es zu wüsten Verfolgungen der Neuchristen, die als „Massaker von Lissabon“ in die Geschichte eingingen. Fast zweitausend Cristãos novos fanden dabei den Tod. Erst nach drei Tagen wurde das Massaker durch die königlichen Truppen beendet. Die Haupttäter wurden bestraft und den Neuchristen wurden einige Zugeständnisse eingeräumt. Unter gewissen Einschränkungen wurde ihnen zeitweise auch das Recht gewährt, in andere christliche Länder auszuwandern. Obwohl 1512 die Periode der Immunität vor religiösen Verfolgungen verlängert wurde, setzten doch seit 1515 wieder Bestrebungen ein, die Inquisition in Portugal einzuführen.
Siehe auch: Massaker von Lissabon 1506
Im Jahr 1536 erhielt João III. die Erlaubnis, die Inquisition in seinem Land zu etablieren. Vier Jahre später fand in Lissabon das erste Autodafé statt. Nach heftigen Protesten seitens der Neuchristen in Rom wurden die Verfolgungen für einige Zeit unterbrochen, setzten ab 1547 aber mit einer Heftigkeit wieder ein, die ihr spanisches Vorbild an Brutalität und Wirksamkeit noch übertrafen. Die Lage der Marranen entspannte sich um 1580 etwas, als es zwischen Portugal und Spanien zur Personalunion kam. Nun war es den portugiesischen Marranen möglich, ins Nachbarland auszuweichen, um so den Verfolgungen zu entgehen.
Siehe auch:
Einteilung nach religiöser Haltung (gemäß José Faur 1990[27])
Yirmiyahu Yovel (1989) führt in seinem Buch Spinoza and other heretics (Spinoza und andere Häretiker) einige seiner Meinung nach typisch marranische Verhaltensmuster an.[28] Seine These umfasst sieben Punkte:
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