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Gruppe von um 1479/1500 in der Schweiz tätigen Malern Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Nelkenmeister bezeichnet eine Gruppe anonymer spätgotischer Maler, die zwischen 1479 und 1510 in schweizerischem Gebiet tätig waren. Sie signierten ihre Bilder noch nicht wie später weitgehend üblich namentlich, jedoch unterzeichneten sie ihre Bilder jeweils mit zwei geschnittenen Nelken in roter und weisser Farbe oder auch manchmal einer Nelke mit Rispe. Der Gruppe werden ca. 30 Tafelbilder – alle mit religiösen Motiven – zugeordnet, die in ihren Werkstätten wohl zuerst in Basel und dann Bern, Baden, Solothurn und Zürich entstanden.
Eventuell war das Nelkensymbol anfänglich Zeichen einer Marienverehrung und der Passion Christi oder sogar einer Art Bruderschaft dieser Maler.[1] Zuerst also vielleicht ein Zeichen mit mystischer Bedeutung, kann es sich dann zu einem reinen „Markenzeichen“ einer eigenständigen eidgenössischen Malerschule entwickelt haben, mit dem sich die Meister von anderen im schweizerischen Raum tätigen Malern aus anderen Regionen unterscheiden konnten. Das Nelkensymbol ist erstmals auf dem Hochaltarbild der Franziskanerkirche in Freiburg (Schweiz) zu finden.
Hauptwerk und Ausgangspunkt der Gruppe ist das Hochaltarbild der Freiburger Franziskanerkirche, das wohl alle anderen Werkstätten kannten; es wurde von der Basler Werkstatt des Bartholomäus Rutenzweig († 1494) für die Freiburger Franziskanerkirche ausgeführt. Dabei ist Rutenzweig namentlich bekannt, weil er diesen Auftrag und einige andere akquirieren konnte. Ob er dieses Werk künstlerisch entscheidend geprägt hat, ist unklar. Klar ist aber, dass mehrere Hände am Freiburger Hochaltar unterschieden werden können.
Es können dann neben diesem Werk die nachfolgenden Werkgruppen unterschieden werden: die Werkgruppe um einen Berner Nelkenmeister und Werkgruppen um zwei Zürcher Nelkenmeister, von denen einer Hans Leu der Ältere gewesen sein könnte. Sie signierten ihre Werke mit Nelke und Rispe.[2]
Die Werke der Nelkenmeister mit ihrer selbstbewussten Signatur zeigen hochstehendes, noch traditionsbewusstes handwerkliches Niveau im Übergang der Spätgotik zur Renaissance. Ihr Stil ist weniger durch ausschmückendes Detail, sondern durch strenge Komposition und zurückhaltende Dramatik gekennzeichnet,[3] also durch die Andeutung einer Wende im gotischen Stil der Region.[4]
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