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Nationalpark in Spanien Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Nationalpark Archipiélago de Cabrera (auf Spanisch Parque Nacional Marítimo-Terrestre del Archipiélago de Cabrera, auf Katalanisch Parc Nacional Maritimoterrestre de l’Arxipèlag de Cabrera) besteht aus einer Gruppe kleiner Inseln, die zu den Balearen gehören. Er wurde am 29. April 1991[1] durch das Gesetz 14/1991 eingerichtet. Der Nationalpark hat eine Ausdehnung von 10.021 Hektar, davon liegen 8.703 Hektar im Meer und 1.318 an Land.
Die Küsten der Cabrera-Inseln gelten als die ursprünglichsten Spaniens. Auf den Inseln gibt es große Kolonien von Meeresvögeln und einige endemische Tier- und Pflanzenarten. Der Cabrera-Nationalpark ist auch Europäisches Vogelschutzgebiet.
Der Cabrera-Archipel liegt zehn Kilometer vor dem Cap de les Salines, der Südspitze Mallorcas. In geologischer Hinsicht sind die Inseln die südliche Verlängerung des Gebirges Serres de Llevant. Zum Archipel gehören 19 Inseln und Inselchen. Die größte ist Cabrera Gran mit 1.155 Hektar, gefolgt von der Illa des Conills mit 137 Hektar. Andere größere Inseln sind Ses Rates, els Estels, l'Imperial, les Bledes, es Fonoll, na Rodona, l'Esponja, na Plana, na Pobra, s'Illot Pla, s'Illot und na Foradada.
Das Klima ist semiarid, die Inseln sind dem Wind und der salzhaltigen Luft ausgesetzt.[2]
Die potenzielle natürliche Vegetation der Inseln ist eine Garriga mit Wilden Ölbäumen, die Ullastrar genannt wird. Im Ullastrar wachsen weitere Sträucher mit kleinen, ledrigen Blättern wie Phönizischer Wacholder (Juniperus phoenicea subsp. turbinata), Mastixstrauch, Rosmarin, die Kreuzdorn-Art Rhamnus ludovici-salvatoris, Vielblütige Heide, die Meerträubel-Art Ephedra fragilis, Baum-Wolfsmilch und Riesenfenchel. Diese Vegetationsform ist nur noch verstreut anzutreffen. Auf etwa einem Drittel der Fläche von Cabrera Gran stehen heute angepflanzte Aleppo-Kiefern.
Typisch für den Bewuchs an den Steilküsten sind die dornigen Polster von Tragant (Astragalus balearicus), Gamander (Teucrium subespinosum) und Backenklee (Dorycnium fulgurans). Hier gedeihen auch die Baumförmige Strauchpappel (Lavatera arborea) und der Strauch-Schneckenklee (Medicago arborea subsp. citrina). Eine Unterart einer Färberröte-Art (Rubia angustifolia caespitosa) kommt ausschließlich auf Cabrera vor.
Unterwasser-Wiesen aus Mittelmeer-Neptungras (Posidonia oceanica) und verschiedenen Algen sind charakteristisch für das Meeresgebiet um die Cabrera-Inseln. Im klaren Wasser wachsen sie in Tiefen von bis zu 45 Metern.[2]
Die Inseln des Cabrera-Archipels sind eine wichtige Station für viele Zugvögel. Jedes Frühjahr führt die Grup Balear d’Ornitologia i Defensa de la Naturalesa hier eine große Beringungsaktion durch. Demgegenüber ist die Zahl der Vogelarten, die auf den Inseln brüten, mit 26 recht gering. Dazu gehören Fischadler, Eleonorenfalke und Wanderfalke. Es gibt etwa 400 Brutpaare der Korallenmöwe und 1500 Brutpaare der Mittelmeermöwe. Zwischen 80 und 140 Paare des Balearen-Sturmtauchers brüten auf den Inseln Conillera und Fonoll. Auf der Inselgruppe brüten auch Gelbschnabel-Sturmtaucher, Sturmschwalbe und Krähenscharbe.
Als nicht an das Meer gebundene Vogelarten kommen Triel, Blaumerle, Sardengrasmücke, Weißbartgrasmücke, Samtkopf-Grasmücke und Grauschnäpper vor. Stieglitz, Grünling und Bluthänfling sind häufig anzutreffen.[2]
Mit Ausnahme einiger Fledermaus-Arten sind alle landbewohnenden Säugetiere auf den Cabrera-Inseln vom Menschen eingeführt worden. Heute kommen dort beispielsweise Kaninchen, die Kleinfleck-Ginsterkatze und verwilderte Hauskatzen vor. Die Balearen-Eidechse (Podarcis lilfordi) hat sich auf den Inseln in verschiedene Unterarten aufgespaltet.
Im Meer um die Inseln sind Großer Tümmler, Gemeiner Delfin, Blau-Weißer Delfin, Grindwal und gelegentlich der Pottwal anzutreffen. Die Mittelmeer-Mönchsrobbe hatte eines ihrer letzten Vorkommen auf den Cabrera-Inseln. In den Gewässern um Cabrera leben mehr als 200 Arten von Fischen und etwa 1000 Wirbellose Tiere. Zu den auffallendsten Meeresbewohnern gehört die Unechte Karettschildkröte.[2]
Die Nationalparkverwaltung versucht, den Bestand einiger Tierarten zu kontrollieren, die überhandnehmen oder das Ökosystem schädigen. Dazu gehören der Pinien-Prozessionsspinner, die Hausratte und die Mittelmeermöwe. Bei starkem Wind und Trockenheit können Buschbrände größere Flächen verwüsten.[2] An den Küsten der Cabrera-Inseln wird viel Müll angeschwemmt, der bis zum Abtransport längere Zeit auf Cabrera Gran gelagert wird.[3]
Der Nutzungs- und Verwaltungsplan (Plan Rector de Uso y Gestión (PRUG)) des Nationalparks erlaubt die traditionelle „handwerkliche“ Fischerei.
Zwischen dem 1. April und dem 30. Oktober ist die Insel Cabrera ab Colònia de Sant Jordi mit mit Ausflugsschiffen erreichbar, sie verkehren nach Fahrplan. Boote dürfen Cabrera Gran das ganze Jahr über anlaufen, hierfür muss eine Genehmigung der Nationalparkverwaltung in Palma de Mallorca eingeholt werden. Taucher benötigen ebenfalls eine Genehmigung. Das Informationszentrum des Nationalparks befindet sich in Colònia de Sant Jordi (siehe auch: Sehenswürdigkeiten von Ses Salines).
1995 | 1996 | 1997 | 1998 | 1999 | 2000 | 2001 | 2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | ||||||||
36.173 | 39.265 | 43.215 | 52.796 | 47.302 | 44.983 | 64.068 | 66.302 | 66.535 | 73.540 | 71.987 | 74.532 | 76.541 | 60.804 | 60.662 | ||||||||
2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | |||||||||||||||
64.688 | 75.544 | 108.188 | 67.809 | 108.038 | 120.905 | 121.189 | 126.143 | |||||||||||||||
* Daten von Webseiten des Spanischen Umweltministeriums[4][5] |
Die autofreie Insel ist durch eine Netz an Wanderwegen erschlossen. Mitarbeiter des Nationalparks bieten kostenlose Führungen durch das Innere der Insel an.[6] Beliebte Wanderziele auf eigene Faust sind die Burg oberhalb des Schiffsanlegers, ein ethnografisches Museum und der Strand Platja de s'Espalmador.[7]
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