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Flüchtlingslager im Libanon Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Nahr al-Bared (arabisch نهر البارد Nahr al-Bārid, wörtlich: kalter Fluss) ist ein Palästinenserlager im Norden des Libanon, 16 km nördlich der Stadt Tripoli. Dort leben etwa 31.000 Flüchtlinge.
Nahr al-Bared نهر البارد Nahr al-Bārid | ||
Flüchtlingslager Nahr al-Bared | ||
Staat: | Libanon | |
---|---|---|
Koordinaten: | 34° 31′ N, 35° 58′ O | |
Einwohner: | 31,000 | |
Zeitzone: | UTC+2 | |
Nahr al-Bared existiert seit dem Jahre 1949. Seit 1950 wird es vom UNRWA betreut. In den 1980er Jahren kam es zu Kämpfen im Lager mit schweren Verlusten.[1] Im November 2006 gründete sich im Lager die radikal-islamische Untergrundorganisation Fatah al-Islam. Auch die Trainingseinrichtungen und die Zentrale dieser Organisation befanden sich in dem Lager.[2]
Zwischen Mai und dem 2. September 2007 kam es zu heftigen Kämpfen zwischen der libanesischen Armee und der Fatah al-Islam. Das Lager wurde bei den Kämpfen zum größten Teil zerstört und zahlreiche Bewohner flohen in des nahe gelegene Flüchtlingslager Beddawi[3]. Bei den Kämpfen starben mehr als 130 Kämpfer der Fatah al-Islam inklusive ihrer Führungsriege, 157 libanesische Soldaten und 42 Zivilisten. Der libanesische Premierminister Fouad Siniora kündigte an das Lager unter libanesischer Kontrolle wieder aufzubauen.[4]
Der Wiederaufbau begann jedoch im November 2009 unter Kontrolle der UNRWA. Er ist deren bisher umfangreichstes Projekt. Im Mai 2015 waren 9247 Bewohner aus 2119 Familien in neuen Wohnungen untergebracht. Das Gesundheitszentrum und fünf von sechs Schulen wurden ebenfalls wiederaufgebaut. Die Gesamtkosten des Wiederaufbaus werden auf 305 Millionen Euro geschätzt, die EU beteiligt sich mit 20 Millionen.[5]
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