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Stadt im östlichen Rif in der Region Iqel'iyen (Imazouzen) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Nador (arabisch الناظور, Tarifit ⵏⴰⴹⵓⵔ Naḍur) mit seinen etwa 162.000 Einwohnern ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz Nador in der Region Oriental im nordöstlichen Marokko. Nador gehört zu den am schnellsten wachsenden Großstädten Marokkos.
Nador الناظور ⵏⴰⴹⵓⵔ | ||||
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Basisdaten | ||||
Staat: | Marokko | |||
Region: | Oriental | |||
Provinz: | Nador | |||
Koordinaten | 35° 10′ N, 2° 56′ W | |||
Einwohner: | 161.726 (2014[1]) | |||
Fläche: | 24,2 km² | |||
Bevölkerungsdichte: | 6.683 Einwohner je km² | |||
Höhe: | 20 m | |||
Blick über Nador und seine Vororte; im Hintergrund die Lagune des Mar Chica |
Nador liegt an der Mittelmeerlagune Mar Chica am östlichen Rand des Rifgebirges in Höhen von ca. 5 bis 50 m[2] und ist bekannt durch seine Nachbarschaft zu der ca. 12 km nördlich gelegenen spanischen Enklave Melilla. In der Umgebung der Stadt erheben sich die erloschenen Vulkane Jbel Sebt (Gurugú) und Jbel Tazoud (vgl. Tazoudasaurus). Das Klima wird in hohem Maße vom Mittelmeer beeinflusst; Regen (ca. 315 mm/Jahr) fällt hauptsächlich im Winterhalbjahr.[3]
Nador ist verkehrstechnisch gut erreichbar: Es gibt einen internationalen Flughafen (IATA-Code NDR), der auch Verbindungen nach Deutschland unterhält, eine im Jahr 2009 eröffnete Bahnlinie (Beni Ansar–Taourirt) mit Anbindung an die Hauptstrecke Rabat–Oujda sowie einen internationalen Fährhafen mit Verbindungen nach Almería und Sete. Straßen- bzw. Autobahnverbindungen bestehen mit Oujda (ca. 135 km südöstlich) und Guercif (ca. 135 km südwestlich). Von dort bestehen direkte Autobahnverbindungen nach Zentralmarokko (Fès, Meknès) und weiter zu den Metropolen am Atlantik (Rabat, Casablanca, Tanger). In den letzten Jahren wurden außerdem Verbesserungen an der städtischen Infrastruktur vorgenommen, darunter der Ausbau von Straßen und der Bau neuer Verkehrsknotenpunkte, um das wachsende Verkehrsaufkommen zu bewältigen und die Anbindung an benachbarte Städte und Regionen weiter zu optimieren.
Die Wirtschaft der Stadt Nador sowie ihres Hinterlandes bestand früher hauptsächlich aus Fischerei und Landwirtschaft. In den letzten Jahrzehnten sind die Leicht- und Schwerindustrie (Stahlproduktion, Metallverarbeitung etc.) sowie die Bauindustrie (Zement- und Steinfabriken etc.) hinzugekommen. Darüber hinaus wurden auch Arbeitsplätze in der städtischen Verwaltung und Infrastruktur geschaffen. In den Sommermonaten verbringen viele marokkanische Staatsangehörige aus Nador, die im europäischen Ausland arbeiten, ihren Urlaub in ihrer Heimat.
Die Lage der Stadt, nahe dem Meer und in der Nähe der spanischen Exklave Melilla sind Katalysatoren für den internationalen Handel. Heute spielt der Schmuggel mit Billigwaren aus Melilla immer noch eine große Rolle für die Einzelhändler aus Nador und Umgebung.
In jüngster Zeit haben Investitionen in den Hafen und die Logistikinfrastruktur von Nador das Potenzial der Stadt als Knotenpunkt für den Handel in der Region weiter gestärkt.
Nador hat ein semi-arides Klima. Im Winter gibt es mehr Niederschlag als im Sommer. Die durchschnittliche Jahrestemperatur in Nador beträgt 18,2 °C[4]. Jährlich fallen etwa 206 mm Niederschlag.
Nador | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Nador
Quelle: Wetter in Nador |
Jahr | 1994 | 2004 | 2014 | 2024 |
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Einwohner | 112.450 | 126.207 | 161.726 | 226.726 |
Den Hauptteil der Einwohner bilden aus dem Rifgebirge zugewanderte Berber, die Tarifit sprechen und zwar in der Varietät des Quelaia (Tarifit taqerâesht).[5]
In früheren Jahrhunderten gab es hier wahrscheinlich einen Seeräuberstützpunkt.[6] Verschiedene muslimische Machthaber Marokkos nutzten das vergleichsweise ebene Gelände um Nador als Aufmarschplatz für ihre – letztlich vergeblichen – Versuche zur Rückeroberung Melillas. In den Jahren von 1912 bis 1956 gehörte Nador zu Spanisch-Marokko.
Seit den späten 50er Jahren sind zahlreiche Bewohner der Stadt und ihrer Umgebung in westeuropäische Länder gezogen, um ihren prekären Lebensverhältnissen zu entfliehen. Die meisten dieser Auswanderer leben heute in den Niederlanden, Spanien, Belgien, Frankreich und Deutschland.
In Deutschland sind die meisten Auswanderer im Rhein-Main-Gebiet, v. a. Frankfurt am Main und Offenbach am Main, im Ruhrgebiet, v. a. Dortmund und Wuppertal, sowie im Raum Düsseldorf ansässig geworden.
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