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Die Nüssli Gruppe[4][5] (Eigenschreibweise NÜSSLI) mit Sitz in Hüttwilen ist eine auf Veranstaltungs- und Sonderbau spezialisierte, international tätige Schweizer Unternehmensgruppe.
Nüssli plant und baut weltweit Infrastrukturen in Temporär- und Schnellbauweise für Veranstaltungen und Einrichtungen in den Bereichen Sport, Kultur und Business. Dazu gehören Stadien, Bühnen, Tribünen, Eventstrukturen, Overlay-Eventinfrastrukturen, Pavillons, Hallen, Museen und Showrooms, Sonderkonstruktionen sowie Lösungen und Objekte für den Innenausbau.
Nüssli ist weltweit an 20 Standorten[6] vertreten sowie projektweise oder mit Partnern tätig. In den übrigen Ländern ist das Unternehmen projektweise oder mit Partnern tätig. Die Nüssli Gruppe beschäftigt insgesamt rund 425 fest angestellte Mitarbeiter. Die Personalkapazität kann sich bei Grossprojekten zeitweise verdoppeln.
Das Unternehmen wurde 1941 von Heini Nüssli (1919–2011) als Zimmerei in Hüttwilen gegründet. Heini Nüssli heiratete 1949 Germaine, geborene Sprenger (1922–2009), die ihr Vermögen in das Betriebskapital einbrachte und ihren Mann tatkräftig unterstützte.[7]
1958 stieg das Unternehmen in den Gerüstbau ein und begann im Jahr darauf mit der Vermietung und Montage von Tribünen und Bühnen aus Holz und Stahlrohr. 1961 baute Nüssli in Zug erstmals die Tribünenanlage für das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest (ESAF). In der Folge entwickelte Nüssli neue Gerüst-, Bühnen- und Tribünensysteme.
Nüssli tätigte ab den 1980er-Jahren mehrere Übernahmen und gründete Tochtergesellschaften im Ausland. Das erste internationale Projekt war die Bühne für das Pink-Floyd-Konzert The Wall in Berlin im Jahr 1990. In den 2000er-Jahren verstärkte sich die internationale Expansion, und Nüssli stieg in den Messebau ein. 2007 verselbständigte das Unternehmen die Sparte Gerüstbau unter dem Namen xBau und konzentriert sich seitdem auf den Event- und Ausstellungsmarkt. 2014 integrierte Nüssli das deutsche Messebauunternehmen Ambrosius mit Sitz in Frankfurt am Main in die Unternehmensgruppe.[8][9] Im gleichen Jahr verliessen 40 Mitarbeitende das Unternehmen Nüssli und gründeten in Frauenfeld die Adunic AG, die sich auf hochwertige Event- und Pavillonbauten spezialisierte. Vier Jahre später schlossen sich Nüssli und Adunic wieder zusammen und integrierten die neu gegründete Nüssli Adunic AG[10][11] als Geschäftseinheit innerhalb der Nüssli Gruppe.
2016 feierte das Unternehmen sein 75-jähriges Bestehen[12] und baute zum 20. Mal die temporäre Schwingfest-Arena für das ESAF in Estavayer-le-Lac. Mit 52'016 Plätzen war die Arène de la Broye damals die weltweit grösste temporäre Tribünenanlage für eine dreitägige Veranstaltung. Das Schweizer Fest wurde 2019 noch grösser gefeiert: 56’500[13] Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten das eidgenössische Schwingfest in Zug live auf der Tribüne mit.
2024 übernahm Nüssli eine Schreinerei in Oberneunforn TG: Aus der Ruba Objekteinrichtungen AG und den eigenen Produktionseinheiten Schreinerei, Holzbau und Metallbau gründete Nüssli die eigenständige Tochtergesellschaft Ruba Objektbau AG[14].
Nüssli hat mehrere modulare Bausysteme entwickelt, die vor allem im Tribünen- und Stadionbau zum Einsatz kommen.
Bühnen und Kulissen für Opern, Rock-/Popkonzerte und Freilicht-Theateraufführungen sowie Bühnen für Sportveranstaltungen und Firmenevents realisiert Nüssli auf der Grundlage eines modularen Bühnensystems.
In den letzten Jahren begann sich das Unternehmen im Bereich Bühnenbau zunehmend auf grosse Bühnenlandschaften für Open Air Festivals zu fokussieren:
Eine der grössten Bühnen Europas plante und baute Nüssli 2016 für die 100-Jahr-Feier des Automobilherstellers BMW[19] im Münchner Olympiastadion. Sie war befahrbar und mit zwei Drehscheibenausgestattet.
Bei grossen Sport- und Kulturveranstaltungen erstellt Nüssli Machbarkeitsstudien, plant den Bedarf sowie die Art der benötigten Infrastrukturbauten und setzt sie um. Dazu gehören auch Konstruktionen wie Medientürme, Podeste, Plattformen, Treppen, Brücken, Torbogen und Rampen.
Temporäre Hallen werden als Veranstaltungsorte für Business-Events sowie für Sport- und Kulturveranstaltungen genutzt. Sie stellen beispielsweise eine Übergangslösung dar, wenn die eigene Veranstaltungs- oder Spielstätte nicht zur Verfügung steht.
Interimslösungen und Sonderbauten kommen dann zum Einsatz, wenn die Zeit für die Realisierung sehr knapp bemessen ist oder die Nutzungsdauer des Gebäudes noch unklar ist. Als modulare Lösung können die Bauten rasch geplant und realisiert sowie später erweitert, angepasst oder verschoben werden.
Nüssli realisierte die ein- oder mehrgeschossigen Messestände vorwiegend in individueller Bauweise. Die Komponenten für die Markenauftritte wurden in den Produktionsstätten in der Schweiz, in Deutschland und in Tschechien hergestellt. Mit dem Rückgang der Messen verlor der Messebau für Nüssli an Bedeutung.
Vitrinen und Ausstellungsbauten plant und fertigt Nüssli nach den Entwürfen von Architekten oder Szenographen in individueller Bauweise.
Pavillons werden für Weltausstellungen, internationale Markenpräsentationen, Roadshows oder für Sponsorenauftritte eingesetzt.
Seit der Expo 2000 in Hannover realisiert Nüssli Pavillons für die Auftritte von Ländern und Organisationen.
Auch Marken, Kunst und Unternehmen nutzen Pavillons für kurz- und langfristige Einsätze:
Die Nüssli Produktionsstätten Nüssli für Holzbau, Schreinerei und Metallbau an den Standorten in der Schweiz, Deutschland und in Tschechien unterstützen die Projektumsetzung. Zu ihren Aufgaben gehören statische Berechnungen, CAD-Visualisierungen und die Fertigung der Bauteile. Der Produktionsstandort in der Schweiz, die RUBA Objektbau AG, hat sich auf Innenausbauten in den Bereichen Gastronomie und Hotellerie, Arbeits- und Wohnbereich sowie Holz- und Metallbau spezialisiert. Die eigenständige Tochtergesellschaft realisiert Aufträge für Projekte der Muttergesellschaft Nüssli und beliefert auch direkt eigene Kunden.
Nüssli ist weltweit im Stadionbau tätig und errichtet Eventbauten mit Tribünen und Bühnen, temporäre Ausstellungsbauten, Pavillons und Hallen. Auch Holzbau, Metallbau und Innenausbau gehören zum Firmenprofil. Die Firma und ihre Projekte sind international ausgezeichnet und prämiert. Unter anderem
Die Firma und ihre Projekte werden wegen ihrer besonderen Bauweise in den Medien[38][39] umfassend rezipiert und Nüssli dabei als „Spezialist“ bezeichnet. In den Medien wurde etwa über den Bau der Crystal Hall in Baku[40] berichtet. Und 2020 erhielt Nüssli mediale Aufmerksamkeit aufgrund der Umsetzung von zehn Pavillons[41] auf der Expo 2020 in Dubai. Insbesondere auch Fachmedien für Bauen und Architektur berichteten über das Projekt Isarphilharmonie, den Interimsbau für die Kultur[42].
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