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deutscher Autor niederdeutscher Sprache Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Moritz Jahn (* 27. März 1884 in Lilienthal; † 19. Januar 1979 in Göttingen) war ein deutscher Schriftsteller, der hauptsächlich auf Niederdeutsch schrieb.
Moritz Jahn war von 1908 bis 1921 Lehrer an der Präparandenanstalt in Melle, ehe er 1921 als Rektor nach Hofgeismar ging.[1] Neben seiner beruflichen Tätigkeit studierte er von 1921 bis 1925 Germanistik und Kunstgeschichte in Göttingen. Noch bis 1943 war er im Schuldienst tätig, zuletzt als Rektor in Geismar, und wurde nach seiner Pensionierung 1944 freier Schriftsteller.
Jahn trat zum 1. Mai 1933 der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 3.113.195)[2][3] und war 1941 Teilnehmer am von Goebbels organisierten Weimarer Dichtertreffen, bei dem die nationalsozialistische Europäische Schriftsteller-Vereinigung gegründet wurde. Jahn hielt auf der Tagung eine Rede, in der er die literarischen Emigranten scharf angriff. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde er 1944 zum Ehrendoktor der Göttinger Universität ernannt.
Im Göttinger Stadtteil Geismar ist das Moritz-Jahn-Haus nach ihm benannt.
Zu Jahns hauptsächlich in niederdeutscher Sprache verfasstem Werk gehören vor allem Lyrik – auch Balladen – Märchen, Erzählungen und Geschichtserzählungen, diese z. T. auch in Briefform.
„Mein Interesse an dieser Sprache war nicht historischer, sondern durchaus ästhetischer Natur; ich empfand sie als prall von künstlerischen Möglichkeiten, die nach meinem Gefühl […] kaum gesehen waren,“
beschreibt der Dichter seinen Antrieb, sich als ambitionierter Literat gerade dem Niederdeutschen zu widmen. Teile seines Werkes, das auch hauptsächlich im niederdeutschen Raum angesiedelt ist, können als grüblerisch oder tragisch charakterisiert werden, anderes wiederum ist voller satirischer oder komischer Elemente. Jahns Lieblingsthema ist das Leben von Sonderlingen und deren Scheitern an der Gesellschaft, wie z. B. in der Gedichte- und Balladensammlung Ulenspegel un Jan Dood (1933). Weitere bekannte Werke sind die Erzählung Frangula (1933), die Novelle De Moorfro (1950) und Luzifer (1956), wiederum eine Erzählung. Ebenso wichtige Veröffentlichungen waren der Gedichtband Unkepunz. Ein deutsches Gesicht (1931) und Im weiten Land (1938), eine Sammlung von Erzählungen. Seine Erzählung Die Geschichte von den Leuten an der Außenföhrde gehörte zu der im Nationalsozialismus propagandistisch verwendeten Literatur, die in höheren Auflagen als gewöhnlich gedruckt wurde.
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