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deutscher Wissenschaftshistoriker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Moritz Epple (* 7. Mai 1960 in Stuttgart) ist ein deutscher Mathematik- und Wissenschaftshistoriker.
Moritz Epple studierte als Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes[1] Mathematik, Philosophie und Physik an der Universität Tübingen, wo er 1987 – nach Studienaufenthalten in Kopenhagen und London – sein Physik-Diplom machte und 1991 in mathematischer Physik promovierte.[2] Danach war er Assistent für Geschichte der Mathematik und Naturwissenschaften an der Universität Mainz, wo er 1998 habilitierte. Von 2001 bis 2003 war er Leiter der Abteilung für Geschichte der Naturwissenschaften und Technik an der Universität Stuttgart. Seit 2003 ist er Professor an der Universität Frankfurt und Leiter der Arbeitsgruppe für moderne Wissenschaftsgeschichte am dortigen Historischen Seminar. Er war zu Gastaufenthalten u. a. am Dibner Institute for the History of Sciences and Technology des Massachusetts Institute of Technology (MIT) und am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin.
Seine Habilitationsschrift über die Geschichte der Knotentheorie erschien 1999 („Die Entstehung der Knotentheorie – Kontexte und Konstruktionen einer modernen mathematischen Theorie“, er schrieb auch den Beitrag über Knotentheorie in Ioan James (Hrsg.) „History of Topology“). Weiter beschäftigte er sich unter anderem mit der Geschichte der Grundlagenforschung zur Analysis (Beitrag „Geschichte der Grundlagen der Analysis 1860 – 1930“ in Jahnke (Hrsg.) „Geschichte der Analysis“ 1999) etwa bei Luitzen Egbertus Jan Brouwer und mathematischer angewandter Forschung in Deutschland im Zweiten Weltkrieg. Weitere Arbeitsgebiete sind die erkenntniskritischen Arbeiten Felix Hausdorffs, jüdische Mathematiker in der deutschsprachigen akademischen Kultur und die philosophischen Schriften von Jean D’Alembert.
2000 bis 2001 war er Heisenberg-Stipendiat. Er war Vorstandsmitglied in der Deutschen Gesellschaft für Geschichte der Medizin, Naturwissenschaft und Technik und Mitherausgeber von NTM (Zeitschrift für Geschichte der Wissenschaften, Technik und Medizin). Von 2013 bis 2022 war er Mitherausgeber der Zeitschrift Science in Context. Er war Invited Speaker auf dem Internationalen Mathematikerkongress (ICM) in Peking 2002 („From Quaternions to cosmology – spaces of constant curvature 1873–1925“). Im Jahr 2015 erhielt Epple mit seinem Frankfurter Team den Medienpreis der Deutschen Mathematiker-Vereinigung für die Ausstellung Transcending Tradition.[3][4] Am 26. November 2016 wurde Moritz Epple zum Mitglied (Matrikel-Nr. 7715) der Leopoldina gewählt.
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