fiktive Figur Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Morgan le Fay, auch bekannt als Morgaine, Morgain (la Fée) oder Morgana und unter weiteren Namen, zum Beispiel im Mittelhochdeutschen: Feimorgan, Feimurgân oder Famurgan/Fâmurgân, ist eine wichtige weibliche Figur in der Mythologie um König Artus, der Artussage. Zeitweise ist sie sogar Antagonistin von Artus und Gegnerin von Guinevere. Sie ist die Halbschwester von Artus.
Im 12. Jahrhundert wird Morgana in der lateinischen Vita Merlini („Leben Merlins“) als die älteste von neun Schwestern genannt, die Die glücklichen Inseln oder Die Apfelinseln (ähnlich dem Garten der Hesperiden) regieren. Von Geoffrey von Monmouth wird sie sowohl als Heilerin dargestellt wie auch als jemand, der sich in unterschiedliche Gestalten verwandeln konnte. Geoffrey folgend haben spätere Schriftsteller wie Chrétien de Troyes das Thema dahingehend erweitert, dass Morgan Artus auf der Insel Avalon gesundpflegt.
Morgan war die Tochter von Artus’ Mutter Igraine und ihrem ersten legitimen Ehemann, Gorlois, Herzog von Cornwall; also war Artus, der in zweiter Ehe gezeugte Sohn von Uther Pendragon und Igraine, ihr Halbbruder. Morgan hat zwei Schwestern, Morgause und Elaine, beide Töchter von Igraine und Gorlois. Moderne Interpretationen der Artussage geben Morgan oft die Rolle als Artus’ Verführerin und Mutter des bösen, aus dem Geschwisterinzest hervorgegangenen Mordred, obwohl dies ursprünglich (zum Beispiel in Thomas Malorys Le Morte d’Arthur) Morgause war (der Legende folgend wuchs Mordred abseits von Artus’ Hof, nämlich bei seiner Halbschwester oder andernorts auch Tante Morgause, heran, tötete seinen Vater und gab der Artussage damit den Schluss). Aber auch König Urien von Rheged wird als Gatte Morgans und durch sie Vater Owein fab Uriens genannt.
Der Legendenkreis findet Morgan in gutem Einvernehmen mit Artus, aber in Streit mit Guinevere, weil sie deren Beziehung mit einem Liebhaber beendete. Andererseits versuchte sie, Lancelot zu verführen und seine Affäre mit der Königin öffentlich zu machen, beides wohl durch magische Mittel. In der Tristan-Erzählung (siehe Tristan und Isolde) brachte sie ein magisches Trinkhorn an König Artus’ Hof, aus dem kein Mann, dessen Frau untreu war oder derartige Gedanken hegte, trinken konnte, ohne etwas zu verschütten.
Dem Legendenkreis zur Artussage folgend gibt Malory ein Motiv für Morgans Streit mit Artus, dass er einen ihrer Liebhaber getötet habe. Durch Magie und tödliche Mittel versucht sie seinen Fall herbeizuführen, am bekanntesten, wenn sie für ihren Liebhaber Accolon das Schwert Excalibur besorgt, damit er Artus in einem Zweikampf damit töte. Nach dem Misserfolg wirft Morgan Excaliburs schützende Schwertscheide in einen See.
Am Ende der Erzählung Sir Gawain und der grüne Ritter wird es offenbar, dass die gesamte Geschichte von Morgan angestiftet wurde als Test für Artus und seine Ritter.
Morgan le Fay wird manchmal gleichgesetzt mit Morrígan aus den keltischen Mythen.
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