Montalcino
italienische Gemeinde Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Montalcino ist eine italienische Gemeinde mit 5676 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022) in der Provinz Siena der Region Toskana.
Montalcino | ||
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Staat | Italien | |
Region | Toskana | |
Provinz | Siena (SI) | |
Koordinaten | 43° 3′ N, 11° 29′ O | |
Höhe | 567 m s.l.m. | |
Fläche | 243 km² | |
Einwohner | 5.676 (31. Dez. 2022)[1] | |
Postleitzahl | 53024, 53020 (Montisi, San Giovanni d’Asso) | |
Vorwahl | 0577 | |
ISTAT-Nummer | 052037 | |
Bezeichnung der Bewohner | Montalcinesi | |
Schutzpatron | Maria Santissima del Soccorso (8. Mai) | |
Website | Montalcino | |
Panorama von Montalcino |
Die Gemeinde (zu deutsch etwa: Steineichenberg, von Steineiche (Quercus ilex) stammend und im Ortswappen verankert) erstreckt sich über 243 km². Sie liegt ca. 31 km südöstlich der Provinzhauptstadt Siena und 81 km südöstlich der Regionalhauptstadt Florenz im Val d’Orcia nahe der Via Cassia und der Via Francigena in der klimatischen Einordnung italienischer Gemeinden in der Zone E, 2308 GG[2]. Die Flüsse Asso, Ente, Merse, Ombrone und Orcia durchqueren das Gemeindegebiet.[3] Der Ortskern ist in die Viertel (Quartieri) Borghetto (weiß-rote Farben), Pianello (weiß-blaue Farben), Ruga (gelb-blaue Farben) und Travaglio (gelb-rote Farben) aufgeteilt.[4]
Die Gemeinde gliedert sich in die Ortsteile Camigliano (234 m, ca. 40 Einwohner), Castelnuovo dell’Abate (385 m, ca. 340 Einwohner), Monte Amiata (186 m, ca. 30 Einwohner, zum Teil auch Ortsgebiet von Castiglione d’Oricia), Montisi (413 m, ca. 330 Einwohner), San Giovanni d’Asso (310 m, ca. 850 Einwohner), Sant’Angelo in Colle (444 m, ca. 160 Einwohner), Sant’Angelo Scalo (106 m, ca. 185 Einwohner), Tavernelle (302 m, ca. 25 Einwohner) und Torrenieri.[5]
Die Nachbargemeinden sind Asciano, Buonconvento, Castel del Piano (GR), Castiglione d’Orcia, Cinigiano (GR), Civitella Paganico (GR), Murlo, San Quirico d’Orcia und Trequanda.
Von den Etruskern schon besiedelt, wurde das Gebiet um den Mons Ilcinus[6] am 29. Dezember 814 von Ludwig dem Frommen an die Mönche der Abtei Sant’Antimo vergeben. Ab 1198 versuchte Siena den Ort unter Kontrolle zu bringen, was 1202 nach dem Friedensvertrag von Fonterutoli (heute Ortsteil von Castellina in Chianti) mit Florenz im Jahr 1201 dann auch geschah.[7] Hierbei wurden die bis dahin vorhandene Stadtmauer und Befestigungen zerstört.[6] In den darauffolgenden Jahren wurde der Ort zum Spielball der Mächte aus Siena und Florenz, wobei der Ort gelegentlich seine Freiheit wiedererlangte, danach aber wieder von den Sienesern bedrängt wurde, wie z. B. 1252, als Siena den Ort belagerte und Florenz zur Hilfe eilte.[7] Nach der Schlacht von Montaperti 1260 und dem damit verbundenen Sieg von Siena über Florenz fiel der Ort endgültig in den Seneser Einflussbereich.[6] Der relative Frieden hielt in Montalcino circa ein Jahrhundert, dann kam es zu Konflikten mit der Gemeinde, die Flüchtigen aus Siena Zuflucht gewährte. So wurden 1355 Truppen aus Siena ausgesandt, um den Ort wieder auf Linie zu bringen. Die Friedensvereinbarung aus dem Jahr 1361 enthielt die Zusage aus Montalcino, keine Flüchtigen mehr zu unterstützen, Siena gewährte als Gegenleistung den Bürgern aus Montalcino die Seneser Staatsbürgerschaft und errichtete die Fortezza (Festung, auch Rocca genannt).[7] Zudem verstärkte Siena die Stadtmauern, an der die Truppen von Clemens VII. 1525 scheiterten.[6] Montalcino widerstand auch den Angriffen der Medici und den spanischen Einheiten im Krieg zwischen Florenz und Siena 1553. Siena seinerseits musste sich der Belagerung der Stadt durch Florenz am 21. April 1555 ergeben. Daraufhin wurde in Montalcino eine Schattenrepublik Sienas (Repubblica di Siena riparata in Montalcino) errichtet, die unter Piero Strozzi[7] und Blaise de Monluc (Biagio di Monluc) bis 1559, dem Frieden von Cateau-Cambrésis, anhielt und dann in das Großherzogtum Toskana eingegliedert wurde.[8] Die historische Verbundenheit zu Siena zeigt sich noch heute im Vorfeld des Palio di Siena, wo bei der historischen Parade (passeggiata storica, auch corteo storico genannt) nur zwei Gemeinden von außerhalb teilnehmen dürfen: Massa Marittima und Montalcino.[9]
Zum 1. Januar 2017 fusionierte der Ort mit der Nachbargemeinde San Giovanni d’Asso, der Ortsname Montalcino blieb bestehen.[10]
Castelnuovo dell’Abate
Montisi
San Giovanni d’Asso
Sant’Angelo in Colle
Torrenieri
Weitere Ortschaften
Böden, Lage und Klima der Gegend begünstigen den Weinbau. Durch ihn ist der Ort weltberühmt geworden. Das Topprodukt ist der Brunello di Montalcino, der unbestritten einer der teuersten Spitzenweine Italiens ist. Die Kellereien in und um Montalcino sind daher ein Besuchermagnet. Ebenfalls sehr bekannt ist der Wein Rosso di Montalcino.
Durch das Ortsgebiet führt die historische Straße Via Francigena sowie die historische und die heutige (moderne) Straße Via Cassia.
Im Ortsgebiet liegen Bahnhöfe, die früher (meist bis 1994) von der Bahnlinie Asciano-Monte Antico bedient wurden. Heute passiert hier nur noch eine touristische Bahn (Treno Natura[22]). Zu den (ehemaligen) Bahnhöfen im Gemeindegebiet gehören die Haltepunkte San Giovanni d’Asso, Torrenieri, Monte Amiata und Sant’Angelo-Cinigiano.
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